Panorama

Aufstand in Honduras Mehr als 40 Tote bei Kämpfen in Frauengefängnis

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
413951425.jpg

Immer wieder kommt es in den vergangenen Wochen in mehreren Gefängnissen in Honduras zu Gewalttaten. Bei Kämpfen zwischen zwei rivalisierenden Banden unweit der Hauptstadt verlieren nun mindestens 41 Frauen ihr Leben. Nach einem Brand liege das gesamte Gebäude "in Schutt und Asche".

Bei einem Brand und Zusammenstößen in einem Frauengefängnis in Honduras sind nach vorläufigen offiziellen Angaben mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen. Die Ermittlungen liefen an, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft des mittelamerikanischen Landes dem Fernsehsender Televicentro. Ersten Schätzungen zufolge seien bei Kämpfen in dem Gefängnis mindestens 41 Frauen ums Leben gekommen, sagte ein Polizeisprecher. Die meisten Opfer hätten Verbrennungen erlitten. Das Gefängnis liegt in der Ortschaft Támara rund 35 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Tegucigalpa.

Hinter dem Vorfall stecke das organisierte Verbrechen, sagte die Vizeministerin für Sicherheit, Julissa Villanueva. Auf Twitter sprach sie von einer "Notlage" und "Vandalismus". Medienberichten zufolge kam es zu dem Brand am Dienstagmorgen (Ortszeit) nach Kämpfen zwischen den rivalisierenden Jugendbanden Pandilla 18 und Mara Salvatrucha. Mitglieder der einen Bande hätten die Zelle der anderen in Brand gesetzt, hieß es von der Vertreterin der Familien der Inhaftierten, Delma Ordoñez. Das betroffene Gebäude sei "vollkommen zerstört und liegt in Schutt und Asche". Insgesamt seien in dem Gefängnis etwa 900 Frauen untergebracht.

Mindestens sieben Frauen seien zudem verletzt in Krankenhäuser gebracht worden, berichtete der Fernsehsender Televicentro weiter. Bei den Kämpfen sollen auch Hiebwaffen eingesetzt worden sein. Inmitten eines großen Polizeiaufgebots versammelten sich Angehörige verzweifelt vor dem Gefängnis und warteten auf Informationen.

In den vergangenen Wochen war es in mehreren Gefängnissen in Honduras zu Gewalttaten gekommen. Die Regierung der linksgerichteten Präsidentin Xiomara Castro hatte zuletzt eine Sonderkommission zur Bewältigung der Krise im Strafvollzugssystem ernannt.

Quelle: ntv.de, lno/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen