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Vor einem Jahr wird in Syrien das letzte Dorf aus den Fängen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) befreit.
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Tausende Kämpfer der Terrormiliz werden damals festgenommen.
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Rund 10.000 von ihnen sitzen nun unter Kontrolle der kurdischen Streitkräfte in Gefängnissen in Nordsyrien wie hier in Hasaka, ...
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... oftmals mitsamt Frauen und Kindern.
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Wie verfährt man mit Anhängern einer Terrororganisation, deren Kämpfer Tausende Menschen gefoltert und getötet haben?
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Und was geschieht mit Kindern wie diesem, dessen Mutter eine jesidische Sklavin und dessen Vater ein IS-Kämpfer war?
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Dass viele der Kämpfer aus dem Ausland kommen - rund ein Fünftel stammt aus Europa - macht die Sache für die kurdischen Behörden nicht einfacher.
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Sie fordern die Herkunftsländer auf, die Kämpfer zurückzunehmen. Angesichts der großen Zahl an Gefangenen und deren Familien fehle es an Ressourcen, um alle Fälle sorgfältig zu prüfen und strafrechtlich zu verfolgen.
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Doch viele Länder zögern, ihre Staatsangehörigen zurückzuholen.
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Zu groß ist die Sorge vor einer öffentlichen Gegenreaktion.
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Und so bleiben die Gefangenen vorerst in Gefängnissen im Norden Syriens ...
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.. und warten ...
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... auf ihr Schicksal.
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Einer von ihnen ist Abed El-Hamed Atiya aus dem Irak. Er wird von den anderen Gefangenen in Hasaka abgeschirmt, weil er ...
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... malt - und seine Kunst bei vielen Mitgefangenen gar nicht gut ankommt.
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Diese sitzen in deutlich volleren Gefängniszellen ein.
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Tausende Frauen und Kinder sind in der Nähe des Gefängnisses in Camps inhaftiert.
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Das Leben hinter Gittern ist mittlerweile ihr Alltag. (im Bild: Moamera Muhamedagic aus Bosnien-Herzegowina, verheiratet mit einem IS-Kämpfer)
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Die Kinder spielen auf schlammigen Wegen und in Pfützen voller Müll.
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Frauen in langen Gewändern und Nikabs laufen in kleinen Gruppen über das Gelände, reden oder erledigen ihre täglichen Aufgaben.
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Weiße Zelte sollen zumindest einen geringen Schutz vor Kälte und Regen bieten.
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Es wird versucht, etwas Normalität aufrechtzuerhalten.
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Selbst kleine Geschäfte gibt es auf dem Gelände.
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Auch die Frauen haben ihre Wurzeln auf der ganzen Welt. Eine von ihnen (nicht im Bild) sagt, sie sei aus Hongkong zum IS gereist. Zurückkehren in ihre Heimat will sie nicht.
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Ohnehin bleibt ihr wie den Männern nur ein Möglichkeit: Warten.
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"Wir wissen nichts über unsere Familien. Wir wissen nicht ob sie tot oder lebendig sind, in Syrien oder außerhalb", sagt einer der Gefangenen. "Wir wollen wissen, was unser Schicksal ist."
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Angesichts der überfüllten Gefängnisse dürfte das noch eine Weile dauern. (ftü/rts)
Volle Gefängnisse in Nordsyrien Wo IS-Kämpfer auf ihr Schicksal warten
In Nordsyrien sitzen Tausende Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat in Gefängnissen - oftmals mitsamt Frauen und Kindern. Während sie auf ihren Prozess warten, kehrt in den Gefängnissen und Gefangenenlagern fast schon Alltag ein.
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