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Sie ist Olympiasiegerin, ...
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... galt als "schönstes Gesicht des Sozialismus", ...
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... wurde aber auch als "Stasi-Ziege" beschimpft.
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Am 3. Dezember 2015 wird Ex-Weltmeisterin Katarina Witt 50 Jahre alt.
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Sie ist immer in Bewegung, ...
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... nur eben nicht mehr auf dem Eis.
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"Einfach in die Halle fahren und laufen, das mache ich nicht. ...
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... Ich habe immer zu einer Choreografie eine Geschichte erzählt. ...
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... Eine schöne Erinnerung, ...
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... aber diese Zeit ist vorbei", resumiert Katarina Witt.
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50 Jahre alt wird die deutsche Eiskunstlauf-Ikone, ...
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... 40 davon hat die Sächsin auf Schlittschuhen verbracht und dabei Erfolge über Erfolge gefeiert.
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Zweimal Olympiasiegerin, viermal Weltmeisterin, ...
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(Foto: AP)
... sechsmal Europameisterin, ...
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... achtmal DDR-Meisterin ...
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... in den 1980er-Jahren war Witt definitiv die beste Läuferin der Welt.
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Und DER Star des DDR-Sports, ...
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... mit vielen lebenslangen Verehrern in ganz Deutschland.
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Was das "schönste Gesicht des Sozialismus" gar nicht so wirklich mitbekam, denn: ...
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... Eine deutsche Einheit habe ich mir als damals sehr junger Mensch nicht vorstellen können."
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Zumal die ostdeutsche Obrigkeit ihr populäres Aushängeschild mit Privilegien wie Privat-PKW, Datsche und Reisemöglichkeiten bei Laune zu halten versuchte, dafür aber auch Gegenleistungen verlangte.
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Dazu gehörten die eine oder andere Ergebenheitsadresse an Erich Honecker und Co. und gelegentliche Auftritte im FDJ-Blauhemd, die ihr dann zu Wendezeiten Beschimpfungen eben die als "Stasi-Ziege" eintrugen.
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Und dennoch griff auch die notorisch misstrauische Staatssicherheit mit ihren Krakenarmen nach Witt und spionierte intimsten Details ihres Privatlebens hinterher, ...
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... wie sie selbst in ihrer Autobiografie "Meine Jahre zwischen Pflicht und Kür" dokumentiert.
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Insgesamt sind es 3103 Seiten in 27 Bänden.
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Vom Mauerfall 1989 erfuhr sie während der Dreharbeiten zum Film "Carmen on Ice" in Sevilla. "Ich war wahrscheinlich die einzige DDR-Bürgerin, die beim Mauerfall in Spanien war", erinnert sich die gebürtige Chemnitzerin, ...
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... die mittlerweile seit Langem in Berlin lebt.
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In den 1990er-Jahren genießt sie die neuen Freiheiten, ...
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... Aktfotos im "Playboy" inklusive.
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Prompt ist das Männermagazin ausverkauft.
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Revuetourneen in Nordamerika, ...
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... TV-Shows in Deutschland - ...
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
... rastlos jettet Witt umher, "wie ein Rockstar" fühlt sie sich manchmal.
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Soziales Engagement kommt hinzu, seit 2005 kümmert sich die Katarina-Witt-Stiftung um behinderte Kinder.
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Auch Witt selbst, die keine eigenen Kinder hat, wirbt immer wieder für Spendengelder.
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Mit einer Ausdauer, die ihrer sportlichen Vergangenheit geschuldet ist: ...
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... "Der Leistungssport ist eine unglaubliche Schule. ...
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... Mit Rückschlägen komme ich besser zurecht, weil ich sie noch aus dem täglichen Training kenne."
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Eine Härte, an der auch ihre unerbittliche Trainerin ...
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... Jutta Müller einen großen Anteil hat.
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Von offiziellen Ämtern, zum Beispiel in der Deutschen Eislauf-Union (DEU), hat sich die Eiskünstlerin stets ferngehalten, ...
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... zu sehr hat der Eiskunstlauf in Deutschland an Popularität und Ausstrahlungskraft verloren.
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Repräsentanzen für Disney on Ice oder BMW sind da glamouröser ...
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... und natürlich auch weit lukrativer.
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Schwer getroffen hat Witt das Scheitern der Olympiabewerbung Münchens für 2018. "Das sportpolitische Parkett ist glatter als manch frisch gewischte Eisbahn", musste sie in dem für sie ungewohnten Job als weltweite Botschafterin erkennen.
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Auch für Hamburg 2024 wird sie nach dem negativen Bürgerreferendum nun nicht zum Einsatz kommen können.
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Dass das technische Niveau der aktuellen Eiskunstläufer deutlich höher ist als das ihre vor 30 Jahren, räumt "Kati" offen ein, ...
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... aber auch mit einem gewissen Bedauern: "Früher konnte man mal 20 Sekunden posen und mit dem Publikum flirten, dafür gibt's heute nicht mal mehr Blech."
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Katarina Witt dachte kurz vor ihrem runden Geburtstag aber nicht nur an sich und ihre Party-Vorbereitungen, sondern weiterhin an andere und sprach darüber in einem Interview.
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Frage: "Sie werden 50 und sind auch nach ihrer Eis-Karriere stark beschäftigt. So haben Sie den Bildband 'So viel Leben' zusammengestellt und drehen mit der ARD eine Dokumentation über Ihre Erfolge. Können Sie inzwischen auch loslassen?"
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Antwort: "Diesen Rückblick mit dem Buch habe ich genossen, das war ein Herzensprojekt. Man hakt sonst so schnell ab, was man erlebt hat. ...
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... Das hat mich schon stolz gemacht, und ich habe mir gesagt: Jetzt kannste ruhiger werden, jetzt lass mal los. ...
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... Das heißt ja nicht, dass ich Rentnerin werde."
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Frage: "Sie sind eine der wenigen Sportpersönlichkeiten, die ihren Hauptwohnsitz immer in Deutschland hatten. Haben Sie nie daran gedacht, ins Ausland zu ziehen und auch Steuern zu sparen?"
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Antwort: "Nie. Ich bin sehr familienverbunden, und so kam für mich nie infrage, um Steuern sparen zu können, in ein anderes Land zu ziehen. ...
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... Ich war zu Beginn meiner Profi-Karriere viele Jahre in Amerika, da bin ich im November aus Berlin abgehauen, Ostern kam ich wieder. Irgendwann hatte ich aber das Gefühl, ich brauche einen Anker."
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Frage: "Sie sind lange durch die Welt getingelt, wie empfinden Sie die Flüchtlingssituation?"
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Antwort: "Ich war eigentlich mein ganzes Leben lang unterwegs und oft auf Hilfe und Freundlichkeit angewiesen. Natürlich lässt sich das nicht vergleichen. Aber wie groß muss die Not sein, dass man alles zurücklässt, alle Bindungen, um mit Nichts neu anzufangen? ...
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... Das letzte halbe Jahr hat Deutschland vor eine epochale Herausforderung gestellt und wir müssen diesen leidgeplagten Menschen die Chance der Integration geben."
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Frage: "Wie empfinden Sie die Pegida-Demonstrationen und die vielen Vorbehalte gegenüber Flüchtlingen?"
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Antwort: "Für Verunglimpfungen von Politikern und Gewalt gegen Flüchtlinge habe ich kein Verständnis. Es hätte nie so weit kommen dürfen. Für so etwas darf es keine Toleranz in unserem Land geben, da muss der Staat Rechtsstaatlichkeit durchsetzten. ...
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... Hasspostings haben auch nichts mehr mit Meinungsfreiheit zu tun. Auch gehört nun große Besonnenheit dazu, die grausamen Terroranschläge von Paris und die Flüchtlingssituation nicht miteinander auf falsche Weise zu verbinden. ...
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... Wenn es Deutschland und Europa schaffen, diese Menschen zu integrieren, kann es eine Bereicherung sein. Natürlich ist da wiederum Voraussetzung, dass ihre Kulturen und Religionen in einer Symbiose mit unseren leben müssen und die freie Gesellschaft und insbesondere die Gleichstellung der Frau akzeptiert wird."
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Frage: "Sie wirken politischer als früher, ist das so?"
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Antwort: "Ich war immer schon politisch, und im Freundes- und Familienkreis wurde viel diskutiert. Wir stehen ja auch vor völlig neuen Herausforderungen. Da möchte ich mich schon einbringen."
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Frage: "Sie haben ein halbes Leben in der DDR verbracht, die andere Hälfte in Gesamtdeutschland - ist inzwischen alles schon zusammengewachsen?"
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Antwort: "Ich finde es gar nicht so schlimm, dass es noch Unterschiede gibt. Natürlich muss es gleiche Gehälter und Renten geben. Aber wir witzeln manchmal in Gesprächen über Ostfrauen und Westmänner. ...
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... Ich fände es schade, wenn diese unterhaltsamen und manchmal nicht ganz ernst zu nehmenden Diskussionen schon abgeschlossen wären."
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Frage: "Sie sind im Sportsystem der DDR aufgewachsen, haben Sie damals etwas von Doping mitbekommen?"
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Antwort: "Nein, ich habe gedacht, dass wir ehrlichen Sport betreiben. Aber ich habe mich gewundert, dass manche Athletin so eine tiefe Stimme hatte. ...
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... Später habe ich mich erschrocken, wie flächendeckend gedopt wurde. Ich habe nichts bekommen und wäre auch ehrlich erbost gewesen, schon wegen des Angebotes. ...
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... Ich wäre mir wie eine Betrügerin vorgekommen. Gerade die intensive Diskussion besonders über die Doping-Problematik in der Leichtathletik in Russland zeigt, wie aktuell die Vergangenheit bleibt. ...
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... Diese öffentliche Diskussion ist wichtig, ganz besonders für die Athleten, die wirklich versuchen, ohne Doping Weltklasse-Leistungen zu bringen."
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Frage: "Wie sehen Sie die Diskussion um Korruption und Mauscheleien in den großen Sportverbänden?"
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Antwort: "Heutzutage muss sich mehr Transparenz durchsetzen - die männliche Kumpanei-Politik ist einfach von Gestern.
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Wir gratulieren der Kufen-Queen sehr herzlich zum Geburtstag und danken für die offenen Ansagen. (soe/dpa/sid)
Ein halbes Jahrhundert Kati Witt Kufen-Königin zwischen DDR und "Playboy"
Man liebt sie oder man, nun ja, hasst sie vielleicht nicht gleich, aber man kann sie dann zumindest wohl nicht leiden. Schade eigentlich, denn Katarina Witt hat mehr auf dem Kasten, als man denkt. Jetzt feiert sie eiskalt ihren Fünfzigsten - und lamentiert dabei kein bisschen.
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