Mehrstündige OP in ThailandÄrzte holen fast 1000 Münzen aus Schildkröte

Angeblich bringt es Glück, wenn man eine Münze in ein Gewässer wirft. Doch für die Tiere, die dort leben, kann dieser Aberglaube lebensbedrohlich werden. Das zeigt sich nun in Thailand. Dort heißt eine Schildkröte nicht ohne Grund "Sparschwein".
Einer Schildkröte sind in Thailand fast 1000 Münzen aus dem Bauch operiert worden. Münzen in Teiche mit Schildkröten zu werfen, bringt nach der Vorstellung vieler Thais Glück und Langlebigkeit. Wie die Universitätsklinik Chulalongkorn in der Hauptstadt Bangkok mitteilte, entfernten dort fünf Tierärzte dem 59 Kilogramm schweren Tier in einer sechsstündigen Operation 915 Münzen. Das Hartgeld hatte ein Gewicht von fünf Kilo.
Das 25-jährige Suppenschildkrötenweibchen aus einem Teich in Sriracha, rund 120 Kilometer südöstlich von Bangkok, war in eine Schutzanlage der Marine gebracht worden und dort dadurch aufgefallen, dass es beim Schwimmen ein Bein nicht benutzte. Bei einer Röntgenuntersuchung und einer Computertomographie war im Magen von "Omsin" - "Sparschwein", wie sie nun genannt wird - das Kleingeld entdeckt worden. Das Geld hatte die Bauchschale des Schildkrötenpanzers gebrochen und eine lebensbedrohliche Infektion verursacht.
"Die Münzen kamen aus vielen Ländern, hauptsächlich in Asien", sagte die Ärztin Nantarika Chansue vor Reportern. "Nachdem wir die Münzen eine nach der anderen entfernt hatten, atmete die Schildkröte offensichtlich besser." Omsin soll sich zunächst erholen und dann zurück in die Natur gebracht werden.