voll
Festakt in Washington: Am 4. April 1949 wird der Nordatlantikvertrag unterzeichnet. Es ist die Geburtsstunde der Nato.
1 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Festakt in Washington: Am 4. April 1949 wird der Nordatlantikvertrag unterzeichnet. Es ist die Geburtsstunde der Nato.

Am Anfang ist das Bündnis noch überschaubar. Elf europäische Staaten gehören dazu, unter ihnen Großbritannien, Frankreich und Italien - und die USA.
2 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Am Anfang ist das Bündnis noch überschaubar. Elf europäische Staaten gehören dazu, unter ihnen Großbritannien, Frankreich und Italien - und die USA.

In Artikel 5 des Nordatlantikvertrags heißt es: "Die Parteien vereinbaren, dass ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen wird."
3 / 80 (Foto: imago/ZUMA/Keystone)

In Artikel 5 des Nordatlantikvertrags heißt es: "Die Parteien vereinbaren, dass ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen wird."

Der Brite Hastings Ismay, erster Nato-Generalsekretär in den 50er-Jahren, umschreibt das Ziel der Nato ungeschminkter: "Die Amerikaner drinnen, die Russen draußen und die Deutschen unten halten."
4 / 80 (Foto: imago/ZUMA/Keystone)

Der Brite Hastings Ismay, erster Nato-Generalsekretär in den 50er-Jahren, umschreibt das Ziel der Nato ungeschminkter: "Die Amerikaner drinnen, die Russen draußen und die Deutschen unten halten."

Nominell richtet sich der Pakt vorrangig gegen eine neuerliche deutsche Aggression.
5 / 80 (Foto: AP)

Nominell richtet sich der Pakt vorrangig gegen eine neuerliche deutsche Aggression.

Allerdings ist die Nato auch eine Antwort auf den Kalten Krieg, der schon bald nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs heraufzieht.
6 / 80 (Foto: imago stock&people)

Allerdings ist die Nato auch eine Antwort auf den Kalten Krieg, der schon bald nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs heraufzieht.

Spätestens 1948 nach dem Februarumsturz in der Tschechoslowakei ...
7 / 80 (Foto: AP)

Spätestens 1948 nach dem Februarumsturz in der Tschechoslowakei ...

... und der Berlinblockade rückt die militärische Bedrohung durch die Sowjetunion in den Fokus. Als Konsequenz daraus verstärkt der Westen fortan seinen Kampf gegen den Kommunismus.
8 / 80 (Foto: imago/ZUMA/Keystone)

... und der Berlinblockade rückt die militärische Bedrohung durch die Sowjetunion in den Fokus. Als Konsequenz daraus verstärkt der Westen fortan seinen Kampf gegen den Kommunismus.

Das schlägt sich auch bald in einer veränderten Strategie nieder: Im Mai 1955 tritt die Bundesrepublik als 15. Mitglied der Nato bei. Die Türkei und Griechenland gehören inzwischen ebenfalls der Allianz an.
9 / 80 (Foto: imago/ZUMA/Keystone)

Das schlägt sich auch bald in einer veränderten Strategie nieder: Im Mai 1955 tritt die Bundesrepublik als 15. Mitglied der Nato bei. Die Türkei und Griechenland gehören inzwischen ebenfalls der Allianz an.

Die Sowjetunion kontert prompt und gründet noch im selben Monat den Warschauer Pakt, einen "Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand" mit anderen mittel- und osteuropäischen Staaten.
10 / 80 (Foto: imago stock&people)

Die Sowjetunion kontert prompt und gründet noch im selben Monat den Warschauer Pakt, einen "Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand" mit anderen mittel- und osteuropäischen Staaten.

Mitglieder sind neben der UdSSR Albanien, Bulgarien, die DDR, Polen, Rumänien, die Tschechoslowakei und Ungarn.
11 / 80 (Foto: imago stock&people)

Mitglieder sind neben der UdSSR Albanien, Bulgarien, die DDR, Polen, Rumänien, die Tschechoslowakei und Ungarn.

Sowohl Nato als auch der Warschauer Pakt rüsten kräftig auf. Im August 1957 erklärt Kremlchef Nikita Chruschtschow, die UdSSR verfüge über erste nukleare Interkontinentalwaffen.
12 / 80 (Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Sowohl Nato als auch der Warschauer Pakt rüsten kräftig auf. Im August 1957 erklärt Kremlchef Nikita Chruschtschow, die UdSSR verfüge über erste nukleare Interkontinentalwaffen.

Spätestens mit Beginn der 1960er-Jahre kann Moskau Ziele in den USA und Kanada mit Kernwaffen treffen.
13 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Spätestens mit Beginn der 1960er-Jahre kann Moskau Ziele in den USA und Kanada mit Kernwaffen treffen.

Die USA haben ihr Monopol für Interkontinentalwaffen verloren. Das nukleare Patt bestimmt fortan den Kalten Krieg.
14 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die USA haben ihr Monopol für Interkontinentalwaffen verloren. Das nukleare Patt bestimmt fortan den Kalten Krieg.

Angesichts der wachsenden Konfrontation mit Moskau verabschiedet die Nato 1957 ihre Strategie der "massiven Vergeltung":
15 / 80 (Foto: Associated Press)

Angesichts der wachsenden Konfrontation mit Moskau verabschiedet die Nato 1957 ihre Strategie der "massiven Vergeltung":

Auf jeden Angriff soll demnach ein vernichtender atomarer Gegenschlag folgen.
16 / 80 (Foto: AP)

Auf jeden Angriff soll demnach ein vernichtender atomarer Gegenschlag folgen.

Am 13. August 1961 errichtet Ost-Berlin den "antifaschistischen Schutzwall". Dieser soll die massive Abwanderung von DDR-Bürgern in den Westen verhindern.
17 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Am 13. August 1961 errichtet Ost-Berlin den "antifaschistischen Schutzwall". Dieser soll die massive Abwanderung von DDR-Bürgern in den Westen verhindern.

Auch wenn die Empörung in der westlichen Welt groß ist, hält die Nato still. Der Mauerbau ist kein Bündnisfall.
18 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Auch wenn die Empörung in der westlichen Welt groß ist, hält die Nato still. Der Mauerbau ist kein Bündnisfall.

US-Präsident erklärt John F. Kennedy in seinem Umfeld: "Das ist keine sehr schöne Lösung, aber eine Mauer ist verdammt noch mal besser als ein Krieg."
19 / 80 (Foto: AP)

US-Präsident erklärt John F. Kennedy in seinem Umfeld: "Das ist keine sehr schöne Lösung, aber eine Mauer ist verdammt noch mal besser als ein Krieg."

An der Schwelle zu einem Krieg steht die Welt ein Jahr später, im Oktober 1962.
20 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

An der Schwelle zu einem Krieg steht die Welt ein Jahr später, im Oktober 1962.

Nach der Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in der Türkei und in Italien fühlt sich die Sowjetunion bedroht, auch will sie eine erneute US-Invasion in Kuba verhindern.
21 / 80 (Foto: dapd)

Nach der Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in der Türkei und in Italien fühlt sich die Sowjetunion bedroht, auch will sie eine erneute US-Invasion in Kuba verhindern.

Chruschtschow plant, Atomraketen nach Kuba zu schaffen, keine 200 Kilometer von der Küste Floridas entfernt.
22 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Chruschtschow plant, Atomraketen nach Kuba zu schaffen, keine 200 Kilometer von der Küste Floridas entfernt.

Doch die USA werden auf die Pläne aufmerksam, Aufklärungsflugzeuge entdecken zudem Abschussvorrichtungen für Langstreckenraketen und Atombomber.
23 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Doch die USA werden auf die Pläne aufmerksam, Aufklärungsflugzeuge entdecken zudem Abschussvorrichtungen für Langstreckenraketen und Atombomber.

Kennedy droht mit massiven Vergeltungsschlägen, sollte auch nur eine Rakete von Kuba aus abgeschossen werden.
24 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Kennedy droht mit massiven Vergeltungsschlägen, sollte auch nur eine Rakete von Kuba aus abgeschossen werden.

Gleichzeitig schickt er Tausende Truppen und Militärflugzeuge nach Florida. Die Sowjetunion lenkt schließlich ein. Letztlich entgeht die Welt noch einmal der Katastrophe, doch allen Beteiligten wird vor Augen geführt:
25 / 80 (Foto: picture alliance / dpa)

Gleichzeitig schickt er Tausende Truppen und Militärflugzeuge nach Florida. Die Sowjetunion lenkt schließlich ein. Letztlich entgeht die Welt noch einmal der Katastrophe, doch allen Beteiligten wird vor Augen geführt:

Bei einem Gleichgewicht des Schreckens kann keine Seite hoffen, einen Krieg zu gewinnen.
26 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Bei einem Gleichgewicht des Schreckens kann keine Seite hoffen, einen Krieg zu gewinnen.

Inzwischen gehört auch Frankreich zum Zirkel der Atommächte. Im Februar 1960 testet es im algerischen Reggane erstmals eine Atombombe. (Hier ein Bild von einem Nukleartest über der Insel Mururoa 1966)
27 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Inzwischen gehört auch Frankreich zum Zirkel der Atommächte. Im Februar 1960 testet es im algerischen Reggane erstmals eine Atombombe. (Hier ein Bild von einem Nukleartest über der Insel Mururoa 1966)

Die Force de frappe stärkt das Selbstbewusstsein des Landes, das eine dauernde US-Dominanz in der Nato ablehnt. 1966 verlässt Frankreich das integrierte Militärkommando des Bündnisses, um sich die alleinige Befehlsgewalt über seine Atomstreitmacht zu sichern.
28 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die Force de frappe stärkt das Selbstbewusstsein des Landes, das eine dauernde US-Dominanz in der Nato ablehnt. 1966 verlässt Frankreich das integrierte Militärkommando des Bündnisses, um sich die alleinige Befehlsgewalt über seine Atomstreitmacht zu sichern.

30.000 Nato-Soldaten müssen Frankreich verlassen, das Militärhauptquartier Shape wird nach Belgien verlegt. Erst 2009 wird Frankreich als Vollmitglied zurückkehren.
29 / 80 (Foto: AP)

30.000 Nato-Soldaten müssen Frankreich verlassen, das Militärhauptquartier Shape wird nach Belgien verlegt. Erst 2009 wird Frankreich als Vollmitglied zurückkehren.

In den 1960er-Jahren ändert sich auch die Strategie der Nato. Als Konsequenz aus der Kubakrise beginnen die Supermächte mit Abrüstungsgesprächen, am 5. August 1963 unterzeichnen die USA, die UdSSR und Großbritannien ein Abkommen zum Stopp von Atomtests.
30 / 80 (Foto: imago stock&people)

In den 1960er-Jahren ändert sich auch die Strategie der Nato. Als Konsequenz aus der Kubakrise beginnen die Supermächte mit Abrüstungsgesprächen, am 5. August 1963 unterzeichnen die USA, die UdSSR und Großbritannien ein Abkommen zum Stopp von Atomtests.

Die sowjetische Seite redet nun von "friedlicher Koexistenz", ...
31 / 80 (Foto: imago stock&people)

Die sowjetische Seite redet nun von "friedlicher Koexistenz", ...

... die Nato übernimmt im Dezember 1967 die Strategie der sogenannten "flexible response". Sie sieht bei einem Angriff mit konventionellen Truppen nicht automatisch einen Einsatz von Atomwaffen vor, sondern eine abgestufte Reaktion.
32 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

... die Nato übernimmt im Dezember 1967 die Strategie der sogenannten "flexible response". Sie sieht bei einem Angriff mit konventionellen Truppen nicht automatisch einen Einsatz von Atomwaffen vor, sondern eine abgestufte Reaktion.

Einige Jahre später kommt es wieder zur Konfrontation. 1979 verabschiedet das westliche Bündnis den Nato-Doppelbeschluss.
33 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Einige Jahre später kommt es wieder zur Konfrontation. 1979 verabschiedet das westliche Bündnis den Nato-Doppelbeschluss.

Als Reaktion auf sowjetische SS-20-Raketen will die Nato atomwaffenfähige Raketen und Marschflugkörper in Westeuropa stationieren.
34 / 80 (Foto: Associated Press)

Als Reaktion auf sowjetische SS-20-Raketen will die Nato atomwaffenfähige Raketen und Marschflugkörper in Westeuropa stationieren.

Zugleich bietet sie Moskau Verhandlungen über die Begrenzung atomarer Mittelstreckenraketen an.
35 / 80 (Foto: Associated Press)

Zugleich bietet sie Moskau Verhandlungen über die Begrenzung atomarer Mittelstreckenraketen an.

Friedensaktivisten in ganz Europa gehen daraufhin auf die Straße.
36 / 80 (Foto: Associated Press)

Friedensaktivisten in ganz Europa gehen daraufhin auf die Straße.

Im November 1983 führt die Nato ein zehntägiges europaweites Manöver durch, das einen Atomkrieg simuliert.
37 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Im November 1983 führt die Nato ein zehntägiges europaweites Manöver durch, das einen Atomkrieg simuliert.

Außerdem beginnen die USA in dem Jahr mit der Stationierung von Pershing-II-Raketen und Marschflugkörpern in mehreren Nato-Staaten.
38 / 80 (Foto: picture alliance/dpa)

Außerdem beginnen die USA in dem Jahr mit der Stationierung von Pershing-II-Raketen und Marschflugkörpern in mehreren Nato-Staaten.

Allein in der Bundesrepublik, etwa in Heilbronn, Inneringen und Kettershausen, werden ab 1983 Dutzende Pershing-2- Raketen stationiert.
39 / 80 (Foto: Associated Press)

Allein in der Bundesrepublik, etwa in Heilbronn, Inneringen und Kettershausen, werden ab 1983 Dutzende Pershing-2- Raketen stationiert.

Mehr als 100 davon verfügen über atomare Sprengköpfe mit einer Sprengkraft bis zu 80 Kilotonnen TNT. Zum Vergleich: Die Hiroshima-Bombe besaß eine Sprengkraft von 13 Kilotonnen TNT.
40 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Mehr als 100 davon verfügen über atomare Sprengköpfe mit einer Sprengkraft bis zu 80 Kilotonnen TNT. Zum Vergleich: Die Hiroshima-Bombe besaß eine Sprengkraft von 13 Kilotonnen TNT.

"Es war, als würde man uns eine Pistole an den Kopf halten", sagt Michail Gorbatschow Jahre später über diese Zeit. 1983 ist er gerade erst Vollmitglied im Poilitbüro des Zentralkommitees der Kommunistischen Partei geworden.
41 / 80 (Foto: imago/United Archives International)

"Es war, als würde man uns eine Pistole an den Kopf halten", sagt Michail Gorbatschow Jahre später über diese Zeit. 1983 ist er gerade erst Vollmitglied im Poilitbüro des Zentralkommitees der Kommunistischen Partei geworden.

Im Dezember 1987 unterzeichnet er gemeinsam mit US-Präsident Ronald Reagan den INF-Vertrag.
42 / 80 (Foto: REUTERS)

Im Dezember 1987 unterzeichnet er gemeinsam mit US-Präsident Ronald Reagan den INF-Vertrag.

In diesem legen die beiden Länder fest, dass alle bereits stationierten Mittelstreckenraketen und Marschflugkörper mit einer Reichweite zwischen 500 und 5000 Kilometern zerstört werden.
43 / 80 (Foto: Associated Press)

In diesem legen die beiden Länder fest, dass alle bereits stationierten Mittelstreckenraketen und Marschflugkörper mit einer Reichweite zwischen 500 und 5000 Kilometern zerstört werden.

Gorbatschow leitet aber nicht nur eine Ära der Abrüstung ein. Unter ihm kommt es auch zur Wiedervereinigung 1989...
44 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Gorbatschow leitet aber nicht nur eine Ära der Abrüstung ein. Unter ihm kommt es auch zur Wiedervereinigung 1989...

... und zwei Jahre später zum Zusammenbruch der Sowjetunion.
45 / 80 (Foto: picture alliance / dpa)

... und zwei Jahre später zum Zusammenbruch der Sowjetunion.

Mit dem Ende des kommunistischen Imperiums wird das Gegenbündnis zur Nato aufgelöst: der Warschauer Pakt.
46 / 80

Mit dem Ende des kommunistischen Imperiums wird das Gegenbündnis zur Nato aufgelöst: der Warschauer Pakt.

Die ehemals sowjetischen, inzwischen russischen Truppen, die noch auf dem Gebiet in der ehemaligen DDR stationiert sind, werden bis 1994 abgezogen.
47 / 80 (Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Die ehemals sowjetischen, inzwischen russischen Truppen, die noch auf dem Gebiet in der ehemaligen DDR stationiert sind, werden bis 1994 abgezogen.

Mit dem Ende des Ostblocks wandelt sich auch die Rolle der Nato. Das Bündnis löst sich vom Konzept der "flexible response".
48 / 80

Mit dem Ende des Ostblocks wandelt sich auch die Rolle der Nato. Das Bündnis löst sich vom Konzept der "flexible response".

1992 erklärt es sich zu "Out-of-Area"-Einsätzen bereit - nach einer Zustimmung durch die OSZE oder den UN-Sicherheitsrat. Bis 1997 reduziert es seine Streitkräfte um rund 35 Prozent.
49 / 80 (Foto: AP)

1992 erklärt es sich zu "Out-of-Area"-Einsätzen bereit - nach einer Zustimmung durch die OSZE oder den UN-Sicherheitsrat. Bis 1997 reduziert es seine Streitkräfte um rund 35 Prozent.

Die USA verringern ihre in Europa stationierten Soldaten von 300.000 auf 100.000. Auch die landgestützten taktischen Atomwaffen werden vom Kontinent abgezogen.
50 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die USA verringern ihre in Europa stationierten Soldaten von 300.000 auf 100.000. Auch die landgestützten taktischen Atomwaffen werden vom Kontinent abgezogen.

1997 einigt sich das Bündnis mit Moskau auf die Nato-Russland-Grundakte.
51 / 80 (Foto: AP)

1997 einigt sich das Bündnis mit Moskau auf die Nato-Russland-Grundakte.

Russland und die Nato bezeichnen sich nicht mehr länger als Gegner. Die Nato soll sich von einer militärischen zu einer vorrangig politischen Organisation entwickeln.
52 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Russland und die Nato bezeichnen sich nicht mehr länger als Gegner. Die Nato soll sich von einer militärischen zu einer vorrangig politischen Organisation entwickeln.

Das transatlantische Bündnis verzichtet zudem auf eine dauerhafte und umfangreiche Stationierung von Truppen in Ostmitteleuropa. Dies ist eine Voraussetzung für die Nato-Osterweiterung.
53 / 80 (Foto: Associated Press)

Das transatlantische Bündnis verzichtet zudem auf eine dauerhafte und umfangreiche Stationierung von Truppen in Ostmitteleuropa. Dies ist eine Voraussetzung für die Nato-Osterweiterung.

Auf dem Nato-Gipfel in Madrid im Juli 1997 bietet das Bündnis Polen, Ungarn, Tschechien die Mitgliedschaft an.
54 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Auf dem Nato-Gipfel in Madrid im Juli 1997 bietet das Bündnis Polen, Ungarn, Tschechien die Mitgliedschaft an.

Mit der Ukraine handelt es eine "besondere Partnerschaft" aus.
55 / 80 (Foto: Associated Press)

Mit der Ukraine handelt es eine "besondere Partnerschaft" aus.

In Russland führt dies zu wachsendem Unbehagen. Vor der US-Botschaft in Moskau warnen Nationalisten im Juni 1997 vor einer Schwächung Russlands, und dass die USA und die Nato Russland zerstören wollen.
56 / 80 (Foto: Associated Press)

In Russland führt dies zu wachsendem Unbehagen. Vor der US-Botschaft in Moskau warnen Nationalisten im Juni 1997 vor einer Schwächung Russlands, und dass die USA und die Nato Russland zerstören wollen.

Bereits 1994 war es zur ersten Kampfhandlung der Nato gekommen, als diese über Bosnien vier serbische Militärmaschinen abschoss, um die UN-Flugverbotszone durchzusetzen.
57 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Bereits 1994 war es zur ersten Kampfhandlung der Nato gekommen, als diese über Bosnien vier serbische Militärmaschinen abschoss, um die UN-Flugverbotszone durchzusetzen.

Am 24. März 1999 beginnt das Bündnis seinen ersten Krieg, ...
58 / 80 (Foto: Associated Press)

Am 24. März 1999 beginnt das Bündnis seinen ersten Krieg, ...

... ohne dass es einen Angriff auf einen Nato-Mitgliedsstaat oder ein UN-Mandat gegeben hätte.
59 / 80 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

... ohne dass es einen Angriff auf einen Nato-Mitgliedsstaat oder ein UN-Mandat gegeben hätte.

Die schweren Bombardierungen von Serbien begründet das Bündnis mit "schweren und systematischen" Verletzungen der Menschenrechte in der damals noch serbischen Provinz Kosovo.
60 / 80 (Foto: picture-alliance / dpa)

Die schweren Bombardierungen von Serbien begründet das Bündnis mit "schweren und systematischen" Verletzungen der Menschenrechte in der damals noch serbischen Provinz Kosovo.

Für Moskau wiederum ist der Krieg eine völkerrechtswidrige Offensive der Nato, die es bis zum heutigen Tag aufs Schärfste verurteilt.
61 / 80 (Foto: Associated Press)

Für Moskau wiederum ist der Krieg eine völkerrechtswidrige Offensive der Nato, die es bis zum heutigen Tag aufs Schärfste verurteilt.

Nur zwei Jahre später wird zum ersten und bislang einzigen Mal die Beistandsklausel nach Artikel 5 ausgelöst.
62 / 80 (Foto: REUTERS)

Nur zwei Jahre später wird zum ersten und bislang einzigen Mal die Beistandsklausel nach Artikel 5 ausgelöst.

Grund sind die Terrorangriffe vom 11. September 2001, bei denen in den USA mehr als 3000 Menschen getötet wurden.
63 / 80 (Foto: REUTERS)

Grund sind die Terrorangriffe vom 11. September 2001, bei denen in den USA mehr als 3000 Menschen getötet wurden.

Noch im Oktober beschließen die Nato-Staaten, Washington im Kampf gegen den Terror beizustehen.
64 / 80 (Foto: REUTERS)

Noch im Oktober beschließen die Nato-Staaten, Washington im Kampf gegen den Terror beizustehen.

Das heißt dies unter anderem: Uneingeschränkte Überflugrechte, Austausch von nachrichtendienstlichen Informationen, die Entsendung eines Flottenverbandes ins Mittelmeer.
65 / 80 (Foto: REUTERS)

Das heißt dies unter anderem: Uneingeschränkte Überflugrechte, Austausch von nachrichtendienstlichen Informationen, die Entsendung eines Flottenverbandes ins Mittelmeer.

2003 übernimmt die Nato die Führung beim Kampf gegen die radikalislamischen Taliban in Afghanistan.
66 / 80 (Foto: REUTERS)

2003 übernimmt die Nato die Führung beim Kampf gegen die radikalislamischen Taliban in Afghanistan.

Der Einsatz in Afghanistan dauert bis heute an, sein Erfolg ist zweifelhaft. "Unser Einsatz ist wichtig, um sicherzustellen, dass Afghanistan nie wieder ein sicherer Rückzugsort für internationale Terroristen wird, die uns auch bei uns zu Hause bedrohen könnten", betont Ende 2018 eine Nato-Sprecherin.
67 / 80 (Foto: REUTERS)

Der Einsatz in Afghanistan dauert bis heute an, sein Erfolg ist zweifelhaft. "Unser Einsatz ist wichtig, um sicherzustellen, dass Afghanistan nie wieder ein sicherer Rückzugsort für internationale Terroristen wird, die uns auch bei uns zu Hause bedrohen könnten", betont Ende 2018 eine Nato-Sprecherin.

Fraglich sind auch die Angriffe von Nato-Staaten auf Libyen im Jahr 2011, die zum Sturz des Diktators Muammar al-Gaddafi führten und das Land in dauerhaftes Chaos stürzten.
68 / 80 (Foto: imago/Xinhua)

Fraglich sind auch die Angriffe von Nato-Staaten auf Libyen im Jahr 2011, die zum Sturz des Diktators Muammar al-Gaddafi führten und das Land in dauerhaftes Chaos stürzten.

Da ist das Bündnis schon deutlich gewachsen.
69 / 80 (Foto: AP)

Da ist das Bündnis schon deutlich gewachsen.

2004 treten der Nato nicht nur die ehemaligen Ostblock-Länder Bulgarien, Rumänien die Slowakei und Slowenien bei, sondern auch die Ex-Sowjetrepubliken Estland, Lettland und Litauen.
70 / 80 (Foto: AP)

2004 treten der Nato nicht nur die ehemaligen Ostblock-Länder Bulgarien, Rumänien die Slowakei und Slowenien bei, sondern auch die Ex-Sowjetrepubliken Estland, Lettland und Litauen.

Zum wachsenden Unmut Moskaus. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2007 nennt Präsident Wladimir Putin die Nato-Osterweiterung eine Provokation. Drastisch warnt er vor einer US-amerikanischen Weltherrschaft und kritisiert eine "übermäßige Militäranwendung in internationalen Fragen".
71 / 80

Zum wachsenden Unmut Moskaus. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2007 nennt Präsident Wladimir Putin die Nato-Osterweiterung eine Provokation. Drastisch warnt er vor einer US-amerikanischen Weltherrschaft und kritisiert eine "übermäßige Militäranwendung in internationalen Fragen".

Schon da sehen einige Sicherheitsstrategen ein neues Ost-West-Verhältnis, den "Anfang eines neuen Kalten Krieges" voraus.
72 / 80 (Foto: AP)

Schon da sehen einige Sicherheitsstrategen ein neues Ost-West-Verhältnis, den "Anfang eines neuen Kalten Krieges" voraus.

Mit dem russischen Krieg in Georgien 2008 ...
73 / 80 (Foto: picture alliance / dpa)

Mit dem russischen Krieg in Georgien 2008 ...

... und spätestens mit den heftigen Kämpfen in der Ukraine und der Krim-Annexion 2014 wird das Verhältnis der Nato zu Russland immer angespannter. Die alte Gewissheit nach dem Mauerfall, dass nun alles gut werde, ist längst einer Krisenstimmung gewichen.
74 / 80 (Foto: AP)

... und spätestens mit den heftigen Kämpfen in der Ukraine und der Krim-Annexion 2014 wird das Verhältnis der Nato zu Russland immer angespannter. Die alte Gewissheit nach dem Mauerfall, dass nun alles gut werde, ist längst einer Krisenstimmung gewichen.

Auch innerhalb der Nato. Noch 2014 beschließen die Bündnis-Staaten, ihre Verteidigungsausgaben bis 2024 "Richtung zwei Prozent" der Wirtschaftsleistung zu steigern.
75 / 80 (Foto: AP)

Auch innerhalb der Nato. Noch 2014 beschließen die Bündnis-Staaten, ihre Verteidigungsausgaben bis 2024 "Richtung zwei Prozent" der Wirtschaftsleistung zu steigern.

Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump wird dieses Ziel mehr und mehr zum Zankapfel.
76 / 80 (Foto: REUTERS)

Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump wird dieses Ziel mehr und mehr zum Zankapfel.

Besonders von Deutschland fordert Trump, der die Nato bei seinem Amtsantritt 2017 für obsolet erklärt hat, eine deutliche Steigerung der Verteidigungsausgaben. Tatsächlich hinkt Berlin hier deutlich hinterher und strebt bis 2024 lediglich eine Erhöhung um 1,5 Prozent an. Doch selbst die ist fraglich.
77 / 80 (Foto: picture alliance/dpa)

Besonders von Deutschland fordert Trump, der die Nato bei seinem Amtsantritt 2017 für obsolet erklärt hat, eine deutliche Steigerung der Verteidigungsausgaben. Tatsächlich hinkt Berlin hier deutlich hinterher und strebt bis 2024 lediglich eine Erhöhung um 1,5 Prozent an. Doch selbst die ist fraglich.

Mit diversen Alleingängen irritiert der US-Präsident zudem seine Bündnispartner. Einseitig erklärt er den Austritt der USA aus dem INF-Vertrag und kündigt an, Soldaten und aus Syrien und Afghanistan abzuziehen.
78 / 80 (Foto: picture alliance/dpa)

Mit diversen Alleingängen irritiert der US-Präsident zudem seine Bündnispartner. Einseitig erklärt er den Austritt der USA aus dem INF-Vertrag und kündigt an, Soldaten und aus Syrien und Afghanistan abzuziehen.

Schon im vergangenen Jahr diagnostiziert Nato-Generalsekreatär Jens Stoltenberg "echte Meinungsverschiedenheiten" im Bündnis.
79 / 80 (Foto: imago/Xinhua)

Schon im vergangenen Jahr diagnostiziert Nato-Generalsekreatär Jens Stoltenberg "echte Meinungsverschiedenheiten" im Bündnis.

"Es ist nicht in Stein gemeißelt, dass die transatlantische Bindung für immer bestehen wird." Ausgerechnet ihren 70. Geburtstag begeht die Nato im Krisenmodus.
80 / 80 (Foto: REUTERS)

"Es ist nicht in Stein gemeißelt, dass die transatlantische Bindung für immer bestehen wird." Ausgerechnet ihren 70. Geburtstag begeht die Nato im Krisenmodus.

Donnerstag, 04. April 2019

Nato-Jubiläum in Krisenzeiten Bis zum ersten Krieg dauerte es 50 Jahre

Vor genau 70 Jahren gründet sich die Nato als Verteidigungsbündnis westlicher Staaten. Inzwischen ist sein einstiger Gegner zusammengebrochen, es hat sich deutlich vergrößert - und Konflikte gibt es noch zuhauf. Auch innerhalb der Nato.
Bilderserien meistgesehen
Alle Bilderserien
ntv Nachrichtenfernsehen
ntv.de Dienste
Social Networks
Kooperationspartner
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen