Panorama

Coronavirus-Liveticker +++ 23:42 Iran prüft Begnadigung einiger Häftlinge +++

Die iranische Justiz will die mögliche Begnadigung von einigen Gefangenen, die sich wegen der Corona-Krise im Hafturlaub befinden, prüfen. "Auf Answeisung des des Justizchefs werden in diesem Zusammenhang 500 Komitees der Justizbehörde ab morgen (Sonntag) das Thema untersuchen", sagte Justizsprecher Gholam-Hussein Ismaili am Samstagabend. Eine Entscheidung über eventuelle Begnadigungen sowie Strafmilderungen soll bis zum 29. April getroffen werden, wie der Sprecher im Staatssender IRIB ausführte. Was die Kriterien für eine Begnadigung sind und ob sie auch für politische Gefangene gelten werden, sagte er nicht. Wegen der Pandemie hatten Mitte März Zehntausende Gefängnisinsassen im Iran vorübergehend Hafturlaub bekommen.

+++ 22:16 Cuomo kontert Trump: In der Krise ist keine Zeit für Politik +++
Den Aufruf des US-Präsidenten Donald Trump, die Ausgangsbeschränkungen in von Demokraten geführten Bundesstaaten wie Minnesota oder Virginia zu lockern, hat New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo nun entsprechende gekontert. "Die Emotionen in diesem Land sind so hoch. Die Menschen sind frustriert, verängstigt und auch wütend." Die Situation könne aber noch schlimmer gemacht werden, "wenn all diese Emotionen politisiert werden", sagte Cuomo im täglichen Pressebriefing. Trump hatte auf Twitter gefordert, die beiden Bundesstaaten zu "befreien".

+++ 21:50 Zahl der Virus-Toten in Frankreich steigt auf über 19.000 +++
Die Zahl der Virus-Toten in Frankreich ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums um 642 gestiegen. Die Zahl der neuen Toten sei damit aber den dritten Tag in Folge rückläufig. Insgesamt seien in Frankreich bislang 19.323 Menschen an den Virus-Folgen gestorben.

+++ 21:25 Spanien will Lockdown erneut verlängern +++
Spaniens Regierungschef Pedro Sanchez will die drastischen Einschränkungen im Land um weitere 15 Tage bis zum 9. Mai verlängern. Er werde eine entsprechende Bitte an das Parlament richten, erklärt der Ministerpräsident. Der "Lockdown" besteht bereits seit dem 14. März. Für Kinder sollten bestimmte Beschränkungen aber gelockert werden. Bedingung sei, dass Ansteckungen verhindert würden.

+++ 21:00 Israel kündigt Lockerung von Ausgangsbeschränkungen an +++
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat eine Lockerung der Regeln zum Schutz gegen das Coronavirus angekündigt. Dies sei möglich, weil Israel unter den OECD-Ländern vergleichsweise gut dastehe im Umgang mit der Corona-Krise. "Wir haben eine der niedrigsten Sterberaten", sagte Netanjahu. "Dies ermöglicht Schritte in Richtung einer Lockerung." Von Sonntag an solle nun eine "verantwortliche und stufenweise Lockerung" der Schutzmaßnahmen erfolgen. Statt bislang 15 Prozent dürften nun 30 Prozent der Angestellten wieder zurück an ihren Arbeitsplatz kommen, unter Einhaltung strenger Hygieneregeln.

+++ 20:40 Einige US-Strände öffnen trotz Corona-Krise wieder +++
Surfen und spazieren gehen erlaubt, sonnenbaden verboten: Im Norden des US-Bundesstaates Florida sind einige Strände trotz der anhaltenden Corona-Krise unter verschärften Bedingungen wieder geöffnet worden. In einem Tweet rief die Behörde für Krisenmanagement der Stadt Jacksonville Bürger dazu auf, beim Strandbesuch einen Abstand von rund zwei Metern zu anderen Menschen einzuhalten. "Das kann der Beginn des Weges zurück zum normalen Leben sein", sagte Bürgermeister Lenny Curry am Freitag laut einer Mitteilung und appellierte an die Menschen, sich an die geltenden Einschränkungen zu halten. Am Strand seien zum Beispiel weder Grills noch Stühle oder Decken erlaubt. Zudem gelten begrenzte Öffnungszeiten in den Morgen- und frühen Abendstunden. Der TV-Sender Fox News berichtete, dass Hunderte Menschen ihre wiedererlangte Freiheit nach der Bekanntgabe am Freitagnachmittag nutzten, und zeigte Bilder von regem Treiben am Wasser.

+++ 20:15 WHO macht Regierungen schwere Vorwürfe +++
Vor der Videokonferenz der Gesundheitsminister der G20-Staaten am Sonntag hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein Positionspapier angefertigt, in dem sie Regierungen schwere Versäumnisse in der Pandemie-Vorsorge macht. Das berichtet der "Spiegel", dem das Papier vorliegt. Darin heißt es, dass die meisten Staaten weltweit schlecht bis mittelmäßig auf Epidemien vorbereitet seien. Nur ein Drittel der Länder könne auf Seuchenausbrüche reagieren. Selbst hochentwickelte Gesundheitssysteme hätten nur noch "begrenzte Kapazitäten". Des Weiteren werden von der WHO zahlreiche Schwachpunkte wie schlecht ausgebildetes Personal, fehlende Infrastruktur oder mangelnde Zusammenarbeit aufgeführt. Die Organisation stand in den letzten Wochen in der Kritik, unter anderem hatte US-Präsident Donald Trump die Zahlungen an die WHO eingestellt.

+++ 19:50 Italien meldet weniger neue Corona-Tote +++
Die Zahl der neuen Virus-Toten in Italien hat sich wieder verringert. Laut den Behörden starben binnen 24 Stunden 482 Personen an dem Virus, nach 575 am Freitag und 525 am Donnerstag. Insgesamt sind damit 23.227 Menschen den Virus-Folgen erlegen. Die Zahl der Neuinfektionen steigt um 3491 auf 175.925.

+++ 19:30 NRW legt notwendige Hygieneregeln für Schulen fest +++
Vor der schrittweisen Öffnung der Schulen in der kommenden Woche hat das Schulministerium die Schulen in Nordrhein-Westfalen über die notwendigen Hygienevorgaben informiert. Die zentrale Regel dabei lautet: Abstand halten. So müssen die Lerngruppen etwa so aufgebaut werden, dass zwischen den Schülern untereinander und den Lehrern der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann. Außerdem sollen Namenslisten erstellt werden, um Kontakte im Fall einer Infektion nachverfolgen zu können. "Die Einhaltung des Infektionsschutzes war, ist und bleibt die Grundvoraussetzung, um erste und vorsichtige Schritte aus der durch das Coronavirus bedingten Ausnahmesituation zu unternehmen", sagte der Staatssekretär für Schule und Bildung, Mathias Richter, der Deutschen Presse-Agentur. Eine Info-Mail mit den Vorgaben sei am Samstag an die Schulen verschickt worden, hieß es aus dem Ministerium. Darin heißt es außerdem: Schüler oder Lehrer mit Symptomen sollen von Unterricht sowie Prüfungen ausgeschlossen werden.

+++ 19:04 Polizei löst unerlaubte Demo mit Hunderten Teilnehmern in Berlin auf +++
Am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin haben Hunderte Menschen an einer unerlaubten Demonstration teilgenommen. Die Polizei löste die Zusammenkunft auf. Per Lautsprecher wurden die Teilnehmer gebeten, sich zu zerstreuen. Dem seien die die Demonstranten auch nachgekommen, erklärte eine Polizeisprecherin. Vereinzelt sei zu freiheitsbeschränkenden Maßnahmen gegriffen worden.

+++ 18:42 Zehntausende missachten Ausgangssperre in Bangladesch für Beerdigung +++
Trotz einer Ausgangssperre zehntausende Gläubige in Bangladesch an der Beisetzung eines islamischen Predigers teilgenommen. Die Polizei in dem südasiatischen Land hatte mit der Familie von Jubayer Ahmad Ansari eigentlich vereinbart, dass nur 50 Menschen an der Beerdigung in der östlichen Stadt Sarail teilnehmen dürften. Doch angesichts der anströmenden Massen seien die Beamten machtlos gewesen, sagte der örtliche Polizeichef Shahadat Hossain. Ein Vertrauter von Ministerpräsidentin Sheikh Hasina sprach von mehr als 100.000 Teilnehmern. Der beliebte Prediger war am Freitag im Alter von 55 Jahren gestorben. In dem 168-Millionen-Einwohnerland gilt wegen der Coronavirus-Pandemie seit dem 26. März eine strenge Ausgangssperre. Offiziellen Angaben zufolge haben sich rund 2200 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, mindestens 84 Menschen starben.

+++ 18:20 Wolfsburg führt Maskenpflicht ab Montag ein +++
Angesichts der vorsichtigen Öffnung von Geschäften führt die Stadt Wolfsburg am Montag eine Maskenpflicht ein. Diese gelte in den Geschäften, in öffentlichen Gebäuden, Arztpraxen, medizinischen Einrichtungen und in Bussen, teilte die Kommune mit. Mit einer Übergangsfrist von einer Woche gelte sie zunächst bis zum 6. Mai. Ausgenommen seien Kinder unter sechs Jahren. Auch wenn erste Geschäfte wieder öffnen dürften, sei die Gefahr des Coronavirus noch lange nicht gestoppt und überwunden, sagte Oberbürgermeister Klaus Mohrs laut Pressemitteilung: "Wir müssen weiterhin gut Acht geben, dass wir uns nicht gegenseitig anstecken und die Risikogruppen sowie unser Gesundheitssystem nicht gefährden." Die Details der Verordnung sollen am Sonntag veröffentlicht werden.

+++ 17:56 Merz: Können nicht jedes Unternehmen und jeden Arbeitsplatz retten +++
Der Staat wird dem CDU-Politiker Friedrich Merz zufolge nach der Krise nicht jeden Arbeitsplatz und nicht jedes Unternehmen retten können. "Wir müssen dafür Sorge tragen, dass niemand ins Bodenlose fällt, aber auch damit rechnen, dass die Arbeitslosigkeit steigt, es viele Insolvenzen geben wird", sagt Merz, der sich um den CDU-Vorsitz bewirbt, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Er erklärte zudem, er halte wenig davon, schon jetzt über Konjunkturpakete zu reden.

+++ 17:26 Laborpanne sorgte für Verzögerung bei Corona-Tests in den USA +++
Das Zentrallabor der US-Behörde für Krankheitskontrolle (CDC) in Atlanta hat über einen Monat lang für Verzögerungen bei der Durchführung von Corona-Tests in den USA gesorgt, weil sich bei der Herstellung der Test-Kits nicht an die Hygienevorschriften gehalten wurde. Das berichtet die "Washington Post". Bei der Herstellung der hochempfindlichen Testkomponenten sei es zu einer Verseuchung gekommen. Das betroffene Segment war zwar nicht zwingend relevant, um eine Infizierung mit dem Virus festzustellen, doch um den unnötigen Baustein aus den Test-Kits zu entfernen, habe das CDC einen Monat gebraucht - was zu landesweiten Verzögerungen bei den Testverfahren geführt hätte.

+++ 17:22 Kanada verlängert Grenzschließung um einen Monat +++
Premierminister Justin Trudeau hat angekündigt, dass die derzeitigen Grenzbeschränkungen zusammen mit den USA um weitere 30 Tage zu verlängert werden. "Dies ist eine wichtige Entscheidung, die die Sicherheit der Menschen auf beiden Seiten der Grenze gewährleistet", sagte Trudeau.

+++ 17:18 Galeria Karstadt Kaufhof scheitert mit Eilanträgen vor Gericht +++
Oberverwaltungsgerichte in Berlin und in Greifswald haben Eilanträge gegen die Verordnungen zur Schließung von Warenhäusern wegen der Corona-Krise zurückgewiesen. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) nannte die Schließung im Hinblick auf den Schutz der Gesundheit der Bevölkerung verhältnismäßig. Das OVG in Greifswald lehnte ebenfalls am Freitagabend einen Eilantrag ab, mit dem ein Warenhaus-Konzern unter anderem seine Häuser in Rostock und Wismar von Montag an wieder öffnen wollte. Unter anderem die angeschlagene Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof war zuletzt in mehreren Bundesländern gerichtlich gegen die Schließung ihrer Filialen in der Corona-Krise vorgegangen.

+++ 17:00 SPD-Bildungspolitiker fordert Verzicht auf Sitzenbleiben +++
Der SPD-Bildungspolitiker Thomas Hartung hat wegen der Corona-Krise einen Verzicht auf das Sitzenbleiben von Schülern gefordert. "Die vor den Corona-bedingten Schulschließungen gegebenen Noten bilden das Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler nur ausschnitthaft ab", erklärte Hartung. Eine Bewertung der von den Schülern zuhause bearbeiteten Aufgaben könne nicht die Beurteilung mündlicher Leistungen oder der Mitarbeit im Unterricht ersetzen, betonte der bildungspolitische Sprecher der Thüringer SPD-Fraktion. Seiner Meinung nach sollen die Schüler wegen der Schulschließungen seit dem 17. März keine Nachteile erleiden. In Fächern, bei denen es vor allem um die Bewertung praktischer Fähigkeiten gehe, wie zum Beispiel in Sport, sei eine angemessene Benotung in diesem Schuljahr nicht möglich. "In diesem Schuljahr darf es deshalb kein Sitzenbleiben geben", betonte Hartung. Mehrere Bundesländer wie Hessen, Bayern oder Nordrhein-Westfalen haben bereits angekündigt, dass dieses Jahr wegen der Corona-Krise kein Schüler sitzenbleiben soll.

+++ 16:38 Portugal will Zugangsbeschränkung für Strände bis in den Sommer +++
Portugal hat am 18. März den Ausnahmezustand erklärt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen, und ihn mittlerweile bis zum 2. Mai verlängert. Bis dahin bleiben die meisten nicht wesentlichen Unternehmen geschlossen und die Ausgangsbeschränkungen bleiben bestehen. Premierminister Antonio Costa betonte im Interview mit der Zeitung "Expresso", dass die Regierung die Anzahl der Besucher von Stränden, die im Sommer stetig überfüllt sind, im ganzen Land begrenzen will. Der Plan soll voraussichtlich am 30. April angekündigt werden. "Dieses Virus macht im Sommer keinen Winterschlaf", sagte Costa. "Massenversammlungen können nicht stattfinden. Die Gemeinden müssen die notwendigen Maßnahmen ergreifen, damit wir ohne Überfüllung an den Strand gehen können." Portugal hat bisher 19.685 bestätigte Fälle des Coronavirus und 687 Todesfälle gemeldet, weit unter dem benachbarten Spanien.

+++ 16:17 Veranstaltungsbranche will Klarheit wegen Event-Verbot +++
Die Veranstaltungsbranche fordert von der Politik Klarheit zum weiteren Vorgehen bei Konzerten und anderen Veranstaltungen. Hintergrund ist die Vereinbarung von Bund und Ländern, dass wegen der Corona-Krise alle Großveranstaltungen bis Ende August untersagt bleiben sollen. Bisher sei nur in Ausnahmefällen klar, was seitens der Bundesländer als Großveranstaltung betrachtet werde, kritisierte der geschäftsführende Präsident des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungsbesucher (BDKV), Jens Michow. Man bitte alle Landesregierungen nachdrücklich um klare Vorgaben. "Nur so wird es möglich sein, weitere Schäden auf Seiten aller Veranstaltungsbeteiligten zu vermeiden." Nach BDKV-Angaben wurden alle großen Sommerfestivals und auch viele andere Veranstaltungen bereits abgesagt. "Wir müssen aber dringend erfahren, welche der vielen kleineren Veranstaltungen, die für die kommenden Monaten bereits seit langem geplant sind, stattfinden dürfen und welche Hygiene-Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen", erklärte Michow. Künstlern und Karteninhabern sei nicht zuzumuten, erst kurz vorher zu erfahren, ob etwas stattfinde oder nicht.

+++ 15:52 Fast 900 neue Corona-Todesfälle in Großbritannien +++
In Großbritannien sind innerhalb von 24 Stunden erneut fast 900 Menschen an der durch das neuartige Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Es habe 888 weitere Todesfälle gegeben, teilte das Gesundheitsministerium am Samstag mit. Insgesamt seien damit 15.464 Menschen im Königreich gestorben. In dieser Statistik der britischen Regierung werden allerdings nur die im Krankenhaus Verstorbenen erfasst. Damit ging die Zahl der neuen Todesfälle wieder nach oben. Am Freitag hatte das Gesundheitsministerium 847 Tote innerhalb von 24 Stunden vermeldet, was ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vortag war. Zu der offiziellen Zahl der Covid-19-Toten in den britischen Krankenhäusern kommt eine hohe Dunkelziffer hinzu. Schätzungen zufolge starben allein in britischen Pflegeheimen mehrere Tausend Menschen.

+++ 15:42 Arbeitsminister geht von Erhöhung des Kurzarbeitergelds aus +++
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil rechnet mit einer Einigung auf eine befristete Anhebung des Kurzarbeitergelds. Über eine dafür notwendige Gesetzesänderung werde derzeit in der Bundesregierung beraten, sagte der SPD-Politiker. Auch mit den Sozialpartnern gebe es Gespräche. "Ich setze darauf, dass wir da zu Ergebnissen kommen." Es gehe um die nächsten Monate. "Ich bin dafür, dass man zumindest für drei Monate, für den Zeitraum Mai, Juni und Juli, das Kurzarbeitergeld aufstockt." Das Kurzarbeitergeld sichere zwar derzeit Arbeitsplätze, sagte der Minister. Es führe aber gleichzeitig zu Einbußen nicht nur bei Geringverdienern, sondern auch bei Fachkräften. Mit einer Aufstockung könne die Kaufkraft der Beschäftigten gesichert werden. "Das kurbelt auch die Wirtschaft an", sagte Heil.

+++ 15:27 Remdesivir schlägt bei Tieren bereits nach 12 Stunden an +++
Bei einem klein angelegten Experiment an Affen haben sich erste Behandlungserfolge des Mittels Remdesivir gegen die vom Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 gezeigt. Wie von der US-Regierung beauftragte Wissenschaftler am Freitag mitteilten, verbesserte sich der Gesundheitszustand der mit dem virushemmenden Mittel behandelten Affen bereits nach zwölf Stunden deutlich. Die vorläufigen Studienergebnisse wurden noch nicht unabhängig begutachtet. Wie die auf Gesundheitsthemen spezialisierte Website Stat am Donnerstag berichtete, zeigte das Mittel bei Corona-Patienten in einem Krankenhaus in Chicago, das an den klinischen Studien teilnimmt, große Wirkung. Remdesivir wurde auch zur Behandlung von Ebola eingesetzt.

+++ 15:03 Inselgruppe erklärt sich offiziell zu coronafreiem Gebiet +++
Die Cookinseln im Südpazifik haben sich offiziell zu einem coronafreien Gebiet erklärt. Es seien keine Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 bekannt, und alle 900 Tests seien bislang negativ ausgefallen, teilte das Büro von Premierminister Henry Puna mit. Als die ersten Covid-19-Fälle im rund 3000 Kilometer entfernten Neuseeland bekannt wurden, hatten die Cookinseln im März Ausgangsbeschränkungen angeordnet. Einige davon wurden nun gelockert. So ist der Besuch von Gottesdiensten wieder erlaubt, ebenso Reisen zwischen der Hauptinsel Rarotonga, wo die Hauptstadt Avarua liegt, und anderen Inseln. Am Montag sollen die Schulen wieder öffnen. Die Menschen müssen aber weiter Abstandsregeln befolgen, Versammlungen mit mehr als zehn Personen bleiben verboten. Internationale Flüge bleiben eingeschränkt. "Wir begrüßen diese gute Nachricht, müssen aber vorsichtig bleiben, denn das Virus ist weiterhin außerhalb unserer Grenzen unterwegs", betonte Puna. Die insgesamt rund 240 Quadratkilometer großen Cookinseln sind ein selbstverwalteter, mit Neuseeland assoziierter Staat aus 15 Atollen, auf denen zusammen weniger als 20.000 Menschen leben.

+++ 14:57 Weil rechnet schon bald mit allgemeiner Maskenpflicht +++
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil rechnet damit, "dass Alltagsschutzmasken bald zu unserem öffentlichen Leben gehören" und etwa im Nahverkehr generell "bald zur Pflicht werden". Allerdings könne ein solcher Schritt erst erfolgen, "sobald sie ausreichend verfügbar sind", sagte Weil der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" vom Samstag. Abstand halten und Hygiene seien im Kampf gegen die Corona-Pandemie auch weiterhin "der Schlüssel zum Erfolg". Bislang haben Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern eine Pflicht zum Tragen von Masken oder Gesichtstüchern in öffentlichen Verkehrsmitteln beschlossen, Sachsen außerdem für das Einkaufen in Geschäften. Zudem gibt es von Bund und Ländern eine allgemeine dringende Empfehlung zum Tragen zumindest eines improvisierten Mund-Nasen-Schutzes.

+++ 14:35 dm warnt vor Corona-Masken aus Staubsaugerbeuteln +++
Von Bund und Ländern gibt es eine allgemeine dringende Empfehlung zum Tragen zumindest eines improvisierten Mund-Nasen-Schutzes. Die Drogeriemarktkette dm warnt allerdings davor beim Mundschutz Marke Eigenbau auf Staubsaugerbeutel zurückzugreifen. Die Beutel enthalten oft Stoffe, die eine gesundheitsschädliche Wirkung haben können. Bei der Herstellung der Beutel wird in vielen Fällen ein antibakterielles Pulver verarbeitet, das beim Einatmen Auswirkungen auf Lunge und Verdauungsorgane haben kann. "Wir verstehen das Bedürfnis und den Wunsch der Menschen, sich in dieser verunsichernden Situation, in der Schutzmasken Mangelware sind, selbst zu behelfen. Gleichzeitig appellieren wir aber auch an die Bevölkerung, gerade aufgrund des Ernstes der Lage ausschließlich den Tipps auf den offiziellen Kanälen der Regierung zur Eindämmung des Coronavirus und deren wissenschaftlicher Expertise zu folgen", erklärte Petra Gruber, dm-Geschäftsführerin Marketing.

+++ 14:13 Amazon sucht mit Wärmebildkameras nach fiebrigen Mitarbeitern +++
Amazon setzt Angestellten zufolge in den USA Wärmebildkameras ein, um fiebrige Mitarbeiter zu identifizieren. In mindesten sechs Lagerhallen des Online-Händlers rund um Los Angeles und Seattle seien entsprechende Geräte installiert worden, berichten Angestellte. Wenn die Kameras erhöhte Temperaturen zeigten, werde bei den betroffenen Mitarbeitern noch einmal auf der Stirn Fieber gemessen. Amazon bestätigte den Einsatz solcher Kameras in einigen Lagerhallen. Damit werde für die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter gesorgt. Aus mehr als 50 Amazon-Lagern in den USA sind Coronavirus-Fälle gemeldet worden, woraufhin Arbeitnehmervertreter die Schließung von Einrichtungen forderten.

+++ 13:42 Spanien meldet über 20.000 Corona-Tote +++
In dem besonders stark von der Pandemie betroffenen Spanien hat die Zahl der Virus-Toten die Schwelle von 20.000 überschritten. Das Gesundheitsministerium in Madrid meldet 20.043 Todesopfer, das entspricht einem Anstieg von 565 Verstorbenen im Vergleich zu Freitag. Damit verlangsamte sich der tägliche Zuwachs zumindest etwas. Von Freitag auf Samstag stieg die Zahl der registrierten Patienten von knapp über 188.000 am Freitag auf 192.000 am Samstag.

+++ 13:20 Außenministerrunde koordiniert Offenhaltung von Lieferketten +++
In einer Telefonkonferenz haben sich die Außenminister von mehr als zehn Ländern auf das Ziel verständigt, die Offenhaltung von internationalen Handels- und Transportwegen in der Corona-Krise zu fokussieren. Die Runde will ihre Aufmerksamkeit jetzt auf die Wiederherstellung wesentlicher Lieferketten und Flugverbindungen richten, teilte das Auswärtige Amt mit. Nur durch internationale Kooperation sei es möglich, dass "dringend benötigte Güter ankommen und die Wirtschaft wieder in Schwung kommt". An der Schalte nahmen Minister und ihre Vertreter aus 15 Ländern teil, darunter Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Brasilien, Kanada, die Türkei, Indonesien, Marokko und Mexiko. Die Länder vereinbarten, sich dafür einzusetzen, dass wichtige Transportknotenpunkte auf der Welt für Durchreisen und Gütertransport geöffnet bleiben sollen, um Lieferketten aufrechtzuerhalten und die Rückkehr gestrandeter Reisender in ihre Heimatländer zu ermöglichen. Die Gespräche gingen auf eine Initiative Kanadas zurück. Die Gruppe wird sich alle zwei Wochen zu konkreten Schritten abstimmen.

+++ 13:07 Polizei plädiert für Maskenpflicht +++
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) haben sich für eine einheitliche Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Bussen, Bahnen und Geschäften ausgesprochen. "Es wäre wünschenswert gewesen, wenn es zu einer bundeseinheitlichen Regelung gekommen wäre", sagte DPolG-Chef Rainer Wendt dem "Handelsblatt". GdP-Vize Jörg Radek sagte, "umso mehr Menschen einen Mund-Nase-Schutz bei größeren Menschenansammlungen tragen, umso besser ist der eigene Schutz und der anderer vor einer möglichen Coronaviren-Übertragung." Es sei im Verhältnis zu anderen Auflagen "der geringere Eingriff zum Zwecke der Minimierung des Ansteckungsrisikos". Radek betonte, dass die Maßnahme auch Polizistinnen und Polizisten bei ihren Einsätzen helfe. Beide Gewerkschafter forderten zudem ausreichendes Schutzmaterial für Polizisten, um sie vor einer Ansteckung zu schützen.

+++ 12:58 Frankreich baut Corona-Station teilweise wieder ab +++
Erst Ende März war die Corona-Armeestation auf dem Parkplatz des Emile-Muller-Krankenhauses im Süd-Elsass errichtet worden, nun kann sie teilweise bereits wieder geschlossen werden. Die Hälfte der 30 Intensivstation-Betten sei frei und befinde sich im Abbau, berichtete der Radiosender France Bleu. Die restlichen 15 Betten und das mobile Lazarett sollten weiterhin bleiben. Die Klinik war eingerichtet worden, um die ausgelasteten Intensivstationen der ostfranzösischen Region bei Covid-19-Fällen zu unterstützen. Bisher konnten dort 48 schwerkranke Patienten behandelt werden.

+++ 12:41 Iraner begegnen Lockerungen noch skeptisch +++
Im Iran treten ab heute Lockerungen der Beschränkungen des öffentlichen Lebens in Kraft. Viele Wirtschaftszweige nahmen am Morgen die Arbeit wieder auf und Geschäfte öffneten wieder. Viele Iraner blieben dennoch zu Hause. So waren die Straßen Teherans zwar voller als in den vergangenen Wochen, die meisten Geschäfte blieben allerdings bisher leer. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel hatten weitaus weniger Passagiere als sonst. Das von der Regierung dringend geforderte Abstandhalten wurde von den meisten Hauptstädtern eingehalten. Ebenso trugen die meisten Menschen Schutzmasken und Plastikhandschuhe. Nur in einigen Behörden wurde die Kontaktbeschränkung nicht respektiert, was zu wütenden Protesten von Beamten und Antragstellern führte.

+++ 12:21 Veranstalter fordern Klarheit beim Verbot von Großveranstaltungen +++
Die Veranstaltungsbranche fordert Planungssicherheit zum weiteren Vorgehen bei Konzerten und anderen Veranstaltungen. Bisher ist nur bekannt, dass alle Großveranstaltungen bis Ende August untersagt bleiben sollen. Unklarheit herrscht dagegen bereits dahingehend, was seitens der Bundesländer als Großveranstaltung betrachtet wird. Der Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungsbesucher (BDKV) bittet deshalb alle Landesregierungen nachdrücklich um klare Vorgaben, um "weitere Schäden auf Seiten aller Veranstaltungsbeteiligten zu vermeiden." Nach BDKV-Angaben wurden alle großen Sommerfestivals und auch viele andere Veranstaltungen bereits abgesagt. "Wir müssen aber dringend erfahren, welche der vielen kleineren Veranstaltungen, die für die kommenden Monaten bereits seit langem geplant sind, stattfinden dürfen und welche Hygiene-Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen», erklärte BDKV-Präsident Michow. Künstlern und Karteninhabern sei nicht zuzumuten, erst kurz vorher zu erfahren, ob etwas stattfinde oder nicht. "Es mangelt uns keineswegs an dem Verständnis für die Notwendigkeit der Absage von Veranstaltungen. Aber wir bitten um Verständnis, dass wir Veranstaltungen nur absagen können, wenn es in jeder Beziehung klare und eindeutige behördliche Anordnungen gibt."

+++ 11:59 Britische Kliniken bereits dieses Wochenende ohne Schutzkleidung +++
In britischen Kliniken werden Ausrüstungen zum Schutz gegen das Coronavirus bedrohlich knapp. Es wird erwartet, dass noch an diesem Wochenende die für Ärzte und Pfleger empfohlenen langärmeligen, flüssigkeitsabweisenden Einweg-Kittel auf vielen Intensivstationen nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Lagerbestände sind nach offiziellen Angaben aufgebraucht. Daher haben die Behörden auch die Verwendung anderer Kittel erlaubt. Das stieß auf heftige Kritik unter anderem von Gewerkschaften. So teilte die British Medical Assocation (BMA) mit, die Mitarbeiter sollten sich nicht selbst gefährden müssen, um andere zu retten. «Zu viele Ärzte und andere Mitarbeiter im Gesundheitswesen haben schon ihr Leben verloren», sagte Chaand Nagpaul von der Ärztegewerkschaft. Der staatliche Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) ist chronisch unterfinanziert und marode. Britischen Medien zufolge sind schon mindestens 50 NHS-Mitarbeiter an den Folgen ihrer Coronavirus-Infektion gestorben.

+++ 11:39 Nigerianischer Politiker stirbt nach Aufenthalt in Deutschland +++
Einer der mächtigsten Politiker Nigerias ist nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus gestorben. Mallam Abba Kyari, Stabschef von Präsident Muhammadu Buhari, hatte sich zuletzt in Behandlung im Krankenhaus befunden. Noch vergangenen Monat sei er in Deutschland gewesen, teilte ein Regierungssprecher mit. Kritiker des Präsidenten sahen Kyari als den tatsächlichen starken Mann des westafrikanischen Landes. In dem Land mit rund 190 Millionen Einwohnern sind bislang 493 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden, 17 Menschen starben an Covid-19.

+++ 11:23 Mützenich verteidigt deutschen Föderalismus in der Corona-Krise +++
SPD-Bundestagsfraktionschef Rolf Mützenich hat der Einschätzung widersprochen, dass der Föderalismus bei der Bewältigung der Corona-Epidemie hinderlich sei. "Es mag manchmal anstrengend sein, dass in unserer föderalistisch organisierten Demokratie so viele mitreden dürfen", sagte er dem "Spiegel". "Aber letztlich haben diese vielen Stimmen wohl zusammen die besten Entscheidungen hervorgebracht. Einer allein hätte vielleicht schneller, aber womöglich falsch entschieden." Bei lokalen Infektionsschwerpunkten hätten örtliche Behörden aufgrund der Zuständigkeiten bereits früher reagiert als die in den Ländern oder im Bund.

+++ 11:01 Kreuzfahrtschiff "Artania" verlässt Australien nach Quarantäne +++
Das seit Ende März nach Corona-Infektionen an Bord in Australien ankernde Kreuzfahrtschiff "Artania" hat sich auf die Heimreise gemacht. Das Schiff des deutschen Reiseveranstalters Phoenix habe den Hafen der Stadt Fremantle verlassen, bestätigte ein australischer Behördensprecher. "Thank you Fremantle", war auf einem Transparent mit Herz an Deck zu sehen. Auf dem Rückweg wird die "Artania" in Indonesien und den Philippinen Halt machen, um Crewmitglieder abzusetzen. Das Schiff, bekannt aus der ARD-Dokuserie "Verrückt nach Meer", war vor zwei Wochen unter Quarantäne gestellt worden und lag seit dem in Fremantle südlich von Perth. Grund war, dass auf dem Schiff mehrere Coronavirus-Fälle aufgetreten waren. Mehr als 840 Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden nach Deutschland geflogen, 23 Gäste und 13 Crewmitglieder kamen in australische Krankenhäuser. Ein 69 Jahre alter deutscher Passagier und zwei Besatzungsmitglieder starben.

+++ 10:47 Moskau verlängert strikte Ausgangssperren +++
Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin hat die von der Polizei streng überwachten Ausgangssperren bis zum 1. Mai verlängert. In der größten europäischen Stadt waren wegen der Coronavirus-Pandemie ursprünglich bis Sonntag Ausgehverbote angesetzt. Sobjanin kündigte nun an, dass auch die Schließung des Großteils der Betriebe bis zum 1. Mai verlängert werde. Wer in der Millionenstadt etwa zur Arbeit oder zum Arzt muss, ist unter Androhung von Strafen verpflichtet, einen Passierschein bei der Stadt zu beantragen und mit sich zu führen. Spaziergänge oder Sport im Freien sind verboten. Es wurden bereits Hunderte Geldstrafen verhängt. Erlaubt sind Einkäufe, Gassi gehen mit dem Hund und der Gang zum Müllcontainer.

+++ 10:37 Deutschland: Neue Corona-Zahlen bestätigen Trend der letzten Tage +++
Mit dem Stand Samstagmorgen ist die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Deutschland laut den offiziellen Meldezahlen der Bundesländer auf 138.449 gestiegen. Die Zahl der Todesfälle stieg zudem auf 4154. Aktuell infiziert sind in Deutschland 55.756 Menschen, knapp 78.600 Patienten sind bereits wieder genesen. Die Inzidenz im gesamten Bundesgebiet liegt demnach bei 166,8 Fällen pro hunderttausend Einwohnern. Das bestätigt die vorsichtig positiven Entwicklungen der letzten Tage. Laut der täglich um 0:00 Uhr aktualisierten RKI-Angaben, lag die Zahl der Gesamtinfizierten am Freitag bei 137.439. Das entsprach einem Plus von 3609 Patienten.

+++ 10:17 Gerichte weisen Eilanträge ab, Warenhäuser bleiben geschlossen +++
Oberverwaltungsgerichte in Berlin und in Greifswald haben Eilanträge gegen die Verordnungen zur Schließung von Warenhäusern wegen der Corona-Krise als unbegründet zurückgewiesen. Die behördlichen Anordnungen seien "bei summarischer Prüfung durch das Infektionsschutzgesetz gedeckt und mit dem Grundgesetz vereinbar", teilte das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg mit. "Warenhäuser müssten nicht gleich behandelt werden wie Einzelhandelsgeschäfte, die der Grundversorgung der Bevölkerung dienen und deshalb von der Schließung ausgenommen sind", hieß es dazu weiter. In einer ähnlichen Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Mecklenburg-Vorpommern hieß es dazu, die Regelung "der Schließung sämtlicher Verkaufsstellen des Einzelhandels unter gleichzeitiger Bestimmung ausdrücklich bezeichneter Ausnahmefälle erweise sich auch im konkreten Einzelfall der Antragstellerin als noch verhältnismäßiger, insbesondere erforderlicher und angemessener Eingriff in ihre Rechte". Für eine unterschiedliche Behandlung verschiedener Branchen und Warenangebote lägen hinreichende sachliche Gründe vor. Insbesondere der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof geht durch Eilanträge in unterschiedlichen Bundesländern gegen die Schließung seiner Filialen vor.

+++ 09:48 Griechische Polizei stoppt religiöse Eiferer +++
Die griechische Polizei hat 13 Bürger festgenommen, die trotz Versammlungsverbots in eine Kirche in Piräus einzudringen versuchten, in der eine Messe zum orthodoxen Karfreitag stattfand. Unter den vor der Kirche versammelten befanden sich auch gewaltbereite Rechte, die Steine auf die Beamten schleuderten. Im Zuge der Corona-Maßnahmen hatte sich die Regierung in Athen bereits Mitte März in Zusammenarbeit mit der Führung der Orthodoxen Kirche darauf verständigt, dass Messen nur mit dem gebotenen Sicherheitsabstand sowie hinter verschlossenen Türen stattfinden dürfen. Bei Verstoß gegen diese und andere getroffene Regelungen drohen Ordnungsgelder zwischen 150 Euro und 300 Euro.

Ein Twitter-Video zeigt die Auseinandersetzung.

+++ 09:10 Spanien drängt auf EU-Lösung bei Schulden +++
Spanien drängt auf die Aufnahme gemeinsamer europäischer Schulden zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. "Niemand verlangt, dass Deutschland die Schulden Spaniens oder Italiens übernimmt", sagte die spanische Außenministerin Arancha González Laya der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Sie lobte die erste Krisenreaktion der EU, die aber noch nicht ausreiche. Jetzt sei eine gemeinsame, zeitliche befristete Investition der EU-Partner für die Zeit nach der Pandemie wichtig. "Wenn wir nicht gemeinsam handeln, laufen wir Gefahr, uns in ein Anhängsel anderer zu verwandeln, statt eine Kraft zu sein, die politisches Gewicht in der Welt hat", sagte die Außenministerin über die EU. "Wir brauchen Führung, besonders aus Deutschland, aber auch von den anderen EU-Mitgliedern", sagte González Laya. Die Außenministerin räumte ein, dass Spanien wie andere Länder zunächst das Virus unterschätzt habe. Die Überlastung des spanischen Gesundheitssystems führte sie auch auf Kürzungen nach der Finanzkrise im Jahr 2008 zurück.

+++ 08:51 US-Regierung verspricht Farmern 19 Milliarden-Dollar-Hilfen +++
Die US-Regierung will Landwirten wegen der Coronavirus-Pandemie mit einer Finanzspritze in Höhe von 19 Milliarden Dollar helfen. 16 Milliarden Dollar sollten direkt an die Produzenten gehen. Obst, Gemüse, Milchprodukte und Fleisch im Wert von drei Milliarden Dollar sollten aufgekauft werden, um dann an Kirchen, Hilfsorganisationen und Tafeln verteilt zu werden, um bedürftigen Bürgern zu helfen. Die direkten Zahlungen sollten "so schnell wie möglich" verfügbar sein, da die Verluste der Farmer beispiellos seien, sagte Landwirtschaftsminister Sonny Perdue.

+++ 08:02 Walmart schafft 50.000 neue Stellen +++
Der US-Supermarktkonzern Walmart will weitere 50.000 Mitarbeiter einstellen, um die gestiegene Nachfrage nach Lebensmitteln und Hygieneprodukten während der Coronavirus-Pandemie bewältigen zu können. Das frühere Ziel, 150.000 neue Stellen zu besetzen, habe man bereits sechs Wochen vor dem Zeitplan erreicht, teilte Walmart mit. Pro Tag würden im Schnitt 5000 neue Mitarbeiter eingestellt. Viele dieser Menschen hätten vorher in der Restaurant- oder Hotelbranche gearbeitet. Allerdings sind 85 Prozent der neugeschaffenen Stellen zeitlich befristet oder in Teilzeit.

+++ 07:20 Trump ruft US-Bürger zur "Befreiung" von Corona-Maßnahmen auf +++
US-Präsident Trump plädiert regelmäßige für ein Ende der Ausgangsbeschränkungen. In einem neuen Tweet fordert er die Bürger dreier – demokratisch geführter – US-Bundesstaaten auf, sich gegen die dort geltenden Corona-Maßnahmen zu stellen. "Befreit Minnesota!" und "Befreit Michigan!", schrieb Trump, gefolgt von: "Befreit Virginia, und rettet euren großartigen zweiten Verfassungszusatz. Er steht unter Belagerung!" Der zweite Zusatz zur US-Verfassung garantiert das Recht auf Waffentragen. In den USA sind bisher mehr Menschen an Covid-19 erkrankt als in Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland, dem Vereinigten Königreich und China zusammengenommen. Nirgendwo starben mehr Menschen an den Folgen der Lungenkrankheit.

Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 06:51 Schutzkleidungs-Firmen fordern unbürokratische Förderung +++
Seit Wochen kommen deutsche Schutzkleidungs-Firmen wegen der Corona-Krise an den Rand ihrer Kapazitäten. Die Unternehmen hätten ihre Lieferfähigkeiten wegen der drastisch erhöhten Nachfrage "seit vielen Wochen bis zum Anschlag erhöht", sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands Medizintechnologie in Berlin, Marc-Pierre Möll. Der Aufbau einer Produktion in Deutschland müsse jetzt von der Bundesregierung unbürokratisch gefördert werden. "Wenn der Aufbau politisch gewollt wird und es garantierte Abgabemengen zu fairen Preisen gibt, gibt es keine Schwierigkeiten", so Möll. Neue Produktionslinien können innerhalb von drei bis vier Monaten aufgebaut werden. Einzelne Firmen hätten schon damit begonnen, hieß es.

Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 06:36 Ärztekammerpräsident hält Kita-Schließung noch für sinnvoll +++
Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt hält es aus medizinischer Sicht sinnvoll, dass Kitas zunächst noch geschlossen und junge Schüler zuhause bleiben müssen. "Weil jüngere Kinder die aktuelle Situation und damit verbundene Einschränkungen wie Abstand halten noch nicht so gut verstehen." Zudem fordert Reinhardt im Gespräch mit der "Neuen Westfälischen", dass Besuche im Altenheim auch während der Corona-Krise ermöglicht werden sollten. Bedingung dafür sei allerdings, dass Angehörige Schutzkleidung tragen.

Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 06:09 Daimler wirft Produktion ab Montag wieder an +++
Nach dem mehrwöchigen Corona-Stillstand fährt Autobauer Daimler die Produktion in seinen deutschen Werken ab Montag sukzessive wieder hoch. Gearbeitet werden soll nach Angaben von Konzern und Betriebsrat unter umfangreichen Hygienevorgaben, teilweise erst einmal nur in einer Schicht, teilweise aber auch schon wieder in drei Schichten. Daimler hatte große Teile seiner Produktion im März heruntergefahren, seit dem 6. April sind Zehntausende Mitarbeiter in Deutschland in Kurzarbeit, die noch bis Ende April läuft.

+++ 05:40 Bundeswehr hält 37.000 Soldaten für Corona-Einsatz bereit +++
Für den Einsatz in der Corona-Krise hält die Bundeswehr inzwischen mehr als 37.000 Soldaten zur Unterstützung von Ländern und Kommunen bereit. Zu dem Einsatzkontingent "Hilfeleistung Corona" gehörten mehr als 17.000 Männer und Frauen aus dem Sanitätsdienst der Streitkräfte, heißt es in einer Vorlage für die Spitze des Verteidigungsministeriums, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 04:27 Mindestens 7000 Corona-Tote in US-Seniorenheimen +++
In den USA sind einem Medienbericht zufolge mindestens 7000 Menschen in Seniorenheimen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Damit stehen rund ein Fünftel aller Todesfälle infolge der Corona-Pandemie in den USA in Verbindung mit einer solchen Einrichtung, wie aus einer Zählung der "New York Times" hervorgeht. Bis zum Freitagabend waren nach Angaben der Johns Hopkins Universität landesweit in den USA über 36.000 mit dem Virus infizierte Menschen gestorben.

+++ 04:09 Erstes Bundesland schafft Sitzenbleiben ab +++
Als erstes Bundesland schafft Hessen laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung für dieses Jahr das Sitzenbleiben ab. Wegen der langen Schulpause seien Leistungsbewertungen nur eingeschränkt möglich, so die Begründung von Kultusminister Alexander Lorz. Wer vor der Schließung wegen der Corona-Krise bereits schulische Probleme hatte, darf aber freiwillig sitzen bleiben dürfen. Darauf sollen Eltern in Beratungsgesprächen hingewiesen werden, heißt es.

+++ 03:28 Heil stellt Anhebung von Kurzarbeitergeld in Aussicht +++
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat angesichts der Corona-Krise eine baldige Anhebung des Kurzarbeitergeldes in Aussicht gestellt. "Miete und Rechnungen müssen ja weiterbezahlt werden. Deswegen suchen wir in der Regierung und mit den Sozialpartnern intensiv nach einer Lösung", sagte Heil der "Neuen Osnabrücker Zeitung" Der Minister stellte sich hinter Forderung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), die staatlichen Zuschüsse zum Kurzarbeitergeld von 60 auf 80 Prozent der Nettoeinbußen (87 Prozent bei Arbeitnehmern mit Kindern) für die Monate Mai, Juni und Juli aufzustocken.

+++ 02:57 Corona-Krise zeigt sich auch in deutschen Wäldern +++
Die Corona-Pandemie hat nach Ansicht von Experten auch Folgen für die deutschen Wälder sowie den Holzhandel. Es fehle derzeit an Personal, das Schadholz aus Wäldern entferne und neue Bäume pflanze, sagte der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, Georg Schirmbeck, in einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Auch der Handel mit Holz sei weitgehend zum Erliegen gekommen. Viele Sägewerke stünden derzeit still, und auch die Möbelindustrie habe die Produktion zurückgefahren.

+++ 01:17 US-Gericht verbietet Corona-"Wundermittel" mit Chlorbleiche +++
Die US-Justiz hat den Verkauf eines als angebliches Wundermittel gegen das Coronavirus angepriesenen Mittels auf Chlorbasis verboten. Ein Bundesgericht in Florida erließ in einem Eilverfahren ein vorläufiges Verkaufsverbot für die von einer Gruppe namens "Genesis-Kirche" vertriebene "Wunder-Minerallösung" (MMS), die laut Website angeblich "95 Prozent aller Krankheiten" heilen kann, darunter Krebs, Aids, Autismus, Cholera und jetzt auch Covid-19.

Das US-Justizministerium erklärte, bei der angeblichen "Wunderlösung" handele es sich um ein chemisches Produkt, das vermischt mit einem ebenfalls in der Packung enthaltenen Aktivator Chlordioxid ergibt. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte schon vor mehreren Jahren eine Warnung vor dem Mittel ausgesprochen, das Übelkeit, Erbrechen und Dehydrierung auslösen kann.

+++ 00:35 Kanzleramtschef hält weitere Wirtschaftshilfen für möglich +++
Kanzleramtschef Helge Braun schließt nicht aus, dass die staatlichen Milliardenhilfen für die Bewältigung der Corona-Krise noch einmal aufgestockt werden. "Wir sehen uns unsere Hilfsprogramme ganz genau an. Viele Branchen und Betriebe sind von der Corona-Krise schwer getroffen", sagte Braun der Düsseldorfer "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger".

Für die Sitzungswoche des Bundestags in der kommenden Woche erwarte er noch keine Notwendigkeit für ein nächstes Hilfspaket. "Aber wir können für die Zeit danach nicht ausschließen, dass wir mit weiteren Hilfsmaßnahmen nachsteuern müssen", sagte Braun.

+++ 23:51 WHO besorgt wegen Corona-Ausbreitung in Afrika +++
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) blickt mit großer Sorge auf die schnelle Ausbreitung des Coronavirus in Afrika. In der vergangenen Woche habe sich die Zahl der Infizierten auf dem Kontinent um 51 Prozent erhöht, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bei einer Online-Pressekonferenz. Die Zahl der Todesopfer sei um 60 Prozent gestiegen. Angesichts des Mangels an Corona-Tests gebe es aber wohl eine hohe Dunkelziffer.

Nach einer AFP-Zählung auf Grundlage von Behördenangaben starben inzwischen mehr als 1000 Menschen in Afrika nach einer Coronavirus-Infektion. Algerien meldete 364 Tote, in Ägypten wurden 205 Todesfälle verzeichnet und in Marokko starben mindestens 135 Infizierte. Die Zahl der bestätigen Corona-Fälle in Afrika liegt bei fast 20.000.

Hinweis: Die wichtigsten Entwicklungen des Vortages zur aktuellen Lage rund um die weltweite Coronavirus-Pandemie können Sie hier nachlesen.

Quelle: lou/dpa/AFP/rts/sid/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen