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"Mr. und Mrs. Dursley im Ligusterweg Nummer 4 waren stolz darauf, ganz und gar normal zu sein, sehr stolz sogar."
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Mit diesen Zeilen beginnt der Kinderbuch-Erfolg des vergangenen Jahrhunderts, …
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… eine Geschichte von einem magischen Zauber-Universum, das eine Generation von Kindern und auch deren Eltern in den Bann zieht …
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… und bis heute nicht loslässt.
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Die Harry-Potter-Reihe, vor 20 Jahren geschrieben von der Autorin J.K. Rowling, ist aus den Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken.
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Hinter den Werken steht eine riesige Fan-Gemeinde, die, aufgewachsen mit den Büchern und Filmen, heute erwachsen ist.
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Und eine jüngere Fangemeinde folgt. Die Harry-Potter-Begeisterung kennt kein Alter und kein Geschlecht.
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Der Waisenjunge mit der blitzförmigen Narbe auf der Stirn und der runden Nickelbrille erobert noch immer unaufhaltsam die Herzen seiner Leser und der Film-Fans.
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Alles beginnt mit dem Erstlingswerk einer bis dahin unbekannten Autorin: ...
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Joanne Kathleen Rowling. Die alleinerziehende Mutter befreit sich aus einer missglückten Ehe und startet neu als Lehrerin in Edinburgh.
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In jeder freien Minute schreibt sie.
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Dass sie geraden einen Weltbeststeller produziert, ist ihr 1995 wahrscheinlich nicht bewusst.
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Mehrere Male versucht Rowling erfolglos ihr Manuskript für "Harry Potter und der Stein der Weisen" an einen Verlag zu bringen.
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Einer der Chefs des renommierten Verlags Bloomsbury gibt es seiner achtjährigen Tochter zu lesen. "Sie kam begeistert eine Stunde später von ihrem Zimmer herunter", erinnert sich Nigel Newton in einem Interview mit dem "Independent".
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"Sie sagte: "Dad, das ist so viel besser als alles andere." … Und so beginnt der Siegeszug von Harry-Potter.
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Die Erstausgabe erscheint mit einer Startauflage von nur 500 Exemplaren am 26. Juni 1997, also vor genau 20 Jahren. Diese Exemplare sind heute bis zu 45.000 Euro wert.
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Kurz nach der Veröffentlichung erwirbt der Carlsen Verlag aus Hamburg die Rechte an allen sieben angekündigten Bänden für den deutschsprachigen Raum.
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Schon ein paar Monate später veröffentlicht J.K. Rowling 1998 den zweiten Band der Reihe: "Harry Potter und die Kammer des Schreckens".
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(Foto: picture alliance / Danny Lawson/)
Mit dem dritten Band "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" geht die Reihe dann 1999 erst so richtig durch die Decke. J.K. Rowling wird international bekannt ...
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… und die ganze Welt scheint auf den vierten Band zu warten. "Harry Potter und der Feuerkelch" erscheint 2000 dann bereits in Millionenauflage.
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Es folgen drei weitere Bände, von denen jeder vor dem Erscheinungstag für lange Schlangen vor den Buchläden sorgt.
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Die Fangemeinde wächst und wächst. 2001 wird der erste Band verfilmt.
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Doch auch mit dem letzten Bücherband "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes", der 2007 erscheint, ist die Geschichte der Zauberer nicht ganz zu Ende erzählt.
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2016 wird der achte Teil der Harry-Potter-Reihe, das Theaterstück "Harry Potter und das verwunschene Kind", im Londoner West End uraufgeführt.
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Zauberer als überforderte Familienväter? Natürlich kommt das Skript in die Bestsellerlisten. Das Stück wird 2018 auch am Broadway in New York laufen.
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450 Millionen Buchexemplare rund um das Zaubererinternat Hogwarts sind inzwischen verkauft und in fast 80 Sprachen übersetzt worden.
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Laut dem US-Magazin "Forbes" verdient J.K. Rowling noch immer ordentlich an ihrem Bucherfolg: 2016 soll sie brutto 95 Millionen US-Dollar eingenommen haben.
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Insgesamt brachte Harry Potter der Autorin geschätzt mehr als eine Milliarde Dollar ein. Sie soll davon aber große Teile an Wohltätigkeitsorganisationen gespendet haben.
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So wie die Einnahmen durch Harry Potter nicht versiegen, nimmt auch der Fan-Hype kein Ende: ...
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Klassenweise lassen sich Schüler mit ihren Lehrern im Londoner Bahnhof Kings Cross am Gleis 9¾ vor dem Gepäckwagen ablichten, der halb in der Wand verschwindet.
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Direkt daneben können sich Fans mit Gryffindor-Badetüchern und Slytherin-Schulkrawatten eindecken.
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Die Sportart Muggel-Quidditch ...
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... ist an mehreren Hochschulen angekommen.
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Manche der Fans sind aber offensichtlich leidenschaftlicher als andere: Tracey Nicol-Lewis aus Wales und ihr 15-jähriger Sohn lieben es, in Hogwarts-Uniformen einkaufen zu gehen. Andere sollen sogar damit zur Arbeit gehen. Nach eigenen Angaben hat Tracey über 50.000 US-Dollar für Harry-Potter-Fanartikel ausgegeben.
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Auszusehen wie Harry Potter ist sozusagen der Job von Luke Williams. So verdient der 29-Jährige sein Geld und kommt damit um die Welt: auf Partys und auf Shows, um Harry zu verkörpern.
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Auch Fan Victoria Maclean hat eine riesige Harry-Potter-Sammlung, ...
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... zu der auch eine bunt beklebte Toilette gehört.
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Außerdem hat die 37-Jährige die Asche ihrer Mutter in ein Glas für Wolfsbanntrank gefüllt. Werwölfe sollen sich mit diesem Zaubertrank zwar trotzdem in die Ungeheuer verwandeln, dabei aber ihr menschliches Bewusstsein behalten können.
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Inzwischen lassen sich Fans die Symbole für die Heiligtümer des Todes oder das Dunkle Mal sogar tätowieren, schreiben die Saga als Fanliteratur weiter, …
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… demonstrieren mit Zauber-Begriffen und setzen Hermine als feministisches Vorbild auf Protestmärschen gegen Donald Trump ein.
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Außerdem diskutieren Harry-Potter-Fans noch immer leidenschaftlich, was denn nun besser war: die Bücher oder die Filme?
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Ob man es will oder nicht, man verbindet die drei kleinen Zauberschüler Harry, Hermine und Ron immer mit diesen Schauspielern: Daniel Radcliffe, Rupert Grint, und Emma Watson (v.l.).
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Nach ihrem großen Durchbruch mit den acht Harry-Potter-Blockbustern, die insgesamt knapp 30 Millionen Zuschauer in die Kinos gelockt haben, …
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(Foto: imago/Cinema Publishers Collection)
… haben die drei Schauspieler wahrscheinlich ihr Leben lang ausgesorgt und gehen nun andere Wege.
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Und auch sie sind erwachsen geworden. (Foto: 2011)
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Daniel Radcliffe versucht sich in anderen, experimentellen Filmprojekten und trennt sich nach und nach von seinem Harry-Potter-Image.
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Auch Emma Watson schauspielert noch immer. Außerdem absolvierte sie ein Studium an der Brown-Universität und setzt sich für die Rechte von Frauen ein. Klingt ganz danach, als wäre die fleißige Hermine irgendwie noch ein Teil von ihr.
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Und Rupert Grint … der taucht auch ab und an in einer Nebenrolle auf.
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Das Erfolgsgeheimnis der Harry-Potter-Reihe erklärt der Kurator der Ausstellung "Harry Potter: A History of Magic", Julian Harrison, dem "Mirror":
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"Harry Potter nimmt Legenden und verpackt sie neu. Die Alraunwurzel schreit, als sie während der Kräuterkunde-Klasse gezupft wird. Das ist eigentlich ein alter Aberglaube."
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"Die Geschichten fühlen sich frisch an, aber man könnte sagen, dass es in unserer DNA liegt, sie zu mögen. Und das ist das Geniale daran."
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Was als Fantasy-Buch für Achtjährige anfängt, …
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… verwandelt sich mit der Zeit in eine dunklere Welt mit komplexen Gefühlen, Gewalt und Politik.
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Die Story des Zauberlehrlings ist deswegen so erfolgreich, weil sie so viel mehr ist als nur ein fiktiver Fantasy-Roman.
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Jeder einzelne der Charaktere erscheint real.
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J.K. Rowling erzählt viel mehr als nur von einem Zaubererinternat und seinen Schülern.
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In der Geschichte erfährt man von Gut und Böse, …
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… von Freundschaft, von Liebe, von Verantwortung und auch von Hass.
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In den Büchern geht es um universelle Werte. Von Albus Dumbledore lernen die Leser Akzeptanz, ...
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(Foto: imago/Cinema Publishers Collection)
... von Hermine Fleiß und von Harry, sich für das Gute zu entscheiden und dafür zu kämpfen.
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Die Leser und Film-Fans lieben nicht nur Harry selbst, sondern jeden Charakter.
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Darum sind auch die Reaktionen der Anhänger so emotional, als die Schauspieler Alan Rickman, der Snape spielte, und Richard Harris, der Dumbledore verkörperte, sterben.
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Und bei dieser Aussage von J.K. Rowling kann man als wahrer Fan schon mal Gänsehaut bekommen:
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"Alle Menschen, die sagen, sie hätten niemals ihren Hogwarts-Brief bekommen: ...
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... Ihr habt ihn bekommen. Ihr wart in Hogwarts. Wir waren alle gemeinsam dort." (teb/dpa)
20 Jahre Hogwarts-Universum Als Harry Potter die Welt eroberte
Ein Waisenkind lebt ungeliebt bei Verwandten, als es einen Brief bekommt. Darin erfährt Harry Potter, dass er an einer besonderen Schule aufgenommen ist - in Hogwarts. So beginnt vor 20 Jahren eine Geschichte, die bis heute die ganze Welt begeistert.
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