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Das ist das, was Männer sich unter einem Frauentag vorstellen.
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Wahlweise auch etwas in dieser Art.
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Frauen meinen aber eher das hier, ...
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... und damit kann man ja nicht früh genug anfangen.
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Aber Frauentag - ist das nicht irgendwas aus der DDR? Weit gefehlt. Den ersten deutschen Frauentag gab es vor 100 Jahren. (Foto: Clara Zetkin 1857)
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Und seitdem haben Frauen nicht mehr aufgehört, mehr Rechte einzufordern, überall auf der Welt. (Foto: Bella Abzug, US-amerikanische Frauenrechtlerin)
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Sie trugen lange schwarze Röcke und Rüschenblusen: ...
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... Die erste deutsche Frauentags-Demonstration vor 100 Jahren sieht auf alten Fotos aus wie ein harmloser Frühlingsspaziergang von Renoir.
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Doch die Frauen in Berlin wussten ganz genau, was sie wollten: Das Wahlrecht. Seit März 1911 haben sie noch viel mehr für sich erreicht. (Foto: Clara Zetkin 1927)
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Heute schaffen Frauen die besseren Abschlüsse, ...
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... und Deutschland hat die erste Kanzlerin.
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Aber das ist eben noch nicht alles.
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Wie war das mit Frauen in Führungspositionen?
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Frauen an der Börse?
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Oder korrekter formuliert: In Vorstandssesseln deutscher DAX-Unternehmen?
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Wer nimmt Elternzeit?
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Und wer putzt das Bad?
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Wegen genau dieser Fragen schätzt Henny Engels (nicht im Bild), Geschäftsführerin des Deutschen Frauenrats, den Frauentag noch immer. Der 8. März ist für sie ein Datum, um Bilanz zu ziehen.
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"Wir brauchen diesen Tag. Bis Frauen davon überzeugt sind, dass sie wirklich die gleichen Chancen haben wie Männer."
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Aus ihrer Sicht liegt einiges im Argen.
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Es beginnt mit den Stereotypen nicht nur in der deutschen Gesellschaft, ...
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... in der sich westdeutsche Rollenbilder aus den 50er Jahren hartnäckig tradieren: ...
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.... Frauen haben die Hauptverantwortung für die Familienarbeit, ...
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... Männer sind für den Familienunterhalt zuständig.
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Selbst der Mauerfall 1989 und die komplett andere Lebens- und Berufserfahrung ostdeutscher Frauen rüttelte an diesen Einstellungen wenig.
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Junge Ostdeutsche begannen eher, sie zu kopieren.
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Das hat Folgen. "Viele Frauen haben heute kein existenzsicherndes Erwerbseinkommen", bedauert Engels.
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Steuergesetze wie das Ehegattensplitting, an der die konservativen Parteien "wie zementiert" festhielten, beförderten das noch, kritisiert sie im Gespräch mit n-tv.de.
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Ohne Frauenquote sieht sie kaum eine Chance auf Veränderung.
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Diese Quoten könne man Unternehmen aber nur als ökonomischen Vorteil schmackhaft machen. Gemischte Teams arbeiteten nachweislich effizienter.
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Was Stereotypen bedeuten können, erlebt auch Marion Esch (nicht im Bild) an der Technischen Universität Berlin.
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Sie ist Professorin für Qualität und Chancengleichheit in der Ingenieursausbildung. Wenn sie ihren Studentinnen französische Unternehmerinnen vorstellt, fragen die jungen Deutschen schnell nach Kindern.
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"Partner oder Betreuung", antworten die Französinnen dann ganz selbstverständlich.
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"Also wir würden unsere Kinder nicht weggeben", sagen dann deutsche Hochschülerinnen.
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Und dann fällt es wieder, das Wort, das es im Französischen gar nicht gibt: Rabenmutter.
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Das ist der Punkt, an dem Marion Esch seufzt und sagt: "Frauen haben die Familie im Nacken, ...
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... Männer haben sie im Rücken."
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Zwar haben Frauen beim Thema Bildung die Männer überholt. Im Jahr 2010 schafften nach der druckfrischen Tabelle des Statistischen Bundesamts 55 Prozent Mädchen das Abitur und nur 45 Prozent Jungen.
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Auch bei Studienabschlüssen haben Frauen mit mehr als 50 Prozent die Nase vorn.
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Aber danach kippt es: Die gut bezahlten Spitzenjobs ...
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... in der Industrie oder an Hochschulen angeln sich vor allem Männer.
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Ein Erklärungsversuch? "Es sind riskante Karrieren", berichtet Esch. Mit Anfang 30 herrsche bei Akademikern die berufliche und familiäre Hochbelastungsphase.
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Viele Männer stiegen da voll ein, oft mit einer Frau als Rückendeckung. Viele Frauen aber wollten Kinder und steckten automatisch zurück. Die Mehrheit biege nach einem Ingenieurstudium in den Öffentlichen Dienst ab.
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Gut bezahlte Jobs locken dort selten, eher die Option auf Teilzeit-Jobs und ein Gleichstellungsgesetz, das es in der Privatwirtschaft nicht gibt.
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Viele Frauen machen auch Familienpause, aber: Ein Ausstieg ist der Killer jeder Karriere!
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Nicht jede kann darauf vertrauen, noch mit fast 100 Jahren einen Job als Model angeboten zu bekommen - wie Luba Fischman, die in Israel für Hautpflege wirbt und erst jüngst entdeckt wurde.
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Frauen sollten lieber die kulturell gewachsene Selbstverständlichkeit durchbrechen, die ihnen automatisch die Familienarbeit aufbrummt.
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Als Lösung sehen viele nur eine Lösung - die Frauen-Quote: Sonst geht das noch 200 Jahre so weiter, befürchten unter anderem viele Politikerinnen .
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In unseren Breiten gibt es keine wirklichen Massendemos zum Frauentag mehr. Das sieht aber im Rest der Welt - wie hier in Manila auf den Phillippinen - anders aus.
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Dort gibt es tatsächlich aber auch noch gewichtigere Themen wie zum Beispiel das Wahlrecht oder das Recht auf Bildung ...
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... und eine grundsätzlich bessere, ...
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... gleichberechtigte Behandlung.
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Da ist die Frage: "Was ist denn mit dem 'neuen Mann', der im Haushalt hilft und sich um die Kinder kümmert", fast schon ein Luxus.
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Nach Studien des Bundesfamilienministeriums existiert dieses Wesen sowieso fast ausschließlich in der Fantasie von Männern.
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Fragt man ihre Frauen, helfen nur sieben Prozent der Männer regelmäßig beim Kochen, Putzen, Waschen und Aufräumen.
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Die Mehrheit junger Männer stimmt den folgenden Sätzen aus ganzem Herzen zu: "Im Idealfall führt die Frau den Haushalt und erzieht die Kinder. ...
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... Der Mann ist eine Ergänzung, der am Wochenende mal etwas mit den Kindern unternimmt." (soe/dpa)
Frauen auf dem Vormarsch Der Mann ist eine Ergänzung
Es ist nie zu spät! Kurz vor ihrem 100. Geburtstag ist zum Beispiel Luba Fischman noch als Model entdeckt worden - und trotzdem werden die meisten Frauen leicht ungeduldig, wenn es um die Durchsetzung ihrer Interessen geht. In 100 Jahren Frauentag ist zwar viel passiert, aber lange noch nicht genug!
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