Panorama

"Blutbad" vorbereitet 15-Jähriger wegen Anschlagsplans in Wien verurteilt

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Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Jugendliche im Wiener Westbahnhof entweder schießen oder eine Bombe zünden wollte.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Jugendliche im Wiener Westbahnhof entweder schießen oder eine Bombe zünden wollte.

(Foto: dpa)

In Österreich plant ein Jugendlicher einen Anschlag auf einen Wiener Bahnhof. Dafür wird er jetzt zu einer Haftstrafe verurteilt. Radikalisiert hatte sich der 15-Jährige über das Internet. Auch Ausgrenzungen in der Schule spielen dabei eine Rolle.

Wegen eines Anschlagplans auf den Wiener Westbahnhof ist ein 15-Jähriger vom Landgericht Wien zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Die Strafe wurde teils zur Bewährung ausgesetzt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der jugendliche IS-Anhänger war in der Verhandlung reumütig und geständig. "Ich stehe immer zu meinen Fehlern", sagte der junge Mann nach Angaben der Nachrichtenagentur APA.

Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft wollte der Verdächtige entweder mit einer Pistole oder einer Bombe ein Blutbad anrichten. Er war im Februar nach Hinweisen des deutschen Bundeskriminalamts festgenommen worden. Die Tat sei für diesen Sommer geplant gewesen, so die Anklage. Der Staatsanwalt sprach von einem "traurigen Beispiel für Online-Radikalisierung, wie sie im Buche steht".

Der Schüler hörte sich Predigten bekannter IS-Vertreter an und konsumierte in kürzester Zeit reichlich Propagandamaterial der Terror-Miliz, das er auch teilte. So wurden die Behörden auf ihn aufmerksam. Ein Plan habe vorgesehen, einen Polizisten niederzustechen, ihm die Dienstpistole zu entreißen und damit um sich zu schießen, hieß es.

Ein Motiv seien Mobbing-Erfahrungen an der Schule gewesen, wo er als Klassenkleinster gehänselt und ins Klo gesperrt worden sein soll. Bei einer Hausdurchsuchung wurde obendrein eine Anleitung für die Herstellung von explosivem Material sichergestellt, das aus Sicht der Ermittler als Zünder für eine Bombe dienen sollte.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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