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Die Idylle trügt: Um den Blauen Nil gibt es seit Jahren einen erbitterten Streit zwischen drei afrikanischen Staaten.
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Die Idylle trügt: Um den Blauen Nil gibt es seit Jahren einen erbitterten Streit zwischen drei afrikanischen Staaten.

Denn Äthiopien baut seit nunmehr fast einer Dekade einen gigantischen Staudamm, ...
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Denn Äthiopien baut seit nunmehr fast einer Dekade einen gigantischen Staudamm, ...

... der in Ägypten und Sudan, Ängste auslöst.
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... der in Ägypten und Sudan, Ängste auslöst.

Wird der "Grand Ethiopian Renaissance Dam", also der "Große Damm der äthiopischen Wiedergeburt", den beiden Staaten wirklich das Wasser abgraben?
4 / 26 (Foto: picture alliance / Gioia Forster)

Wird der "Grand Ethiopian Renaissance Dam", also der "Große Damm der äthiopischen Wiedergeburt", den beiden Staaten wirklich das Wasser abgraben?

Fast zwei Kilometer lang und rund 145 Meter hoch ist Afrikas größte Staumauer geworden.
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Fast zwei Kilometer lang und rund 145 Meter hoch ist Afrikas größte Staumauer geworden.

Fast ein halbes Jahrhundert befindet sich das 4,6 Milliarden Dollar teure Prestigeprojekt in der Planung.
6 / 26 (Foto: picture alliance / Gioia Forster)

Fast ein halbes Jahrhundert befindet sich das 4,6 Milliarden Dollar teure Prestigeprojekt in der Planung.

Wenn der Damm 2022 zur vollen Kapazität gefüllt ist, sollen die Turbinen in den Staumauern bis zu 6000 Megawatt Strom liefern: ...
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Wenn der Damm 2022 zur vollen Kapazität gefüllt ist, sollen die Turbinen in den Staumauern bis zu 6000 Megawatt Strom liefern: ...

... doppelt so viel, wie Äthiopien bislang für seine rund 110 Millionen Bürger produziert. Mehr als 60 Millionen Äthiopier könnten dadurch erstmals an das Stromnetz angeschlossen werden.
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... doppelt so viel, wie Äthiopien bislang für seine rund 110 Millionen Bürger produziert. Mehr als 60 Millionen Äthiopier könnten dadurch erstmals an das Stromnetz angeschlossen werden.

Für Ägypten ist der Nil, der sich zu 80 Prozent aus dem in Äthiopien entspringenden Blauen Nil speist, ...
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Für Ägypten ist der Nil, der sich zu 80 Prozent aus dem in Äthiopien entspringenden Blauen Nil speist, ...

... die Lebensgrundlage seiner etwa 100 Millionen Einwohner, vor allem ...
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... die Lebensgrundlage seiner etwa 100 Millionen Einwohner, vor allem ...

... der Bauern entlang des Flusses. Der Strom deckt mehr als 90 Prozent des ägyptischen Wasserbedarfs.
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... der Bauern entlang des Flusses. Der Strom deckt mehr als 90 Prozent des ägyptischen Wasserbedarfs.

Lange Zeit lehnte das Land den äthiopischen Dammbau deshalb strikt ab und in Kairo wurde sogar erwogen, ihn militärisch zu verhindern.
12 / 26 (Foto: picture alliance / Gioia Forster)

Lange Zeit lehnte das Land den äthiopischen Dammbau deshalb strikt ab und in Kairo wurde sogar erwogen, ihn militärisch zu verhindern.

Das feuerte den äthiopischen Nationalstolz an. Der Damm wurde ausschließlich aus Eigenmitteln finanziert, aber mit chinesischer Hilfe gebaut.
13 / 26 (Foto: REUTERS)

Das feuerte den äthiopischen Nationalstolz an. Der Damm wurde ausschließlich aus Eigenmitteln finanziert, aber mit chinesischer Hilfe gebaut.

Kairo begründet seine Wasserrechte am Nil mit einem Kolonialvertrag aus dem Jahr 1929.
14 / 26 (Foto: REUTERS)

Kairo begründet seine Wasserrechte am Nil mit einem Kolonialvertrag aus dem Jahr 1929.

Diesen handelte Ägypten mit dem Sudan und den damaligen britischen Kolonien in Ostafrika aus.
15 / 26 (Foto: picture alliance / Nasa/Planet P)

Diesen handelte Ägypten mit dem Sudan und den damaligen britischen Kolonien in Ostafrika aus.

Das Dokument sichert den Staaten exklusive Rechte zu.
16 / 26 (Foto: REUTERS)

Das Dokument sichert den Staaten exklusive Rechte zu.

Doch im Gegensatz zu Ägypten ist der Sudan momentan nicht so stark von Wasserknappheit bedroht.
17 / 26 (Foto: REUTERS)

Doch im Gegensatz zu Ägypten ist der Sudan momentan nicht so stark von Wasserknappheit bedroht.

Das Land mit der Hauptstadt Khartum, bei der sich der Blaue und Weiße Nil zum Nil vereinigen, könnte von dem Staudamm auf andere Weise profitieren: Äthiopien sicherte dem Nachbarstaat günstigen Strom zu.
18 / 26 (Foto: REUTERS)

Das Land mit der Hauptstadt Khartum, bei der sich der Blaue und Weiße Nil zum Nil vereinigen, könnte von dem Staudamm auf andere Weise profitieren: Äthiopien sicherte dem Nachbarstaat günstigen Strom zu.

Die Regierung in Addis Abeba sieht sich an den Kolonialvertrag nicht gebunden und vertritt die Auffassung, dass der Damm nahe der Grenze zum Sudan für die Stromversorgung unerlässlich ist.
19 / 26 (Foto: ntv.de)

Die Regierung in Addis Abeba sieht sich an den Kolonialvertrag nicht gebunden und vertritt die Auffassung, dass der Damm nahe der Grenze zum Sudan für die Stromversorgung unerlässlich ist.

Nach eigenen Angaben haben die Verantwortlichen noch nicht aktiv mit dem Aufstauen des Nilwassers begonnen.
20 / 26 (Foto: picture alliance / Gioia Forster)

Nach eigenen Angaben haben die Verantwortlichen noch nicht aktiv mit dem Aufstauen des Nilwassers begonnen.

Satellitenbilder sorgten allerdings Mitte Juli 2020 für Diskussionen, weil darauf zu sehen war, wie sich das Wasser am Damm anstaute. Allerdings war dies auch in den vergangenen Jahren schon während der Regenzeit im Sommer geschehen.
21 / 26 (Foto: picture alliance/dpa)

Satellitenbilder sorgten allerdings Mitte Juli 2020 für Diskussionen, weil darauf zu sehen war, wie sich das Wasser am Damm anstaute. Allerdings war dies auch in den vergangenen Jahren schon während der Regenzeit im Sommer geschehen.

Wasserminister Seleshi Bekele sagte: "Es gibt heftige Regenfälle und es fließt mehr Wasser rein als raus." Ein aktives Aufstauen sei dies nicht.
22 / 26 (Foto: REUTERS)

Wasserminister Seleshi Bekele sagte: "Es gibt heftige Regenfälle und es fließt mehr Wasser rein als raus." Ein aktives Aufstauen sei dies nicht.

Unter Vermittlung der Afrikanischen Union (AU) soll nun ein Gipfeltreffen den Streit um den Megastaudamm beilegen.
23 / 26 (Foto: imago/Xinhua)

Unter Vermittlung der Afrikanischen Union (AU) soll nun ein Gipfeltreffen den Streit um den Megastaudamm beilegen.

An der Videokonferenz nehmen Vertreter aus der Demokratischen Republik Kongo, Ägypten, Äthiopien, Kenia, Mali, Südafrika und dem Sudan teil.
24 / 26 (Foto: imago/Xinhua)

An der Videokonferenz nehmen Vertreter aus der Demokratischen Republik Kongo, Ägypten, Äthiopien, Kenia, Mali, Südafrika und dem Sudan teil.

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi warnte Äthiopien bereits vor einem Alleingang.
25 / 26 (Foto: REUTERS)

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi warnte Äthiopien bereits vor einem Alleingang.

Es bleibt zu hoffen, dass sich eine Lösung findet, die allen Betroffenen zugutekommt. (hny/fzö/dpa)
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Es bleibt zu hoffen, dass sich eine Lösung findet, die allen Betroffenen zugutekommt. (hny/fzö/dpa)

Dienstag, 21. Juli 2020

Größter Staudamm Afrikas Wasser des Nils weckt Begehrlichkeiten

Die einen fürchten um ihre Wasserversorgung, die anderen wollen endlich Stromsicherheit für alle Bürger: Ein Staudamm am Blauen Nil sorgt seit Jahren für Streit zwischen den afrikanischen Staaten Äthiopien, Ägypten und Sudan. Nun ist die Gemeinschaft des ganzen Kontinents gefragt.
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