Nach Tat dauerhaft eingewiesen Amokläufer von Ansbach soll aus Psychiatrie geflohen sein
18.08.2025, 14:18 Uhr Artikel anhören
Der Angeklagte wird von Polizeibeamten 2010 in den Gerichtssaal in Ansbach geführt.
(Foto: picture alliance / APN)
Als 18-Jähriger attackiert Georg R. Mitschüler am Carolinum-Gymnasium in Ansbach. Er fühlt sich von ihnen gemobbt und will viele von ihnen töten. Zehn Menschen werden lebensgefährlich verletzt. Dafür wird er dauerhaft in einer Psychiatrie untergebracht. Nach Freigang kehrt er nun wohl nicht dorthin zurück.
Der 34-jährige Georg R. soll einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge aus der Psychiatrie entkommen sein. Dort saß eine Freiheitsstrafe ab, nachdem er im Jahr 2009 zahlreiche Menschen bei einem Amoklauf verletzt hatte.
Laut Informationen der Zeitung wurde R. am Samstag ein unbegleiteter Ausgang genehmigt. Von dem kehrte er allerdings nicht zurück. Daraufhin informierte die Klinik die Polizei. Seither läuft die Fahndung nach dem früheren Amokläufer.
Klinik bestätigt nicht zurückgekehrten Insassen
Auf Anfrage der "Bild" bestätigten die Bezirkskliniken der Mittelfranken den Vorgang. "Wir können bestätigen, dass ein Patient von einem genehmigten Tagesausgang nicht zur vereinbarten Uhrzeit zurückgekehrt ist." Seine Ausgänge seien Teil der Therapie und seit Jahresbeginn regelmäßig genehmigt worden - "stets ohne Vorkommnisse und Beanstandungen".
Der heute 34-Jährige war am 17. September 2009 mit zahlreichen Waffen in das Carolinum-Gymnasium in Ansbach gestürmt. Er warf zunächst zwei Brandsätze in ein Klassenzimmer und schlug dann mit einem Beil auf flüchtende Schüler ein. Zahlreiche Menschen kamen zu Schaden. Zehn Menschen - neun Schüler, ein Lehrer - wurden lebensgefährlich verletzt. Polizisten stoppten den Amoklauf, in dem sie mehrere Schüsse auf R. abgaben. Drei Schüsse trafen ihn.
Sein Motiv soll Rache für erlittenes Mobbing in der Schule gewesen sein. So entnahmen es Ermittler seinem Tagebuch, wo R. unter anderem geschrieben haben soll: "Die ganze Schule soll bezahlen".
Er wurde wegen versuchten 47-fachen Mordes zu einer neunjährigen Haftstrafe verurteilt. Das Gericht stellte zudem eine erhebliche Wiederholungsgefahr fest und wies R. daraufhin zur dauerhaften Verbüßung in die Psychiatrie ein.
Quelle: ntv.de, als