Wasserversorger warnt100-Tonnen-Fettberg in Londoner Kanalisation entdeckt

Kurz vor Weihnachten machen Arbeiter in London einen ekelerregenden Fund. Ein 100 Meter langer Klumpen aus Abfall verstopft die Kanalisation. Der Wasserversorger verbindet damit eine ernste Warnung an alle Bürger.
Ein Klumpen aus verhärtetem Fett, Öl und anderen Abfällen - und das mit einem geschätzten Gewicht von etwa 100 Tonnen: In den Abwasserkanälen im Osten Londons ist ein riesiger Fettklumpen entdeckt worden. Der sogenannte "Fatberg" sei im Stadtteil Whitechapel von Arbeitern gefunden worden und habe etwa eine Länge von 100 Meter, teilte der Wasserversorger Thames Water mit.
Das Unternehmen betitelt den unappetitlichen Fund als "Enkel" des wohl berühmtesten Fettbergs, der 2017 ebenso in Whitechapel gefunden wurde. Dieser wog der Nachrichtenagentur PA zufolge 130 Tonnen und hatte eine Länge von mehr als 250 Metern. Spezialkräfte bauten ihn in neun Wochen harter Arbeit ab. Der Riesenklumpen mit dem Spitznamen "Fat the Ripper" gehört demnach zu den größten, die je entdeckt wurden. Eine Probe davon wurde sogar im Museum of London ausgestellt. Der Fettberg war bei einer Routinekontrolle entdeckt worden. Die Bestandteile waren so verdichtet, dass die Konsistenz gehärtetem Beton entsprach.
Der Fund des jetzigen Fettbergs kurz vor Weihnachten bringt laut Thames Water jedoch eine weniger festliche Warnung für die Bürgerinnen und Bürger mit sich. "Dieser jüngste Fettberg zeigt genau, was passiert, wenn Fette, Öle und Feuchttücher in unsere Abflüsse gelangen - sie verschwinden nicht, sondern sammeln sich an und verursachen ernsthafte Schäden", warnte der Leiter der Abfallentsorgung für Nord-London, Tim Davies. Die Entfernung des Klumpens sei außerdem teuer und könne mitunter Wochen dauern.
Bereits im November hatte das britische Umweltministerium ein Verbot von Feuchttüchern angekündigt, die Plastik enthalten. Die Tücher, die zunehmend zur Umweltverschmutzung und zur Verstopfung der Kanalisation beitragen, werden in England gemäß einem im Frühjahr 2027 in Kraft tretenden Gesetz verboten, wie das Ministerium mitteilte.