Panorama

Feuer kesselt Rehfeld ein200 Menschen wegen Flächenbrand evakuiert

25.07.2022, 23:26 Uhr
00:00 / 03:24
307231217
Im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz wurden 80 Menschen aus einer Felsenformation in Sicherheit gebracht. (Foto: picture alliance/dpa/CTK)

Ein Großbrand wütet durch einen Windpark in Brandenburg. Er breitet sich auf 100 Hektar aus. Daraufhin wird der Ort Rehfeld evakuiert, Hunderte Menschen verlassen ihr Zuhause. Zur selben Zeit kämpfen Löschkräfte gegen die Flammen im Nationalpark in Tschechien, an der Grenze zu Sachsen.

Südlich von Rehfeld in Brandenburg ist ein großer Wald- und Ackerbrand ausgebrochen - ein Windpark wurde in Mitleidenschaft gezogen. Das Feuer breitete sich von zunächst 10 Hektar am frühen Nachmittag innerhalb kürzester Zeit auf rund 100 Hektar aus, wie der Landkreis mitteilte. Der Brand sei als Großschadenslage eingestuft worden, der Kreis habe somit die Einsatzleitung übernommen.

Erste Bewohner von anliegenden Ortschaften mussten ihre Wohnungen verlassen. Der Verwaltungsstab des Landkreises ordnete am frühen Abend die Evakuierung von Rehfeld an. Betroffen waren rund 200 Menschen. Das Feuer breite sich weiter dynamisch aus und sei inzwischen bis auf 150 Meter an die Ortslage Rehfeld herangerückt, teilte der Landkreis weiter mit.

Die Lage sei aufgrund starken Windes sehr unübersichtlich, berichtete der stellvertretende Waldbrandschutzbeauftragte Philipp Haase. Seinen Angaben zufolge brennt es im Wald zwischen Windrädern, mindestens eine Anlage stehe innerhalb der Brandfläche, andere Windkraftanlagen seien gefährdet. Es gebe eine starke Rauchentwicklung, die weithin sichtbar sei, beschrieb Haase.

Großbrand im tschechischen Nationalpark

Derweil kämpften auch Einsatzkräfte im Nationalpark Böhmische Schweiz in Tschechien mit einem Waldbrand. Mehr als 150 Feuerwehrleute mit 54 Fahrzeugen waren vor Ort, um die Flammen trotz des unwegsamen Geländes zu bekämpfen, wie ein Sprecher der tschechischen Berufsfeuerwehr mitteilte. Auch aus Deutschland traf Hilfe ein. Starker Wind fachte den Brand immer wieder neu an.

Am Nachmittag wurden etwa 80 Menschen aus dem Bereich des Prebischtors, einer bei Touristen beliebten Felsenformation, in Sicherheit gebracht. Zudem wurde ein Pfadfinder-Zeltlager in Dolsky Mlyn mit rund 60 Teilnehmern geräumt. Das Feuer habe sich inzwischen auch auf die deutsche Seite der Grenze ausgebreitet, hieß es seitens der tschechischen Behörden.

Löscharbeiten werden erschwert

Im Einsatz waren ein Löschflugzeug sowie Hubschrauber von Polizei und Armee. Wasser musste über weite Strecken mit Schläuchen und Pumpen herangeschafft werden. Die Straße zwischen Hrensko und Mezna sowie der sogenannte Mühlenweg, ein Wanderweg, blieben gesperrt. Die bei Touristen beliebten Kahnfahrten in der Kamnitzklamm, einer Felsenschlucht, wurden ausgesetzt.

Die tschechische Umweltministerin Anna Hubackova machte sich vor Ort ein Bild von der Lage. Die 64-Jährige nahm in der Grenzstadt Hrensko an einer Krisensitzung teil. Die Lage sei kritisch, schrieb die Politikerin anschließend bei Twitter. Der Waldbrand war am Sonntagmorgen auf einer Fläche von rund sieben Hektar ausgebrochen. Nachdem das Feuer zunächst unter Kontrolle gebracht worden war, flammten Glutnester über Nacht wieder auf.

Der Rauch ist noch aus großer Entfernung zu sehen. Verletzt wurde den Angaben zufolge bisher niemand. Das schwer zugängliche Gelände erschwerte die Löscharbeiten. Die Ursache steht noch nicht fest - es wird vermutet, dass Fahrlässigkeit zu dem Brand geführt haben könnte. Immer wieder halten sich Besucher nicht an das Campingverbot im Nationalpark oder machen illegale Lagerfeuer. Hinzu kommen Trockenheit und Dürre. Der Nationalpark Böhmische Schweiz grenzt unmittelbar an die Sächsische Schweiz auf deutscher Seite.

Quelle: ntv.de, mst/dpa

BrandenburgWaldbrändeTschechien