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Als der kleine Eisbär Knut im März 2007 das erste Mal öffentlich im Berliner Zoo zu sehen ist, beginnt eine ungeahnte Karriere.
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Das Jungtier wird zum internationalen Medienstar und zum lebenden Symbol für den globalen Klimawandel.
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Dass tierische Botschafter ins Rampenlicht geraten, kommt nicht von ungefähr.
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
Vorzeige-Exemplare wie Knut können nach Einschätzung von Forschenden ein wichtiges Instrument sein, ...
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
... um in Politik und Gesellschaft ein neues Bewusstsein zu wecken: für mehr Umweltschutz und Verhaltensänderungen zum Beispiel.
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Häufig seien solche Tiere "mit eigenwilligen Merkmalen, ...
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(Foto: IMAGO/imagebroker)
... besonderem Kontakt zu Menschen und bemerkenswerten Lebensgeschichten oder Schicksalen verbunden", bilanzierte ein internationales Forscherteam um den Umweltbiologen Ivan Jaric (nicht im Bild) von der Universität Paris-Saclay in der Fachzeitschrift "Frontiers in Ecology and the Environment".
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(Foto: imago images/Rich Pomerantz)
Schwertwal Keiko beispielsweise ist ein Aushängeschild für den Schutz der Wale und Delfine. Bekannt wird der Orca ...
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... als Hauptdarsteller der Blockbuster-Reihe "Free Willy". In drei Filmen bewahren beherzte Jungen ...
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(Foto: picture alliance/United Archives)
... das Tier vor einem Leben im Vergnügungspark, vor den Folgen eines Tankerunglücks und vor der Weiterverarbeitung zu Sushi.
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Schon kurz nach dem ersten Kinostart läuft 1993 in den USA eine Kampagne von Wissenschaftlern und Tierschützern an: Sie fordern Freiheit für eingesperrte Orcas, die größte Delfin-Art.
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Seinerzeit leben weltweit rund 40 von ihnen in Vergnügungsparks und Aquarien.
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(Foto: Associated Press)
Keiko selbst soll damals nach zwei Jahrzehnten in Gefangenschaft ...
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
... über ein mehrere Millionen US-Dollar teures Auswilderungsprojekt wieder an ein Leben im offenen Meer gewöhnt werden.
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(Foto: IMAGO/Pond5 Images)
Doch ganz in die Wildnis zieht es ihn nicht, er lässt sich weiter lieber von Menschen füttern. 2003 stirbt das Tier im Alter von 27 Jahren an einer Erkältung.
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(Foto: picture alliance/dpa/epa Scanpix Norge)
Nach Angaben der Stiftung zur Befreiung Keikos ist er damals der erste gefangen gehaltene Orca, der in seine Heimatgewässer rund um Island und Norwegen zurückkehrt - "eine historische Premiere".
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(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Der britischen Naturschutzorganisation Whale and Dolphin Conservation zufolge leben heutzutage noch mindestens 53 Orcas in Seeparks.
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
Von Keiko zu Knut: Kurz nach seiner Geburt Ende 2006 im Berliner Zoo lösen die Bilder des tapsig-flauschigen Knäuels eine weltweite "Knutomanie" aus.
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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Das Tier beschert dem Zoo eine Zeit traumhafter Einnahmen in seiner fast 180-jährigen Geschichte ...
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
... und wird zum Symbol einer weltweiten Kampagne.
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(Foto: picture alliance / Sascha Radke)
"Knut ist der Vertreter einer höchst bedrohten Tierart, die aber sehr populär ist", sagt beim ersten Knut-Auftritt der damalige Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz.
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Der damalige Bundesumweltminister Sigmar Gabriel übernimmt die Patenschaft für den Eisbären. Für ihn symbolisiert kaum ein Tier die Folgen des Klimawandels deutlicher.
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(Foto: imago stock&people)
2008 wird Knut zum Maskottchen der Internationalen Artenschutzkonferenz in Bonn.
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Deutsche Post bringt eine Sonderbriefmarke mit 25 Cent Aufschlag für Umweltprojekte heraus.
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(Foto: AP)
2007 wirbt Hollywood-Star Leonardo Di Caprio in einer Fotomontage auf dem Titelbild des US-Magazins "Vanity Fair" neben dem Berliner Eisbären für mehr Naturschutz.
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(Foto: picture-alliance / Hans Joachim Rech)
2011 stirbt Knut an einer Gehirnentzündung, ...
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... das Berliner Naturkundemuseum stopft ihn aus.
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Das Team um den Umweltbiologen Jaric konstatiert für den Eisbären eine starke öffentliche und mediale Wirkung: ...
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Das Interesse für Klimawandel und Lebensraumverlust sei gestiegen - auch hinsichtlich der Finanzierung von Umweltprojekten.
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Und damit zum nächsten Bären. Nach 170 Jahren streift 2006 erstmals wieder das größte landlebende Raubtier Europas durch die bayerischen Wälder.
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
Braunbär Bruno auf der Suche nach Beute-Schafen Siedlungen zu nahe kommt, wird er abgeschossen.
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Seine Bezeichnung als "Problembär" wird zum geflügelten Wort. Auch Bruno endet ausgestopft im Museum.
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(Foto: picture alliance/dpa)
Brunos Schicksal erregt damals großes Medieninteresse, er schafft es bis in die "New York Times".
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
Tierschützer laufen vergebens Sturm gegen den Abschuss.
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(Foto: imago stock&people)
Der Bär gilt weithin als tragisches Beispiel für den Konflikt zwischen Mensch und Wildtier.
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(Foto: picture alliance/dpa)
Als Resultat wird in Bayern ein Managementplan für Braunbären entwickelt, ...
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(Foto: picture-alliance / Reinhard Kungel)
... um ein konfliktarmes Nebeneinander zu ermöglichen.
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(Foto: picture-alliance / Reinhard Kungel)
Nach Angaben der Umweltstiftung WWF leben in Europa aktuell rund 17.000 Braunbären.
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Die männliche Riesenschildkröte von den Galapagosinseln, die den Namen Lonesome George bekommt, gilt lange Zeit als letzter Vertreter der Unterart Chelonoidis nigra abingdonii.
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(Foto: REUTERS)
Bis George Anfang der 1970er Jahre auf der Insel Pinta entdeckt wird, gilt seine Art als ausgestorben.
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(Foto: picture alliance / dpa)
Für die Umwelt- und Artenschutzbewegung wird er zur Ikone. Er schärft den Blick auf den Lebensraum von Schildkröten und ...
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... den Schutz der Galapagos-Inseln als Naturparadies.
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Auf den Inseln rund 1000 Kilometer vor der Küste Ecuadors, die zum UNESCO-Weltnaturerbe gehören, ...
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(Foto: picture alliance/dpa/Galápagos Conservancy)
... leben bis zu 50.000 teils sehr seltene Schildkröten.
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Zwischen 2007 und 2010 steht das Archipel auf der Liste der gefährdeten Naturerbe-Stätten.
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Um Georges Unterart zu erhalten, werden über die Jahre mehrere Paarungsversuche mit nah verwandten Weibchen gestartet. Alle scheitern.
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2012 stirbt der einsame George im Alter von rund 90 Jahren.
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(Foto: picture alliance / Christina Horsten/dpa)
Auch sein Körper wird für die Nachwelt präpariert und ausgestellt.
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(Foto: picture alliance/dpa/Landesbund für Vogelschutz)
Mehr als 140 Jahre sind Bartgeier in Deutschland ausgerottet, bevor im Juni 2021 ...
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(Foto: picture alliance/dpa)
... die ersten Tiere im bayerischen Nationalpark Berchtesgaden in einem Wiederansiedlungsprogramm ausgewildert werden: die beiden Jungweibchen Bavaria und Wally.
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(Foto: picture alliance/dpa/Landesbund für Vogelschutz)
Die Aasfresser mit knapp drei Metern Flügelspannweite zählen zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt.
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(Foto: picture alliance/dpa/Markus Leitner)
Eine Webcam an der Felsnische mit den künstlichen Nestern überträgt damals die Aufnahmen in alle Welt.
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Das Medieninteresse ist groß, die Namensgebung öffentlich. In Deutschland ausgestorbene Tierarten rücken in den Fokus.
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(Foto: picture alliance/dpa)
Bevor 2022 zwei weitere Tiere ausgewildert werden, ...
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(Foto: picture alliance/dpa)
... entdecken Kletterer Wallys Kadaver. Der Vogel wurde wahrscheinlich von einem Steinschlag getötet.
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(Foto: picture alliance/dpa)
Im Sommer 2023 kommt in einer dritten Auswilderung in Deutschland ...
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(Foto: picture alliance/dpa)
... erstmals ein Männchen in die freie Natur.
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(Foto: picture alliance / blickwinkel/AGAMI/R. Martin)
Aktuell leben nach Schätzung der Schweizer Organisation Pro Bartgeier 220 Exemplare in den Alpen. (Text: Sebastian Fischer, dpa)
Tierische Aushängeschilder Wie können Knut, Keiko und Co. dem Naturschutz dienen?
Von Problem-Bär Bruno bis zum einsamen George: Manche Tiere erreichen einen hohen Bekanntheitsgrad. Doch kann auf diese Weise die Sicht der Menschen auf die Natur verändert werden? Forschende haben den Einfluss der tierischen Stars untersucht.
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