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Eigentlich ist Passau die Bedrohung durch Hochwasser gewohnt. Schließlich liegt die Stadt am Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz. Doch die Wassermassen, denen sich die Stadt in diesem Jahr ausgesetzt sieht, sind sogar für die Dreiflüssestadt außergewöhnlich.
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Mit 12,89 Metern Wassertiefe wird der höchste Pegel seit dem Jahr 1501 gemessen. Normalerweise führt die Donau bei Passau rund sechs Meter, der Inn gar rund zehn Meter weniger Wasser.
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Die 50.000-Einwohner Stadt ist zweitweise nur noch über die Autobahnzufahrten erreichbar, da die meisten Bundes- und Hauptstraßen gesperrt sind. Auch diese Brücke ist kurz davor, vom Wasser überspült zu werden.
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Der bayerische Innenminister Joachim Hermann verteidigt den Hochwasserschutz im Freistaat trotz der verheerenden Überschwemmungen in diesem Jahr. Die Situation sei einfach "völlig außergewöhnlich".
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Das Fehlen von Überschwemmungsflächen im stark landwirtschaftlich geprägten Bayern sowie die vielfache Kanalisierung der Flüsse lässt das Wasser an einzelnen Stellen besonders hoch ansteigen.
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Angesichts der immer dramatischer werdenden Lage sind etliche Helfer rund um die Uhr im Einsatz, um in Passau das Schlimmste zu verhindern. Technisches Hilfswerk und Wasserwacht karren Sandsäcke heran, ...
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... pumpen Keller und andere Räume leer, ...
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... evakuieren vom Wasser eingeschlossene Anwohner per Boot ...
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... und legen in der ganzen Innenstadt Behelfsstege aus. Doch das Wasser steigt immer weiter. Viele der Notwege liegen bald schon wieder unter Wasser.
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Zahlreiche Anwohner verlassen die Innenstadt, solange dies noch einigermaßen gefahrlos möglich ist. Entweder zu Fuß, ...
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... auf dem Rücken hilfsbereiter Mitmenschen ...
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... oder per Schlauchboot machen sich die Menschen auf den Weg.
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Und das Wasser steigt unaufhörlich. Straßenlaternen gehen dabei genauso unter wie ...
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... Sonnenschirme, ...
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... Straßenschilder ...
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... oder Hauseingänge. Bürgermeister Jürgen Dupper hofft derweil auf ein baldiges Ende: "Wenn der Inn so schnell geht, wie er gekommen ist, dann ist das eine große Entlastung".
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Da das Wasser der Flüsse in die Grundwasserreservoirs der Stadt eindringt und diese verunreinigt, müssen Wasserversorgung, Strom und Telefon vorübergehend abgeschaltet werden.
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Manch einer scheint sich jedoch von den Fluten nicht die Laune verderben lassen zu wollen.
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Die sich stetig verschlimmernde Situation in Passau und vielen anderen Gegenden wächst den zivilen Hilfskräften über den Kopf. Die Bundeswehr wird zur Verstärkung hinzugerufen und packt mit an.
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Die Truppe kann auf eigenes Einsatzmaterial zurückgreifen und stellt es in den Dienst des Katastrophenschutzes.
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Die Soldaten patrouillieren zusammen mit den zivilen Helfern durch die Stadt, ...
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... schleppen ebenfalls Sandsäcke ...
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... und helfen dabei, die Habseligkeiten der Anwohner vor den Fluten in Sicherheit zu bringen. In ganz Bayern kommen rund 1000 Soldaten zum Einsatz.
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Auch bei der Trinkwasserversorgung helfen die Soldaten. Neben Tanklastwagen mit Frischwasser stellen sie auch Kästen mit Mineralwasser bereit.
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Anwohner und Helfer werden mit warmer Verpflegung bei Kräften gehalten.
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Dies ist auch nötig, denn in der Nacht geht der Einsatz weiter.
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Das Wasser lässt die Innenstadt zu einer unwirklich anmutenden Kulisse werden.
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Doch die Beleuchtung dient nicht der Ästhetik, sondern dem Einsatz.
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Derartige Hilfsmittel sind glücklicherweise heute Standard, ganz im Gegensatz zu der letzten Rekordflut im Juli 1954. Damals erreicht der Wasserstand in Passau 12,20 Meter.
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Die Innenstadt war nur noch per schwimmendem Untersatz erreichbar. Die Überschwemmung ist die stärkste in der Region im 20. Jahrhundert.
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Über 600 Häuser wurden überschwemmt. Dieses Mal dürften es nicht weniger sein.
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Um Anteil am Schicksal der Flutopfer zu demonstrieren, reisen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, Innenminister Hans-Peter Friedrich und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer nach Passau. Zusammen mit Passaus Bürgermeister Dupper besuchen sie die Helfer.
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Merkel sichert den betroffenen Gebieten in Süd- und Ostdeutschland die Hilfe des Bundes zu. 100 Millionen Euro sollen unmittelbar und "unbürokratisch" zur Verfügung gestellt werden, Bayern selbst legt noch einmal 50 Millionen drauf.
Dramatik in der Dreiflüssestadt Rekordflut überschwemmt Passau
Das Hochwasser verwandelt Teile Deutschlands und Mitteleuropas in Katastrophengebiete. Besonders verzweifelt ist die Lage in Passau. Hier sind die Pegelstände so hoch wie seit 500 Jahren nicht.
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