Behörden schließen 23 Häfen "Anomale Wellen" bedrohen Peru
22.03.2017, 01:11 Uhr
Die anhaltenden Regenfälle haben in Peru tödliche Überschwemmungen verursacht.
(Foto: imago/Xinhua)
Durch das Klimaphänomen El Niño ist das Meereswasser vor der peruanischen Küste deutlich wärmer als üblich. Das führt nicht nur zu verheerenden Regenfällen, sondern auch zu "anomalen Wellen" - mit fatalen Folgen für den Schiffsverkehr.
Die Behörden in Peru haben wegen "anomaler Wellen" 23 Pazifikhäfen vorübergehend geschlossen. Wie das Katastrophenzentrum mitteilte, wird die Sperrung bis mindestens Mittwoch andauern und gehe auf eine Forderung der Schifffahrtsdirektion der Marine zurück.
Vermutet wird ein Zusammenhang mit dem Klimaphänomen El Niño, das sich bisher auf die peruanische Küste beschränkt. Das Meereswasser vor der Küste ist um rund fünf Grad wärmer als um diese Jahreszeit üblich. Stellenweise wurden sogar zehn Grad mehr gemessen.
Wegen der dadurch ausgelösten starken Verdunstung des Wassers kam es zu heftigen Regenfällen in den Anden, was die Flüsse anschwellen ließ und zu dramatischen Überschwemmungen und Erdrutschen führte. Ganze Ortschaften wurden durch die reißenden Ströme zerstört - das Gefälle von den Anden zur Küste verschlimmerte die Lage noch. Mindestens 78 Menschen kamen dadurch bisher ums Leben, insgesamt sind mehr als 600.000 Menschen betroffen. Der größte und wichtigste Hafen des Landes, Callao bei der Hauptstadt Lima, bleibt aber vorerst offen.
Von Dürren bis Hurrikans
Die Schulen in Lima bleiben vorerst geschlossen. Seit Tagen ist die Trinkwasser-Aufbereitung in der Hauptstadt wegen der Fluten und des mitgeführten Gerölls stark eingeschränkt. Präsident Pedro Pablo Kuczynski forderte die internationale Gemeinschaft zu mehr Anstrengungen gegen den Klimawandel auf.
Das globale Klimaphänomen löst extreme Wetterbedingungen aus - von Dürren bis zu Hurrikans. Weil seine Auswirkungen oft in der Weihnachtszeit bemerkt wurden, wurde es El Niño getauft, spanisch für Christkind. Auch in Peru begannen die ungewöhnlichen Wetterentwicklungen wieder um diese Zeit.
Quelle: ntv.de, chr/dpa