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In Oslo erhält der chinesische Dissident und Schrifsteller Liu Xiaobo am 10. Dezember 2010 den Friedensnobelpreis.Bild 1 von 37 | Foto: REUTERS
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In Abwesenheit.Bild 2 von 37 | Foto: REUTERS
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Nur ein leerer Stuhl wird für ihn bereitstehen.Bild 3 von 37 | Foto: REUTERS
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Denn der Regimekritiker wurde im Dezember 2009 zu elf Jahren Gefängnis verurteilt.Bild 4 von 37 | Foto: dpa
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Trotz des harten Urteils zeigte sich Liu Xiaobo noch vor seinen Richtern versöhnlich. "Ich habe keine Feinde und keinen Hass", sagte er damals.Bild 5 von 37 | Foto: AP
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"Eine Feindmentalität vergiftet den Geist einer Nation, zettelt einen brutalen moralischen Kampf an, zerstört die Toleranz einer Gesellschaft und die Mitmenschlichkeit und behindert den Fortschritt einer Nation in Richtung Frieden und Demokratie", sagte der gelernte Literaturwissenschaftler in seinem Schlusswort vor Gericht.Bild 6 von 37 | Foto: REUTERS
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Die schönsten Worte fand der Dichter für seine Frau Liu Xia, ...Bild 7 von 37 | Foto: REUTERS
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"Deine Liebe ist das Sonnenlicht, das über hohe Mauern springt und die Gitterstäbe meines Gefängnisfensters durchdringt, jeden Zentimeter meiner Haut streichelt, jede Zelle meines Körpers wärmt ...Bild 8 von 37 | Foto: dpa
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.... Selbst wenn ich zu Pulver zermalmt werde, werde ich noch meine Asche nehmen, um dich zu umarmen."Bild 9 von 37 | Foto: REUTERS
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Es ist nicht das erste Mal, dass Liu Xiaobo weggesperrt wird.Bild 10 von 37 | Foto: AP
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Als die Studenten im Frühjahr 1989 gegen die kommunistische Führung demonstrierten, kaufte der Literaturdozent eiligst ein Flugticket und kehrte aus New York in die Heimat zurück.Bild 11 von 37 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Er half den Studenten, ihre Forderungen nach einem Rücktritt von Ministerpräsident Li Peng, nach unabhängigen Gewerkschaften und einem demokratischen System zu formulieren.Bild 12 von 37 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Doch am 4. Juni 1989 marschierten die Truppen auf. Als auf dem Platz des Himmlischen Friedens ein Blutbad drohte, vermittelte Liu mit seinen Mitstreitern den friedlichen Abzug der Hungerstreikenden vom Platz - auch gegen den Widerstand radikaler Kräfte.Bild 13 von 37 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Dennoch lastet der Tod vieler Demonstranten in jener Nacht bis heute schwer auf ihm.Bild 14 von 37 | Foto: AP
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Er weigerte sich damals, politisches Asyl in einer Botschaft zu beantragen und wurde schließlich verhaftet.Bild 15 von 37 | Foto: AP
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Nach gut einem Jahr im Gefängnis gab er innerlich auf, schrieb auf Druck seiner Familie ein Geständnis, das ihm im Januar 1991 die Freiheit brachte.Bild 16 von 37 | Foto: REUTERS
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Er zog sich zurück, geplagt von Schuldgefühlen für die Opfer, dem Gefühl von Schande über seine Schulderklärung und dem Misstrauen von Mitstreitern über die Umstände seiner Entlassung.Bild 17 von 37 | Foto: REUTERS
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1992 schrieb er ein autobiografisches Buch, 1993 reiste er zu Vorlesungen ins Ausland.Bild 18 von 37 | Foto: REUTERS
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Mit scharfer Feder kritisierte Liu auch die Anführer der Demokratiebewegung, die keine Ahnung von Demokratie gehabt hätten.Bild 19 von 37 | Foto: AP
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In jener Zeit schrieb er einem Freund: "Mein Temperament lässt mich überall an Wände stoßen. Aber wenn ich am Ende auch am Kopf blute, nehme ich es doch gerne in Kauf."Bild 20 von 37 | Foto: REUTERS
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Seine Ehe ging in die Brüche. Seinem Sohn war er nach eigenem Empfinden ein schlechter Vater. 1995 wurde aus dem einsamen Kritiker wieder ein politischer Aktivist, der Eingaben an den Volkskongress schrieb.Bild 21 von 37 | Foto: REUTERS
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Von Mai 1995 an wurde Liu für acht Monate festgehalten, im folgenden Oktober 1996 für drei Jahre in ein Umerziehungslager gesteckt.Bild 22 von 37 | Foto: picture alliance / dpa
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Drei Jahre musste er Bohnen sortieren - angeblich, um ihm als Schriftsteller die Augen zu ruinieren, wie es in einer Biografie heißt. In der Haft heiratete er im April 1998 seine Freundin Liu Xia und schrieb in jener Zeit viele Liebesgedichte: ...Bild 23 von 37 | Foto: REUTERS
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... "Bevor deine Asche im Grab versinkt, schreib mir damit einen Brief und vergiss deine Anschrift im Jenseits nicht." Die Haftstrafe empfand er als Sühne.Bild 24 von 37 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Im Oktober 1999 kam er frei, fand sich plötzlich in einem neuen China wieder, das nur noch dem Geld nachjagte.Bild 25 von 37 | Foto: dpa
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"Von da an war er nicht mehr allein", sagte sein langjähriger Freund, der im US-Exil lebende Schriftsteller Bei Ling, ...Bild 26 von 37 | Foto: dpa
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... der gerade eine Biographie Liu veröffentlicht hat.Bild 27 von 37 | Foto: dpa
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In ihr beschreibt er, wie Liu Persönlichkeit schrittweise von allen oppositionellen Kräften in China akzeptiert worden sei. "Da stellte er eine wachsende Bedrohung aus Sicht der chinesischen Regierung dar."Bild 28 von 37 | Foto: REUTERS
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Auch wenn, so sieht es zumindest der Künstler Ai Weiwei in einem Gespräch mit der "taz", Liu als Intellektueller "keine Verbindung zum täglichen Überlebenskampf der Menschen" habe.Bild 29 von 37 | Foto: dpa
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Aus Anlass des 60. Jahrestages der UN-Menschenrechtserklärung verfasste Liu Xiaobo 2008 mit anderen die "Charta 08" - ein Appell für Demokratie und Menschenrechte in China.Bild 30 von 37 | Foto: REUTERS
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Zwei Tage vor der Veröffentlichung holte ihn die Polizei ab. "Die Meinungsfreiheit zu strangulieren tritt die Menschenrechte mit Füßen, erdrosselt die Menschlichkeit und unterdrückt die Wahrheit", sagte Liu Xiaobo am Ende seines Prozesses noch seinen Richtern.Bild 31 von 37 | Foto: REUTERS
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Er hoffe, dass er das letzte Opfer dieser endlosen "Inquisition" sei.Bild 32 von 37 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Zumindest ist er nun das prominenteste.Bild 33 von 37 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Trotz Zensur verbreitete sich die Nachricht von der Nobelpreisverleihung in Windeseile in China.Bild 34 von 37 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Und trotz massiver Repression, Zensur und Ausreiseverbote für Dissidenten werden sich auch am 10. Dezember viele Chinesen für Liu mitfreuen.Bild 35 von 37 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Sie werden weiter hoffen auf einen Wandel in ihrem Land, ...Bild 36 von 37 | Foto: AP
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... und auf die Freilassung eines Menschen, der nur wegen seines friedlichen Einsatzes für Menschenrechte für Jahre eingesperrt wurde.Bild 37 von 37 | Foto: ASSOCIATED PRESS

"Selbst wenn ich zu Pulver zermalmt werde ..."Friedensnobelpreis für einen Häftling

10.12.2010, 08:05 Uhr

"Ich habe keine Feinde und keinen Hass", sagte der chinesische Dissident Liu Xiaobo Ende 2009, bevor ihn die Richter zu elf Jahren Gefängnis verurteilten. Nun erhält der Literaturwissenschaftler den Friedensnobelpreis. Doch er kann ihn nicht persönlich annehmen - nur ein leerer Stuhl steht für ihn bereit.