Migranten in Versteck verbrannt 18 Leichen bei Waldbränden in Griechenland entdeckt
22.08.2023, 15:11 Uhr Artikel anhören
Bei der Bekämpfung von Waldbränden stößt die griechische Feuerwehr auf die verbrannten Körper von 18 Menschen. Weil es keine Vermisstenanzeige gibt, liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei den Toten um Einwanderer handelt, die sich in einer Hütte versteckt hielten.
Bei den Waldbränden im Nationalpark Dadia in Nordostgriechenland sind die verbrannten Leichen von 18 Menschen gefunden worden. "Da niemand vermisst wird, gehen wir davon aus, dass es sich um illegale Einwanderer handelt", sagte Feuerwehrsprecher Giannis Artopoios dem griechischen Staatssender ERT. Die Menschen seien in einer Hütte am Rande des Waldes gefunden worden, Untersuchungen seien eingeleitet worden.
Der Fund der Leichen in der Nähe der Ortschaft Avas (auch: Avantas) bestätigte eine entsprechende Befürchtung der Feuerwehr, denn bereits am Dienstagvormittag war die Leiche eines mutmaßlichen Migranten gefunden worden. Der Mann sei vermutlich an einer Rauchvergiftung gestorben, hieß es. In den Wäldern der Grenzregion verstecken sich immer wieder Migranten, die illegal von der Türkei aus über die Grenze nach Griechenland gelangt sind. Schleuser versuchen dann, die Menschen über die nahe gelegene Autobahn nach Westgriechenland und weiter in andere europäische Länder zu bringen.
Am Wochenende waren in ganz Griechenland Feuerwehrleute an mehr als 50 Brandherden gegen die Flammen im Einsatz. Bei teils stürmischen Winden haben sich mindestens fünf große Waldbrände in Griechenland in der Nacht zu Dienstag unkontrolliert weiter ausgebreitet. Besonders stark betroffen war am Dienstagmorgen die nordostgriechische Hafenstadt Alexandroupolis. Meteorologen sagten bis Freitag weiterhin heißes und trockenes Wetter voraus, sodass die Brandgefahr mindestens bis Ende der Woche anhalten werde.
Bei der Bekämpfung der Flammen sollen auch Löschflugzeuge aus Niedersachsen helfen. Zwei Maschinen sind am Dienstagmorgen vom Flughafen Braunschweig-Wolfsburg gestartet und sollen am frühen Abend in Griechenland eintreffen, wie das Innenministerium in Hannover mitteilte. Auf dem Weg sind demnach Tankstopps in Österreich und Montenegro vorgesehen.
"Mit ihrer Löschwasserkapazität von über 3000 Litern können unsere Flugzeuge einen wichtigen Beitrag leisten, um die verheerenden Vegetationsbrände auf dem griechischen Festland in den Griff zu bekommen", sagte Landesinnenministerin Daniela Behrens laut Mitteilung. Der Einsatz ist für fünf Tage geplant.
Quelle: ntv.de, spl/dpa/AFP