Moskaus einziger Flugzeugträger "Admiral Kusnezow" entgeht dem Untergang
30.10.2018, 14:21 Uhr
Mächtiges Schwimmdock in Murmansk: Die Werftanlagen liegen an der Einfahrt in den wichtigsten Nordmeerhafen Russlands.
(Foto: imago/ITAR-TASS)
Peinliche Panne in Murmansk: Beim Werftaufenthalt im wichtigsten Hafen der russischen Nordmeerflotte versinkt ein riesiges Schwimmdock plötzlich in den eisigen Fluten. Arbeiter können das Kriegsschiff im Inneren in letzter Sekunde retten.
Russlands einziger Flugzeugträger ist während eines Reparatur-Aufenthalts in einer Werft bei Murmansk beschädigt worden, als das Schwimmdock, in der das Kriegsschiff aufgebockt stand, plötzlich und ohne Vorwarnung unterging. Die "Admiral Kusnezow" befand sich Berichten zufolge nach ihrem Einsatz im Syrien-Krieg zu einer Generalüberholung im Dock.

Rund 300 Meter lang und gut 71 Meter breit: Die "Admiral Kusnezow" zählt zu den größten Kriegsschiffen der Welt und stammt im Kern noch aus Sowjetzeiten.
(Foto: imago/ITAR-TASS)
Am frühen Morgen sei das Schwimmdock - eines der größten der Welt - infolge eines Stromausfalls gesunken, teilte die Gouverneurin vom Murmansk, Maria Kowtun, mit. Die "Admiral Kusnezow" konnte demnach aus der Vertäuung im Dock gelöst und ins freie Wasser gezogen worden. Kurz darauf sei das Dock vollständig untergegangen.
Mehrere Verletzte, ein Vermisster
Dutzende Arbeiter mussten nach Angaben der Ermittlungsbehörden in Sicherheit gebracht werden. Vier Personen, die in das kalte Wasser gestürzt waren, seien wegen Unterkühlung ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es. Bei dem Vorfall sind womöglich Todesopfer zu beklagen: Eine Person gilt offiziell noch als vermisst.
Es seien strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet worden, teilte ein Behördensprecher mit. Untersucht werde, ob Sicherheitsbestimmungen missachtet worden seien. Verantwortliche der Werft sagten der Nachrichtenagentur Tass, Rumpf und Deck des Kriegsschiffes seien beschädigt worden. Wesentliche Bauteile blieben jedoch unversehrt.
Die "Admiral Kusnezow" befindet sich früheren Angaben zufolge seit mehr als 25 Jahren bei der russischen Marine im Einsatz, zuletzt im Syrienkrieg. Seit Mai wird das Großkampfschiff modernisiert. Die "Admiral Kusnezow" soll mit neuer Technik sowie neuen Waffensystemen ausgestattet werden. Die Fertigstellung war ursprünglich für 2021 geplant. Ob sich die Arbeiten durch den Vorfall in Murmansk verzögern, ist noch unklar.
Quelle: ntv.de, mmo/rts