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Hochwasser "ernst und kritisch" Anwohner sollen unbedingt Anweisungen befolgen

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Verständlicherweise wollen betroffene Anwohner ihr Hab und Gut retten. Doch "das Wichtigste ist die Sicherung von Leib und Leben", betont Söder.

Verständlicherweise wollen betroffene Anwohner ihr Hab und Gut retten. Doch "das Wichtigste ist die Sicherung von Leib und Leben", betont Söder.

(Foto: dpa)

Immer wieder missachten Bewohner von Hochwassergebieten die Ansagen von Rettungskräften und bringen sich damit in Lebensgefahr. Ministerpräsident Söder warnt eindringlich davor. Vom Bund fordert er finanzielle Hilfe. Die Gemeinden hingegen sehen das Land in der Pflicht - und die Bürger.

Angesichts der dramatischen Lage in den bayerischen Hochwassergebieten hat Ministerpräsident Markus Söder dazu gemahnt, der Rettung von Menschenleben uneingeschränkten Vorrang einzuräumen. Er rief die Bevölkerung auf, Evakuierungsanweisungen unbedingt Folge zu leisten. "Wenn eine solche Aufforderung kommt zur Evakuierung, dann auch wahrnehmen und machen", sagte er dem Bayerischen Rundfunk.

"Das Wasser steigt dann sehr, sehr schnell und das Wasser ist einfach gefährlich", warnte der CSU-Chef. "Das Wichtigste ist die Sicherung von Leib und Leben." Die Lage sei vielerorts "ernst und kritisch". Einsatzkräfte seien dort rund um die Uhr unterwegs.

Der bayerische Ministerpräsident forderte zudem auch finanzielle Hilfe vom Bund: "Das Wasser bleibt zwar nicht lange, aber die Schäden bleiben lang und sind enorm." Daher sei wichtig, dass "neben der Solidarität und der Empathie natürlich am Ende auch die Hilfe steht". Es sei von "enormen finanziellen Schäden" auszugehen. Bayern werde selbstverständlich seinen Beitrag leisten, er hoffe aber auch auf Hilfe des Bundes.

Bürger sollen Grundstücke für Hochwasserschutz abgeben

Vertreter der Kommunen forderten wiederum mehr Unterstützung vom Freistaat. Der Bayerische Gemeindetag verlangte angesichts der neuen Herausforderungen infolge von Wetterextremen "eine neue Strategie". "Wir brauchen mit dem Freistaat eine Vereinbarung", sagte Gemeindetagsdirektor Hans-Peter Mayer der "Augsburger Allgemeinen". Derzeit seien die Eigenanteile der Gemeinden teils sehr hoch.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) sprach sich dagegen für mehr Eigenverantwortung aus. "Allem voran braucht es mehr Eigenverantwortung, Eigenvorsorge und eine Bereitschaft der Gesellschaft, das Problem gemeinsam anzugehen und auch selbst aktiv zu werden", sagte DStGB-Präsident Uwe Brandl dem Blatt. Dazu gehöre es etwa, "Grundstücke abzugeben, wenn das zum Hochwasserschutz erforderlich ist". Aber auch die Mitfinanzierung von Schutzmaßnahmen oder der Verzicht auf das Bauen im Überschwemmungsbereich seien denkbar.

Söder sprach sich zudem erneut für eine nationale Pflichtversicherung für Elementarschäden aus: "Die Länder sind sich da sehr, sehr einig. Es stockt etwas beim Bund - insbesondere bei einem der Koalitionspartner der Ampel, der FDP", kritisierte er. "Es wäre wichtig, wenn wir das haben, weil wir werden immer wieder mit solchen Ereignissen konfrontiert."

Quelle: ntv.de, chl/AFP

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