voll
Sie war die erste Frau an der Spitze der SPD. Nach nur einem Jahr als Parteichefin ...
1 / 34 (Foto: picture alliance/dpa)

Sie war die erste Frau an der Spitze der SPD. Nach nur einem Jahr als Parteichefin ...

... tritt Andrea Nahles nun zurück. Auch das Amt der Fraktionschefin gibt sie auf.
2 / 34 (Foto: REUTERS)

... tritt Andrea Nahles nun zurück. Auch das Amt der Fraktionschefin gibt sie auf.

Nahles wird trotzdem in den Geschichtsbüchern neben anderen großen Namen der Sozialdemokratie stehen.
3 / 34 (Foto: REUTERS)

Nahles wird trotzdem in den Geschichtsbüchern neben anderen großen Namen der Sozialdemokratie stehen.

Fangen wir von vorne an: Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Kurt Schumacher der erste Parteivorsitzende der SPD. In seine Zeit von 1945 bis 1952 fällt maßgeblich der Wiederaufbau der Sozialdemokratie in Westdeutschland, ...
4 / 34 (Foto: picture alliance / dpa)

Fangen wir von vorne an: Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Kurt Schumacher der erste Parteivorsitzende der SPD. In seine Zeit von 1945 bis 1952 fällt maßgeblich der Wiederaufbau der Sozialdemokratie in Westdeutschland, ...

... bis er von Erich Ollenhauer abgelöst wird. In dessen elfjährige Amtszeit fällt die Abkehr der Partei vom Marxismus. Obwohl Ollenhauer mehrere Wahlniederlagen erleidet, bleibt er bis zu seinem Tod im Amt.
5 / 34 (Foto: picture alliance / dpa)

... bis er von Erich Ollenhauer abgelöst wird. In dessen elfjährige Amtszeit fällt die Abkehr der Partei vom Marxismus. Obwohl Ollenhauer mehrere Wahlniederlagen erleidet, bleibt er bis zu seinem Tod im Amt.

Sein Nachfolger wird Willy Brandt (r.). Als Parteichef führt er die Sozialdemokraten erstmals in der Nachkriegszeit an die Regierung, angefangen ...
6 / 34 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Sein Nachfolger wird Willy Brandt (r.). Als Parteichef führt er die Sozialdemokraten erstmals in der Nachkriegszeit an die Regierung, angefangen ...

... mit der Beteiligung an der Großen Koalition unter CDU-Kanzler Kurt Georg Kiesinger im Jahr 1966. (Hier 1990 mit dem späteren SPD-Chef Gerhard Schröder, l.)
7 / 34 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

... mit der Beteiligung an der Großen Koalition unter CDU-Kanzler Kurt Georg Kiesinger im Jahr 1966. (Hier 1990 mit dem späteren SPD-Chef Gerhard Schröder, l.)

Wie kein anderer schaffte es Willy Brandt (r.), die Partei in die Mitte der Gesellschaft zu führen. Hier empfängt er gemeinsam mit Bischof Otto Dibelius in Berlin den afroamerikanischen Bürgerrechtler Martin Luther King, 1964 in Berlin.
8 / 34 (Foto: dpa)

Wie kein anderer schaffte es Willy Brandt (r.), die Partei in die Mitte der Gesellschaft zu führen. Hier empfängt er gemeinsam mit Bischof Otto Dibelius in Berlin den afroamerikanischen Bürgerrechtler Martin Luther King, 1964 in Berlin.

Mit einer Amtszeit von 23 Jahren ist und bleibt Brandt der am längsten regierende Vorsitzende in der SPD-Geschichte.
9 / 34 (Foto: picture alliance / dpa)

Mit einer Amtszeit von 23 Jahren ist und bleibt Brandt der am längsten regierende Vorsitzende in der SPD-Geschichte.

In Brandts Fußstapfen tritt 1987 Hans-Jochen Vogel. Er bemüht sich vor allem darum, die SPD in der Opposition wieder zu konsolidieren.
10 / 34 (Foto: imago/epd)

In Brandts Fußstapfen tritt 1987 Hans-Jochen Vogel. Er bemüht sich vor allem darum, die SPD in der Opposition wieder zu konsolidieren.

Vier Jahre lang führt er die SPD mit einem "ernsten, sachlichen Führungsstil mit gewisser Strenge", sagt Thomas Oppermann in seiner Rede zu Vogels 90. Geburtstag.
11 / 34 (Foto: picture alliance / dpa)

Vier Jahre lang führt er die SPD mit einem "ernsten, sachlichen Führungsstil mit gewisser Strenge", sagt Thomas Oppermann in seiner Rede zu Vogels 90. Geburtstag.

Der Nächste an der SPD-Spitze ist Björn Engholm. Er übernimmt 1991, doch nach nur zwei Jahren legt er alle seine Ämter nieder. Sein Name ist ...
12 / 34 (Foto: picture alliance / Georg Lopata/)

Der Nächste an der SPD-Spitze ist Björn Engholm. Er übernimmt 1991, doch nach nur zwei Jahren legt er alle seine Ämter nieder. Sein Name ist ...

... mit einem handfesten Partei-Skandal verbunden. Nach einem schmutzigen Wahlkampf bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein 1987 holt ihn eine Lüge in der Barschel-Affäre wieder ein.
13 / 34

... mit einem handfesten Partei-Skandal verbunden. Nach einem schmutzigen Wahlkampf bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein 1987 holt ihn eine Lüge in der Barschel-Affäre wieder ein.

Entgegen früherer Beteuerungen wusste Engholm schon im Wahlkampf Bescheid, dass es Versuche gab, ihn mit Veröffentlichungen aus seinem Privatleben zu diskreditieren. Per Mitgliederbefragung ...
14 / 34 (Foto: picture alliance / Daniel Reinha)

Entgegen früherer Beteuerungen wusste Engholm schon im Wahlkampf Bescheid, dass es Versuche gab, ihn mit Veröffentlichungen aus seinem Privatleben zu diskreditieren. Per Mitgliederbefragung ...

... wird Engholms Nachfolger bestimmt: Rudolf Scharping, hier links von Gerhard Schröder (r.) zu sehen, übernimmt das Amt. Doch auch der Hoffnungsträger wird zur tragischen Figur. Der Tag, ...
15 / 34 (Foto: picture alliance / dpa)

... wird Engholms Nachfolger bestimmt: Rudolf Scharping, hier links von Gerhard Schröder (r.) zu sehen, übernimmt das Amt. Doch auch der Hoffnungsträger wird zur tragischen Figur. Der Tag, ...

... an dem es schließlich kracht, ist der 16. November 1995. Gut ein Jahr nach der Wahl putscht Oskar Lafontaine (r.) gegen Scharping, nachdem er 1994 den Wahlsieg knapp verpasst hatte.
16 / 34 (Foto: picture alliance / dpa)

... an dem es schließlich kracht, ist der 16. November 1995. Gut ein Jahr nach der Wahl putscht Oskar Lafontaine (r.) gegen Scharping, nachdem er 1994 den Wahlsieg knapp verpasst hatte.

Lafontaine setzt sich auf einem Parteitag per Kampfabstimmung gegen Scharping durch und begeistert die SPD wie kaum ein anderer zuvor. Gleichzeitig ...
17 / 34 (Foto: picture alliance / dpa)

Lafontaine setzt sich auf einem Parteitag per Kampfabstimmung gegen Scharping durch und begeistert die SPD wie kaum ein anderer zuvor. Gleichzeitig ...

... verletzt er die Partei aber auch, wie niemand zuvor. Lafontaine, hier 1996 mit Andrea Nahles, bleibt vier Jahre an der Spitze der Partei ...
18 / 34 (Foto: picture alliance/dpa)

... verletzt er die Partei aber auch, wie niemand zuvor. Lafontaine, hier 1996 mit Andrea Nahles, bleibt vier Jahre an der Spitze der Partei ...

... und tritt nach Meinungsverschiedenheiten mit Gerhard Schröder von allen Ämtern zurück. Kurz darauf wechselt er zur Linken und kritisiert er seine ehemaligen Genossen scharf.
19 / 34 (Foto: picture alliance / Wolfgang Kumm)

... und tritt nach Meinungsverschiedenheiten mit Gerhard Schröder von allen Ämtern zurück. Kurz darauf wechselt er zur Linken und kritisiert er seine ehemaligen Genossen scharf.

Keine einfachen Jahre für die SPD. Gerhard Schröder führt in seiner Amtszeit von 1999 bis 2004 Kanzleramt und Parteivorsitz wieder zusammen.
20 / 34 (Foto: picture alliance/dpa)

Keine einfachen Jahre für die SPD. Gerhard Schröder führt in seiner Amtszeit von 1999 bis 2004 Kanzleramt und Parteivorsitz wieder zusammen.

Ihm wird immer wieder vorgeworfen, dem Regierungshandeln zu sehr den Vorrang einzuräumen. Der linke Flügel der Sozialdemokraten verübelt ihm zudem die Agenda 2010 und die Einführung des Hartz-Konzepts. Nach fünf Jahren gibt er 2004 seinen Rücktritt bekannt. Von ihm vorgeschlagen ...
21 / 34 (Foto: imago/DeFodi)

Ihm wird immer wieder vorgeworfen, dem Regierungshandeln zu sehr den Vorrang einzuräumen. Der linke Flügel der Sozialdemokraten verübelt ihm zudem die Agenda 2010 und die Einführung des Hartz-Konzepts. Nach fünf Jahren gibt er 2004 seinen Rücktritt bekannt. Von ihm vorgeschlagen ...

... übernimmt Franz Müntefering zum ersten Mal das Amt. Sein Rücktritt ist nach drei Jahren 2005 eine Überraschung für die Große Koalition und die Partei. Müntefering hatte sich mit seinem Personalvorschlag für den Generalsekretär nicht durchsetzen können.
22 / 34 (Foto: picture alliance/dpa)

... übernimmt Franz Müntefering zum ersten Mal das Amt. Sein Rücktritt ist nach drei Jahren 2005 eine Überraschung für die Große Koalition und die Partei. Müntefering hatte sich mit seinem Personalvorschlag für den Generalsekretär nicht durchsetzen können.

Auf den ersten Schock folgt der zweite. Nachfolger Matthias Platzeck holt bei seiner Wahl 99,4 Prozent - gibt aber nach nur fünf Monaten im Amt wieder auf. Grund dafür sind gesundheitliche Probleme: ...
23 / 34 (Foto: Michael Kappeler/dpa)

Auf den ersten Schock folgt der zweite. Nachfolger Matthias Platzeck holt bei seiner Wahl 99,4 Prozent - gibt aber nach nur fünf Monaten im Amt wieder auf. Grund dafür sind gesundheitliche Probleme: ...

... Der Politiker, der von den Grünen zur SPD wechselte, erlitt zwei Hörstürze, einen Nervenzusammenbruch und Kreislaufkollaps, bevor er dem Rat seiner Ärzte folgte.
24 / 34 (Foto: picture alliance / dpa)

... Der Politiker, der von den Grünen zur SPD wechselte, erlitt zwei Hörstürze, einen Nervenzusammenbruch und Kreislaufkollaps, bevor er dem Rat seiner Ärzte folgte.

Kurt Beck übernimmt den Vorsitz. Doch die Misere geht weiter. "Beck muss weg", heißt es schon nach zwei Jahren von der eigenen Partei. Beck betont zwar, kein SPD-Chef sei perfekt, muss aber trotzdem gehen.
25 / 34 (Foto: picture alliance/dpa)

Kurt Beck übernimmt den Vorsitz. Doch die Misere geht weiter. "Beck muss weg", heißt es schon nach zwei Jahren von der eigenen Partei. Beck betont zwar, kein SPD-Chef sei perfekt, muss aber trotzdem gehen.

Müntefering, der den SPD-Vorsitz einst "das schönste Amt außer Papst" genannt hatte, kehrt 2007 wieder zurück. Es ist ein Novum in der SPD-Nachkriegshistorie, dass ein früherer Amtsinhaber einer seiner eigenen Nachfolger an der Parteispitze wird.
26 / 34 (Foto: picture alliance / dpa)

Müntefering, der den SPD-Vorsitz einst "das schönste Amt außer Papst" genannt hatte, kehrt 2007 wieder zurück. Es ist ein Novum in der SPD-Nachkriegshistorie, dass ein früherer Amtsinhaber einer seiner eigenen Nachfolger an der Parteispitze wird.

Das Wahldebakel vom 27. September 2009, bei dem die SPD elf Punkte bei der Bundestagswahl verliert, überlebt er als Vorsitzender aber nicht.
27 / 34

Das Wahldebakel vom 27. September 2009, bei dem die SPD elf Punkte bei der Bundestagswahl verliert, überlebt er als Vorsitzender aber nicht.

Das neue Gesicht an der Spitze ist 2009 Sigmar Gabriel. Doch zwei Jahre später fährt die Partei ihr bis dato zweitschlechtestes Ergebnis bei den Bundestagswahlen ein.
28 / 34 (Foto: picture alliance/dpa)

Das neue Gesicht an der Spitze ist 2009 Sigmar Gabriel. Doch zwei Jahre später fährt die Partei ihr bis dato zweitschlechtestes Ergebnis bei den Bundestagswahlen ein.

Letztlich steht er acht Jahre an der Spitze der Partei, eckt aber immer wieder an. Er verzichtet schließlich auf Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur und schlägt ...
29 / 34 (Foto: picture alliance/dpa)

Letztlich steht er acht Jahre an der Spitze der Partei, eckt aber immer wieder an. Er verzichtet schließlich auf Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur und schlägt ...

... Martin Schulz für beide Posten vor. Eine Welle des Optimismus und neuer Schwung fährt durch die Partei, als Schulz am 5. Oktober 2017 einstimmig als neuer Parteichef gewählt wird ...
30 / 34 (Foto: picture alliance/dpa)

... Martin Schulz für beide Posten vor. Eine Welle des Optimismus und neuer Schwung fährt durch die Partei, als Schulz am 5. Oktober 2017 einstimmig als neuer Parteichef gewählt wird ...

... und damit das beste Ergebnis der Geschichte in der Nachkriegszeit einfährt. Der "Schulz-Effekt" elektrisiert die ganze Partei. Doch der Erfolg ...
31 / 34 (Foto: dpa)

... und damit das beste Ergebnis der Geschichte in der Nachkriegszeit einfährt. Der "Schulz-Effekt" elektrisiert die ganze Partei. Doch der Erfolg ...

... bleibt bei den Wahlergebnissen aus. Nach den Koalitionsverhandlungen strebt Schulz zunächst den Außenminister-Posten statt des Parteivorsitzes an, verzichtet dann aber nach innerparteilichem Druck auf beide Ämter ...
32 / 34 (Foto: imago/photothek)

... bleibt bei den Wahlergebnissen aus. Nach den Koalitionsverhandlungen strebt Schulz zunächst den Außenminister-Posten statt des Parteivorsitzes an, verzichtet dann aber nach innerparteilichem Druck auf beide Ämter ...

... und tritt den Partei-Vorsitz 2018 an Andrea Nahles ab. Doch nach nur einem Jahr ...
33 / 34 (Foto: dpa)

... und tritt den Partei-Vorsitz 2018 an Andrea Nahles ab. Doch nach nur einem Jahr ...

... soll auch ihre Amtszeit nun Geschichte sein. Bei ihren Parteikollegen sorgte sie mit ihrer polternden Art oft für Kopfschütteln. Und auch die deutschen Wähler konnte sie nicht überzeugen, wie die katastrophalen Europawahlen und Kommunalwahlen in Bremen zeigten. Zeit für ein neues Gesicht bei der SPD.
34 / 34 (Foto: picture alliance / Michael Kappe)

... soll auch ihre Amtszeit nun Geschichte sein. Bei ihren Parteikollegen sorgte sie mit ihrer polternden Art oft für Kopfschütteln. Und auch die deutschen Wähler konnte sie nicht überzeugen, wie die katastrophalen Europawahlen und Kommunalwahlen in Bremen zeigten. Zeit für ein neues Gesicht bei der SPD.

Sonntag, 02. Juni 2019

Von Schumacher bis Nahles Die SPD-Spitze im Wandel der Zeiten

Nach dem katastrophalen Wahlergebnis bei der Europawahl steht die SPD an einem Tiefpunkt ihrer Parteigeschichte. Andrea Nahles zieht sich als Parteichefin zurück. Wieder einmal brauchen die Sozialdemokraten einen neuen Vorsitzenden. Davon hatten sie in der Parteigeschichte schon einige.
Bilderserien meistgesehen
Alle Bilderserien
ntv Nachrichtenfernsehen
ntv.de Dienste
Social Networks
Kooperationspartner
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen