Panorama

Kriegsähnliches FeuergefechtAmokläufer tötet nahe Moskau vier Passanten

11.06.2017, 13:01 Uhr
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Polizisten sichern den Tatort ab. (Foto: picture alliance / Maksim Blinov)

In einem Dorf bei Moskau schießt ein Mann aus einem Wohnhaus auf Menschen. Mit der Polizei liefert er sich ein Gefecht bis das Gebäude in Brand steht. Der mit Sprengsätzen bewaffnete Mann flieht in einen Wald, wo er schließlich eingekesselt wird.

Ein schwer bewaffneter Amokläufer hat in einem Datschenvorort von Moskau vier Passanten erschossen. Dann lieferte er sich ein mehrstündiges Gefecht mit Polizei und Nationalgarde, bevor er selbst getötet wurde. Vier Polizisten und zwei Zivilisten seien verletzt worden, berichteten die russischen Agenturen in der Nacht.

"Der Einsatz ist beendet, der Schütze wurde liquidiert", zitiert die Agentur Interfax einen Beamten. Rund 200 Polizisten seien an dem fast siebenstündigen Einsatz beteiligt gewesen. Aus seinem Haus in dem Dorf Kratowo heraus feuerte der 1967 geborene Mann am Abend zunächst auf Menschen auf der Straße. Im Kampf mit der Polizei geriet das Haus in Brand.

Der Mann konnte flüchten, wurde aber nachts in einem Waldstück eingekesselt. Mehrfach warf er Handgranaten und selbstgebaute Sprengsätze gegen die Polizisten. Die Sicherheitskräfte setzten gepanzerte Mannschaftstransporter ein wie in einem Kriegsgebiet. Als Auslöser der Tat wurde nach Medienberichten Streit mit den Nachbarn vermutet.

Der Täter sei betrunken gewesen oder habe unter Drogen gestanden. Er sei auch als psychisch auffällig in Behandlung gewesen. "Die genauen Motive werden jetzt überprüft", sagte Innenminister Wladimir Kolokolzew am frühen Morgen. Das Dorf Kratowo liegt etwa 20 Kilometer südöstlich von Moskau in der Nähe des neuen Flughafens Schukowski.

Quelle: shu/AFP

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