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Nach den jüngsten Flüchtlingsdramen auf dem Mittelmeer herrscht großes Entsetzen.Bild 1 von 46 | Foto: dpa
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Erst wenn ein großes Unglück passiert, richtet sich die Aufmerksamkeit der europäischen Öffentlichkeit auf die Not dieser Menschen. (Gekenterte Flüchtlinge, Aufnahme vom 12. April 2015)Bild 2 von 46 | Foto: dpa
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So wie jetzt, wenn innerhalb weniger Tage zwei große Katastrophen zu beklagen sind. (Archivaufnahme, August 2014) Bild 3 von 46 | Foto: REUTERS
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Am 14. April 2015 sinkt vor Libyen ein Flüchtlingsboot. Die Rettungsmannschaften kommen zu spät - 400 Menschen werden seitdem vermisst. (Archivaufnahme von 2002)Bild 4 von 46 | Foto: picture-alliance/ dpa
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Nur fünf Tage später kentert das nächste Schiff. An Bord fast 1000 Männer, Frauen und Kinder. Bild 5 von 46 | Foto: REUTERS
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Die meisten von ihnen hatten keine Chance zu überleben, sie waren unter Deck eingesperrt und mussten jämmerlich ertrinken. Bild 6 von 46 | Foto: REUTERS
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Doch wie viele Menschen auf dem Weg nach Europa bereits gestorben sind, darüber ist wenig bekannt. Bild 7 von 46 | Foto: picture alliance / dpa
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Denn auch wenn niemand hinschaut, ...Bild 8 von 46 | Foto: REUTERS
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... verlieren immer wieder Menschen auf überfüllten Booten ihr Leben.Bild 9 von 46 | Foto: REUTERS
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Die meisten Flüchtlinge kommen aus Syrien, wo der Bürgerkrieg wütet; ... Bild 10 von 46 | Foto: AP
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... aus dem Sudan, Eritrea und Gambia, wo Armut und Hunger herrschen. Bild 11 von 46 | Foto: AP
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Sie hoffen auf Schutz in Europa und darauf, ein neues Leben zu beginnen.Bild 12 von 46 | Foto: picture alliance / dpa
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Bevor sie sich auf die gefährliche Überfahrt begeben, haben die Männer, Frauen und Kinder schon einen beschwerlichen Weg hinter sich, tausende Kilometer durch die Wüste und sie wissen: Das war erst der Anfang. Bild 13 von 46 | Foto: imago stock&people
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Denn vor ihnen liegt das Meer. Bild 14 von 46 | Foto: imago stock&people
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Tausende Menschen überleben die gefährliche Überfahrt nicht. Hunderte sind bereits in diesem Jahr gestorben – ein riesiger Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bild 15 von 46 | Foto: imago/epd
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Auch deshalb, weil die Methoden der Menschenschlepper immer skrupelloser werden. Sie schicken die Flüchtlinge nicht mehr nur in Schlauchbooten über das Meer, ...Bild 16 von 46 | Foto: imago/Independent Photo Agency
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... sie pferchen die Hilflosen zunehmend in ...Bild 17 von 46 | Foto: picture alliance / dpa
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... schrottreife Frachter, weil sie seetüchtiger sind und mehr Geld bringen. (Foto: Friedhof der Flüchtlingsboote in Lampedusa)Bild 18 von 46 | Foto: imago/Independent Photo Agency
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"Einen neuen Grad der Grausamkeit" nennt das die Europäische Grenzschutzagentur Frontex. (Helfer bergen eine Leiche aus dem Wasser, nachdem ein Flüchtlingsboot mit 170 Menschen gekentert war, August 2014)Bild 19 von 46 | Foto: imago/Xinhua
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Doch an der Grausamkeit und an der Profitgier der Schlepper hat sich nicht viel geändert. Bild 20 von 46 | Foto: imago stock&people
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Schon lange stopfen die Menschenschmuggler die Boote voll, ohne auf das einzelne Leben zu achten.Bild 21 von 46 | Foto: imago stock&people
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Tatsache ist: Das Motiv der Schleuser ist ein rein finanzielles. Menschenschmuggel ist ein Geschäft, mit dem in einem Jahr bis zu acht Milliarden Euro Einnahmen erzielt werden. Bild 22 von 46 | Foto: imago stock&people
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Es ist, wie es die Internationale Organisation für Migration nennt, ein "low-risk, high-profit business". Bild 23 von 46 | Foto: imago/Independent Photo Agency
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Der Unterschied zum Menschenhandel besteht darin, dass die Flüchtlinge sich freiwillig den Schleusern anvertrauen. Sie wollen an einen anderen Ort und nehmen die Risiken dafür in Kauf.Bild 24 von 46 | Foto: REUTERS
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Die Regeln der Schmuggler sind streng. Wer im Voraus gezahlt hat, muss sich Tag und Nacht bereithalten. Nur drei Stunden vor der Abfahrt kommt ein Anruf, dann geht alles schnell. Handy abgeben, nur das Nötigste einpacken, Gepäck ist tabu. (Flüchtlinge, die von der italienischen Küstenwache an Land gebracht werden, April 2015)Bild 25 von 46 | Foto: AP
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Wer gegen das Kommunikationsverbot verstößt, wird hart bestraft. Immer wieder werden Leichen mit Folterspuren gefunden. (Die Archivaufnahme des libyschen Fernsehens von März 2009 zeigt Leichen auf einem Flüchtlingsboot.)Bild 26 von 46 | Foto: REUTERS
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Bisher verwendeten die Menschenschlepper vor allem alte Fischerboote, Schlauchboote und andere kleine Schiffe für die Überfahrt über das Mittelmeer. Dabei überließen sie teils den Flüchtlingen selbst das Steuer. Bild 27 von 46 | Foto: REUTERS
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Besonders während des inzwischen eingestellten italienischen Marineeinsatzes "Mare Nostrum" setzten die Schleuser auf den Einsatz der Marinekräfte. Bild 28 von 46 | Foto: REUTERS
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Die Schlepper setzten gezielt Hilferufe ab, beschädigten die Boote oder zwangen die Flüchtlinge zum Sprung ins Wasser, um die Marine zum Eingreifen zu zwingen.Bild 29 von 46 | Foto: REUTERS
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Der Hauptvorteil von Frachtern ist wohl ihre Größe und ihre größere Seetauglichkeit. Anders als kleine Fischerboote können die Frachter nicht nur kurze Strecken wie von der libyschen Küste zur Insel Lampedusa zurücklegen, sondern auch große Entfernungen wie von Syrien nach Italien bewältigen. Bild 30 von 46 | Foto: REUTERS
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Und sie können bei einer einzigen Fahrt hunderte Flüchtlinge transportieren.Bild 31 von 46 | Foto: REUTERS
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Alte Frachter von 40 oder 50 Jahren sind nach Angaben des Schifffahrtsexperten David Olsen schon für weniger als 700.000 Euro zu haben. Bei so alten Schiffen lohne es sich nicht einmal, sie zum Abwracken nach Indien zu bringen. Bild 32 von 46 | Foto: imago stock&people
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Der Bürgerkrieg in Syrien schafft eine konstante Nachfrage von Flüchtlingen, die tausende Euro für eine Überfahrt zu zahlen bereit sind.Bild 33 von 46 | Foto: REUTERS
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Allein im letzten Jahr erreichten rund 170.000 Flüchtlinge Italien. Wenn jeder von ihnen 1000 Euro bezahlt hat, dann haben die Menschenschlepper 170 Millionen Euro kassiert. Bild 34 von 46 | Foto: imago stock&people
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Tatsächlich zahlen die meisten Menschen aber deutlich mehr und zum Teil mehrmals. Die Gewinne gehen in die Milliarden. Bild 35 von 46 | Foto: imago stock&people
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So zahlten Flüchtlinge für die Überfahrt auf dem fast 50 Jahre alten Viehtransporter "Ezadeen" Anfang Januar dieses Jahres zwischen 4000 und 8000 Dollar. Bild 36 von 46 | Foto: AP
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Der Schmuggel funktioniert in manchen nordafrikanischen Ländern wie ein herkömmlicher Markt. Es gibt mehrere Wettbewerber, die Konkurrenz ist groß, nur die Ware wird wie Vieh behandelt. Körperliche Gewalt gegen Flüchtlinge ist keine Seltenheit.Bild 37 von 46 | Foto: AP
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Die allermeisten Schleuser entgehen einer Strafe, weil sie sich auf dem Mittelmeer fernab der westlichen Polizei und Justiz bewegen. Bild 38 von 46 | Foto: imago stock&people
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Das Sterben auf dem Meer ist ein leiser Tod.Bild 39 von 46 | Foto: Reuters
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Wenn Flüchtlingsboote sinken, werden kaum Nachforschungen angestrengt. (Ein gesunkenes Schiff vor Lampedusa, Aufnahme vom Oktober 2013)Bild 40 von 46 | Foto: REUTERS
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Verantwortliche werden selten zur Rechenschaft gezogen, Leichen nur in Ausnahmefällen identifiziert. Bild 41 von 46 | Foto: imago/Xinhua
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Nicht einmal die Zahl der Toten wird von einer offiziellen Stelle notiert. Bild 42 von 46 | Foto: dpa
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NGOs, Aktivisten und Journalisten haben deshalb Daten aus Archivberichten zusammengetragen. "The Migrants' Files" ist die bisher umfassendste Studie zur Anzahl von Todesfällen und Vermisstmeldungen von Migranten auf dem Weg nach Europa. Bild 43 von 46 | Foto: dpa
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Die Datenbank listet seit der Jahrtausendwende bis heute mehr als 28.000 Tote und Vermisste auf. (Foto: 13 tote Flüchtlinge wurden an den Strand von Sampieri in der sizilianischen Gemeinde Scicli gespült, September 2013)Bild 44 von 46 | Foto: Reuters
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28.000 Menschen, die für ihren Traum von einem besseren Leben mit dem Leben bezahlen mussten. Bild 45 von 46 | Foto: REUTERS
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Und wann die nächste Katastrophe eintritt, ist nur eine Frage der Zeit. (Ein Flüchtlingsschiff zerschellt vor der griechischen Insel Rhodos, 20. April 2015)Bild 46 von 46 | Foto: dpa

Der stille Tod auf dem MeerFlüchtlinge - abgezockt, eingepfercht, verschollen

20.04.2015, 15:32 Uhr

Es sind Männer, Frauen und Kinder. Sie fliehen vor Krieg, Verfolgung und Armut. Sie hoffen auf ein besseres Leben in Europa. Stattdessen endet ihr Weg in den Fluten des Mittelmeers. Sich selbst überlassen - eingepfercht auf maroden und überfüllten Fischerbooten.