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Junger Mann gerät unter Fahrzeug 86-Jähriger fährt mit Auto in Hochzeitsgesellschaft

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Ein 24-Jähriger gerät bei dem Unfall unter das Fahrzeug und wird dabei schwer verletzt.

Ein 24-Jähriger gerät bei dem Unfall unter das Fahrzeug und wird dabei schwer verletzt.

(Foto: IMAGO/Pond5 Images)

Im oberbayrischen Neubeuern fährt ein 86-Jähriger mit seinem Auto in eine Menschengruppe. Ein 24-Jähriger gerät dabei unter das Fahrzeug und wird schwer verletzt. Der Unfall geschieht offenbar bei dem Versuch, auszuparken.

Ein 86-Jähriger ist in Oberbayern mit seinem Wagen in einen Biergarten gefahren und hat drei Gäste einer Hochzeitsfeier verletzt, einen von ihnen schwer. Wie die Polizei mitteilte, hatte der Mann zunächst versucht, an einem Parkplatz neben dem Gasthof in Neubeuern im Landkreis Rosenheim auszuparken. Dann sei der Wagen am Mittwochabend plötzlich nach vorn gefahren, habe unter anderem eine Laterne und ein Fahrrad überfahren und sei in eine Sitzgruppe im Biergarten geprallt.

Ein 24-Jähriger sei bei dem Unfall unter das Auto geraten. Dabei habe er schwere, aber "wahrscheinlich nicht lebensgefährliche Verletzungen" erlitten, teilte ein Polizeisprecher mit. Andere Hochzeitsgäste hätten den Mann befreit. Zwei weitere Gäste der Hochzeitsgesellschaft aus dem Raum Neu-Ulm hätten Schnittwunden und Prellungen erlitten, die ambulant versorgt worden seien. Ein Kriseninterventionsteam habe weitere Hochzeitsgäste betreut.

Nach Angaben der Polizei gab es keine Hinweise darauf, dass der 86-Jährige absichtlich mit dem Auto in den Biergarten gefahren sein könnte. Nach ersten Zeugenaussagen werde vielmehr dem Verdacht nachgegangen, dass der Fahrer wegen "einer falschen Bedienung" des Fahrzeugs unabsichtlich nach vorn in den Biergarten fuhr.

Mehrheit fordert Fahrprüfungen für Ältere

Aus der Sicht vieler Menschen in Deutschland sollte es für ältere Autofahrerinnen und Autofahrer verpflichtende Feedback-Fahrten geben. Das geht aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbandes hervor. Demnach sind 85 Prozent der 1207 Befragten der Meinung, dass Senioren ab dem Alter von 75 Jahren verpflichtend eine Fahrt mit einem Experten unternehmen sollten, der ihnen Rückmeldung gibt.

90 Prozent sagen von sich selbst, dass sie den Führerschein eines Tages freiwillig abgeben würden, die meisten würden dies demnach aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen (84 Prozent) tun. Der Anteil älterer Menschen hinter dem Steuer nimmt aufgrund des demografischen Wandels immer mehr zu, wie der Geschäftsführer des TÜV-Verbandes, Joachim Bühler, betonte. Mit dem Älterwerden steige jedoch das Unfallrisiko, etwa aufgrund einer schwächeren Sehkraft oder wegen längerer Reaktionszeiten. Sind Senioren ab dem Alter von 75 an einem Unfall beteiligt, gelten sie laut TÜV-Angaben in drei von vier Fällen als Hauptverursacher.

In Deutschland hat die Fahrerlaubnis für Autos und Motorräder grundsätzlich kein Verfallsdatum. Sie gilt ein Leben lang. Ausnahmen gelten nur für Lkw-Fahrer. Laut Bühler ist es wichtig, "eine hohe Verkehrssicherheit mit dem Wunsch nach einer möglichst langen Teilhabe am motorisierten Straßenverkehr in Einklang zu bringen". Der TÜV-Verband plädiere deshalb für verpflichtende Feedback-Fahrten: Damit bekämen Autofahrer "Feedback zu Stärken und Schwächen, erhalten Verbesserungsvorschläge und Hinweise zu neuen Verkehrsregelungen".

Die EU-Kommission hatte jüngst vorgeschlagen, dass ältere Menschen ihren Führerschein öfter als jüngere Menschen erneuern lassen müssen - und dafür medizinische Tests vorzulegen sind. Das Europäische Parlament hat dies aber abgelehnt. Es soll weiter die Entscheidung der Mitgliedsstaaten sein, ob sie verpflichtende regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen von Autofahrern einführen wollen.

Quelle: ntv.de, apr/dpa

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