Flammenhölle in Kalifornien Oak-Feuer am Yosemite-Nationalpark "explodiert"
24.07.2022, 09:50 Uhr
Erst am Freitag bricht das Oak-Feuer am Yosemite-Nationalpark in Kalifornien aus. Nur kurze Zeit später sind die ersten Häuser zerstört, mehr als 6000 Menschen müssen sich in Sicherheit bringen. Bis der Brand unter Kontrolle ist, könnte noch eine Woche vergehen.
Nahe dem Yosemite-Nationalpark in Kalifornien wütet ein massiver Waldbrand. Wie die örtlichen Behörden mitteilen, hat sich das Oak-Feuer zuletzt geradezu "explosiv" ausgebreitet. Demnach war es am Freitag ausgebrochen und wütet inzwischen auf einer Fläche von rund 4800 Hektar Land. Auch andere Teile der USA befinden sich im Ausnahmezustand. In der Mitte und im Nordosten des Landes herrscht eine "extreme" Hitzewelle. Es werden Rekordtemperaturen erwartet.
Das "Oak Fire" in Kalifornien wütet vor allem im Bezirk Mariposa knapp 300 Kilometer östlich von San Francisco. Den Angaben zufolge hat es bereits zehn Häuser zerstört und fünf weitere beschädigt. Tausende weitere könnten den Flammen zum Opfer fallen. Die Brandaktivität sei "extrem", heißt es. Mehr als 6000 Menschen wurden laut einem Sprecher der kalifornischen Feuerwehr evakuiert.
Gouverneur ruft Notstand aus
Nach Angaben des kalifornischen Ministeriums für Forstwirtschaft und Feuerschutz ist der Brand nicht eingedämmt. Mehr als 500 Feuerwehrleute sind unter anderem mit Löschhubschraubern im Einsatz. Die "Los Angeles Times" berichtet unter Verweis auf Behördenvertreter, es könne noch eine Woche dauern, bis der Brand eingedämmt sei.
Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, rief am Samstag den Notstand im Mariposa County aus. Augenzeugen teilten in Onlinenetzwerken Fotos eines riesigen Wirbels aus dichtem Rauch, der wie ein Tornado über dem Wald aufstieg. Dieses gefährliche Phänomen, ein Pyrocumulus oder eine Feuerwolke, kann den Brand weiter anheizen.
Der unter einer anhaltenden Dürre leidende Westen der USA hat in den vergangenen Jahren Waldbrände von außergewöhnlichem Ausmaß und hoher Intensität erlebt. Gleichzeitig zieht sich die Brandsaison immer länger hin. Für dieses Jahr befürchten die Feuerwehren besonders heftige Waldbrände.
Hitzewelle an der Ostküste
Auch andere Teile des Landes erleben eine extreme Hitzewelle, deren Höhepunkt noch bevorstehen könnte. Der Nationale Wetterdienst warnt vor "extrem drückenden" Temperaturen unter anderem im Osten der USA. In der Hauptstadt Washington sind für diesen Sonntag Temperaturen von mehr als 38 Grad vorhergesagt.
In New York stieg das Thermometer am Samstag bereits auf rund 35 Grad. Die Bürgermeisterin von Boston, Michelle Wu, rief wegen der hohen Temperaturen den "hitzebedingten Notstand" aus, der unter anderem längere Öffnungszeiten von Schwimmbädern ermöglicht.
Im Juli hatten auch die Menschen in Westeuropa unter hohen Temperaturen gestöhnt, im März und April hatte sich in Indien extreme Hitze breit gemacht. Die weltweite Häufung der Hitzewellen ist Wissenschaftlern zufolge Ergebnis der Klimakrise.
Quelle: ntv.de, chr/AFP