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Und sie lebt doch! Das Erstaunen ist groß, als Anfang der 2000er mehrere Exemplare der Bayerischen Kurzohrmaus in Tirol auftauchen. Das ist beachtlich, …
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… denn der possierliche Nager galt seit gut 40 Jahren als ausgestorben. Damit ist die seltene Feldmausart nicht allein. Mehr noch: Es geschieht öfter, dass für ausgestorben erklärte Tierarten plötzlich wieder da sind.
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Forscher nennen dieses Phänomen "Lazarus-Effekt" - in Anlehnung an die biblische Geschichte, nach der Jesus den gestorbenen und begrabenen Lazarus wieder zum Leben erweckt haben soll.
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Dutzende totgesagte Tiere wie beispielsweise das Chako-Pekari, eine Nabelschwein-Art aus Zentral-Südamerika, sind in den vergangenen Jahrzehnten wiederentdeckt worden.
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Laut der Weltnaturschutzunion (IUCN), die seit 1963 den Gefährdungsgrad einzelner Tier- und Pflanzenarten einschätzt, ist der Begriff "ausgestorben" dehnbar. Demnach gilt eine Art auf der Roten Liste erst dann als erloschen, wenn sie seit 50 Jahren nicht mehr in freier Wildbahn beobachtet wurde. Solch einen Zeitraum …
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… hatte der Quastenflosser bei weitem überschritten, als dieser 1938 in Südafrika wieder auftauchte. Der bis zu zwei Meter lange Fisch ...
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… galt zuvor seit etwa 80 Millionen Jahren als ausgestorben und ist somit gewissermaßen der Star unter den Lazarus-Tieren.
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Apropos uralt: Auch in der Pflanzenwelt gibt es den "Lazarus-Effekt" - beispielsweise beim Urweltmammutbaum, der ebenfalls etwa 80 Millionen Jahre alt ist und seit seiner Wiederentdeckung 1948 in China als lebendes Fossil gesehen wird.
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Deutlich häufiger als bei Pflanzen tritt der "Lazarus-Effekt" allerdings bei Tieren auf, beispielsweise bei vier Seebären-Arten, angefangen beim Galápagos-Seebären (Arctocephalus galapagoensis), der im 19. Jahrhundert als ausgestorben galt und 1932 wiederentdeckt wurde, über …
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(Foto: imago/Bluegreen Pictures)
… den 1824 totgesagten und 1965 wiederentdeckten Juan-Fernández-Seebären und den hier abgebildeten Guadalupe-Seebären, der 1949 sein Comeback nach 55-Jähriger Abstinenz gab, bis hin …
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… zum Antarktischen Seebären, der wie die drei anderen zur Gattung der Südlichen Seebären gehört und erst in den 1930er Jahren wieder auftauchte, nachdem er in den 1830er Jahren für ausgestorben erklärt worden war. Während sich diese Robben an den Westküsten Nord-Mittel- und Südamerikas herumtreiben, ...
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… gibt es auch im dortigen Landesinnern einige Lazarus-Tiere, darunter die Rotschopf-Baumratte. Sie wurde 2011 im Norden Kolumbiens gesichtet, nachdem sie sich mehr als 100 Jahre versteckt hatte.
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Auf der honduranischen Karibikinsel Utila trieb der Utila-Leguan seit 1901 unerkannt sein Unwesen, bis er 1994 wiederentdeckt wurde.
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Der Nimba-Berg-Riedfrosch, auch Hyperolius nimbae genannt, galt seit 1957 als ausgestorben, bis er 2010 in den Nimba-Bergen der Elfenbeinküste wieder in Erscheinung trat.
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Mit dem Israelischen Scheibenzüngler gab es erst 2011 ein Wiedersehen. Zuvor waren die Bestände seit 1955 sukzessive zurückgegangen, bis die Froschart 1996 für ausgestorben erklärt wurde.
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Etwas früher feierte die Laotische Felsenratte ihr Comeback - und was für eins: Bis die Nager-Art 2005 gesichtet wurde, wähnten sie Fachleute seit elf Millionen Jahren ausgerottet. Stattdessen watschelt sie durch die Felsenlandschaften von Laos und Vietnam. Etwas agiler als dieses Tier …
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… ist das Parmawallaby. Diese Känguru-Art wurde seit dem Ende des 19. Jahrhunderts für ausgestorben gehalten. In den 1960er Jahren jedoch wurden erst Exemplare in Neuseeland, dann auch in Australien entdeckt.
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Ohnehin zählt der Kontinent Australien und Ozeanien zu den Hotspots des Lazarus-Effekts. Der Baumhummer ist ein Beispiel dafür. Das Tier wurde um 1920 zum letzten Mal auf der Lord-Howe-Insel gesehen - und machte der Ordnung der Gespenstschrecke teilweise Ehre. Erst ab 2001 wurden wieder einige Exemplare gefunden.
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(Foto: imago/Leemage)
1931 tauchte der längst für ausgerottet erklärte Glanzsittich wieder auf. Seitdem ist der Papagei - wen wundert's bei dieser Farbenpracht - ein beliebtes Haustier.
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Ebenfalls farbenfroh kommt die Südinseltakahe daher. Dennoch ward sie seit 1894 nicht mehr gesehen. 1948 tauchte sie in ihrer süd-neuseeländischen Heimat wieder auf - ihre verwandte Nordinseltakahe gilt allerdings weiterhin als ausgerottet. Das trifft ...
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(Foto: imago/Nature Picture Library)
… auf viele weitere Tiere zu. Auf der aktuellen Roten Liste sind 872 Arten als ausgestorben aufgeführt. 26.000 Arten sind demnach vom Aussterben bedroht.
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(Foto: imago stock&people)
Neue Forschungsmethoden könnten in naher Zukunft allerdings weitere Fälle des "Lazarus-Effekts" aufdecken.
Lazarus-Effekt in der Natur Totgesagte Tierarten, die es doch noch gibt
Sie sind wieder da: Die Bayerische Kurzohrmaus, der Baumhummer und viele andere ausgerottet geglaubte Tierarten tauchen teils nach Jahrhunderten wieder auf. Die Fachwelt spricht von einem Lazarus-Effekt. Der zeigt, dass "ausgestorben" nicht gleich "tot" bedeutet.
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