Plus von 300.000 Menschen 84,7 Millionen - Bevölkerungszahl klettert auf Rekordwert
25.01.2024, 10:05 Uhr Artikel anhören
Ende des Jahres könnten 85 Millionen Menschen in Deutschland leben.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Bevölkerung Deutschlands wächst im Jahr 2023 um mehr als 300.000 Menschen. Damit setzt sich ein langfristiger Trend fort. Der hat allerdings nichts mit einem Geburtensprung zu tun.
Ende 2023 haben in Deutschland 84,7 Millionen Menschen gelebt. Damit wuchs die Bevölkerung um gut 300.000 Menschen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der Zuwachs entspreche dem Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2021. Er war deutlich geringer als 2022, als vor allem wegen vieler Flüchtlinge aus der Ukraine die Bevölkerung um 1,1 Millionen Menschen gestiegen war.
Die Nettozuwanderung - also das Ergebnis nach Zu- und Fortzügen - war auch im Jahr 2023 die alleinige Ursache des Bevölkerungswachstums. Wie in allen Jahren seit der deutschen Vereinigung fiel die Bilanz der Geburten und Sterbefälle demnach auch 2023 negativ aus, da erneut mehr Menschen starben, als geboren wurden.
Die Zahl der Geburten in Deutschland verringerte sich im vergangenen Jahr gegenüber dem Jahr 2022 um etwa sieben Prozent auf 680.000 bis 700.000, so die Statistiker. Die Zahl der Gestorbenen lag demnach bei mindestens 1,02 Millionen, ein Minus von rund vier Prozent. Aus der Schätzung der Geburten- und Sterbefälle ergibt sich ein Geburtendefizit von mindestens 320.000. Dies entspricht in etwa dem Niveau des Vorjahres, sei aber deutlich höher als in den 30 Jahren von 1991 bis 2021.
Die Nettozuwanderung wird den Statistikern zufolge auf 680.000 bis 710.000 Menschen geschätzt. Dies waren deutlich weniger als in den von starken Fluchtbewegungen nach Deutschland geprägten Jahren 2015 mit einem Plus von 1,14 Millionen und 2022 mit einem Plus von 1,46 Millionen. Langfristig betrachtet erreichte die Nettozuwanderung 2023 aber ein so hohes Niveau, wie es nur mit den Jahren 1991 und 1992 vergleichbar ist. Damals kamen viele Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland sowie viele Kriegsflüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien.
Quelle: ntv.de, als/AFP