Pariser Gericht fällt Urteil 25 Jahre Haft für "bestellte" Vergewaltigungen an Minderjährigen
01.11.2024, 11:00 Uhr Artikel anhören
Laut den Ermittlungen soll der Verurteilte für seine Taten mehr als 50.000 Euro ausgegeben haben. (Symbolbild)
(Foto: picture alliance / Andreas Franke)
Ein 59-Jähriger bezahlt fast zehn Jahre lang Frauen auf den Philippinen dafür, Mädchen zu vergewaltigen, während er selbst mittels Webcam dabei zuschaut. Vor Gericht bezeichnet er seine eigenen Taten als "widerlich". Er erhält eine schwere Strafe. Der Täter ist kein Unbekannter.
In Paris ist ein Mann zu 25 Jahren Haft verurteilt worden, der per Internet die Vergewaltigung von Kindern auf den Philippinen "bestellt" und via Livestream dabei zugeschaut hat. Nach mehr als sechsstündiger Beratung sprach das Gericht den angeklagten früheren Grafikdesigner der US-Animationsstudios Pixar und Disney in der Nacht zu Freitag wegen wiederholter Mittäterschaft bei Vergewaltigungen und anderer sexueller Übergriffe gegen Minderjährige schuldig.
Außerdem wurde Bouhalem Bouchiba wegen Beteiligung an schweren Fällen von Menschenhandel sowie des regelmäßigen Konsums von kinderpornografischem Material im Internet verurteilt. Zwei Drittel seiner 25-jährigen Haftstrafe soll der 59-Jährige in Sicherheitsverwahrung verbringen. Außerdem verfügte das Gericht, dass der Verurteilte seine Opfer entschädigen muss, und untersagte ihm, jemals eine Tätigkeit mit Kindern auszuüben.
Der Prozess gegen Bouchiba hatte am Dienstag begonnen. Ihm wurde zur Last gelegt, zwischen 2012 und 2021 Frauen auf den Philippinen dafür bezahlt zu haben, dass sie Mädchen vergewaltigen und andere sexuelle Übergriffe an ihnen vornehmen, während er selbst mittels einer Webcam bei den Verbrechen zuschaute, den Frauen Anweisungen gab und masturbierte. Die Opfer waren zwischen fünf und zehn Jahren alt. Bouchiba gestand die Taten und bezeichnete sie selbst als "grauenvoll" und "widerlich".
Nach den Taten schickte er seinen Mittäterinnen zwischen 50 und 100 Euro. Den Ermittlungen zufolge gab er mehr als 50.000 Euro für seine Taten aus.
Für die französischen Ermittlungsbehörden war Bouchiba kein Unbekannter. Er wurde auf der Liste der Sexualstraftäter geführt, nachdem er 2014 wegen sexueller Übergriffe gegen seine neunjährige Stieftochter verurteilt worden war. Als Grafikdesigner hatte er unter anderem für die US-Animationsstudios Pixar und Disney gearbeitet und an Blockbuster-Kinderfilmen wie "Ratatouille" mitgewirkt.
Quelle: ntv.de, vr/AFP