Überfall auf Autobahn 14 Polizeiangestellte in Mexiko entführt
28.06.2023, 06:58 Uhr Artikel anhören
		                      Seit dem Beginn einer umstrittenen Antidrogen-Militäroffensive in Mexiko wurden rund 110.000 Fälle gezählt, in denen Menschen verschwunden sind.
(Foto: picture alliance/AP Photo)
Die Zusammenstöße zwischen Polizei und kriminellen Banden in der Region Ocozocoautla im Süden Mexikos häufen sich. Nun fallen 14 Polizeibeamte einem bewaffneten Kommando zum Opfer. Die Frauen werden dabei offenbar verschont.
Ein bewaffnetes Kommando hat im mexikanischen Bundesstaat Chiapas 14 Verwaltungsangestellte der Polizei entführt. Nach Angaben der örtlichen Behörden wurden die Polizeimitarbeiter auf einer Autobahn gestoppt und entführt. Sicherheitskräfte begannen mit der Suche nach 14 männlichen Angehörigen einer Polizeieinrichtung, die "von bewaffneten Personen ihrer Freiheit beraubt wurden", wie das Innenministerium von Chiapas im Süden Mexikos erklärte.
Der Überfall ereignete sich auf einem Autobahnabschnitt zwischen der Stadt Ocozocoautla und Tuxtla Gutiérrez, der Hauptstadt des Bundesstaates Chiapas - rund 700 Kilometer südwestlich der Landeshauptstadt Mexiko-Stadt. In der Region Ocozocoautla häufen sich seit einiger Zeit Zusammenstöße zwischen Polizisten und kriminellen Banden. Sie wird sowohl von illegalen Einwanderern als auch von Drogenhändlern durchquert.
Das Büro des Staatsanwalts von Chiapas teilte mit, die Herkunft und Echtheit von "zahlreichen Videos und Fotos" zu prüfen, die in Online-Netzwerken und Lokalmedien zu sehen seien und angeblich die Entführung zeigen. Darauf sind mehrere Personen mit Langwaffen und schusssicheren Westen neben drei Lieferwagen zu sehen, die eine Autobahn blockieren.
Frauen verschont
Der Zeitung "Reforma" zufolge stoppten die Bewaffneten das Fahrzeug, in dem die Polizeiangestellten saßen, nahmen ihn die Handys ab und befahlen ihnen, sich auf den Boden zu legen. Das Kommando entführte demnach nur die Männer aus der Gruppe und ließ eine unbekannte Zahl von Frauen zurück, bei denen es sich ebenfalls um Polizeiangestellte handele.
Seit dem Beginn einer umstrittenen Antidrogen-Militäroffensive in Mexiko im Dezember 2006 wurden rund 110.000 Fälle gezählt, in denen Menschen verschwunden sind. Zudem gab es mehr als 350.000 Morde in dem Land.
Quelle: ntv.de, can/AFP