FDP nur noch bei 4,3 Prozent Lindner: "Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus"
23.02.2025, 20:34 Uhr Artikel anhören
Mit dem Wahlabend endet die politische Karriere von Christian Lindner. Der FDP-Chef erklärt: Da seine Partei den Wiedereinzug in den Bundestag verpasst hat, macht er den Weg frei für einen personellen Neuanfang bei den Liberalen.
FDP-Chef Christian Lindner hat nach der Niederlage seiner Partei bei der Bundestagswahl seinen Rückzug angekündigt. "Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus", schrieb Lindner am späten Sonntagabend bei X. Die FDP liegt in aktuellen Hochrechnungen von ARD und ZDF inzwischen deutlich unter fünf Prozent und ist damit im nächsten Bundestag aller Voraussicht nach nicht mehr vertreten.
Zuvor hatte Lindner bereits seine politische Zukunft an den Verbleib der Liberalen im Bundestag. "Es ist denkbar, dass sich die FDP politisch und personell neu aufstellt", sagte er in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF. Verpasse die Partei den Wiedereinzug, "scheide ich aus der Politik aus". Dies sei dann "das Ende meiner politischen Laufbahn". Auch Parteivize Wolfgang Kubicki stellte für diesen Fall bei ntv seinen Abschied in Aussicht.
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Zuvor hatte er bereits das Abschneiden der FDP als Preis für das Ampel-Aus gewertet. Es sei ein neues Parlament gewählt worden, "weil wir Freien Demokraten dem Land einen neuen Anfang ermöglichen wollten". Die FDP sei "im Herbst ins volle Risiko gegangen für unser Land. Wir zahlen einen hohen Preis dafür, aber für Deutschland war die Entscheidung richtig." Er habe es immer als "Privileg und Verpflichtung" empfunden, seiner Partei zu dienen, sagte Lindner. Sollte er ausscheiden, täte er dies mit großer Dankbarkeit.
Lindner ist seit Ende 2013 Vorsitzender der FDP. Unter seiner Führung gelang der FDP 2017 der Wiedereinzug in den Bundestag. Lindner war im November von Kanzler Olaf Scholz nach einem Streit vor allem um die Schuldenbremse entlassen worden. Damit war das Aus der Ampel besiegelt.
Quelle: ntv.de, jog/jwu/AFP