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"Schlimmster Staatsterror" Argentinisches Folterzentrum wird UNESCO-Welterbestätte

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Die heutige Gedenkstätte erinnert an die rund 5000 Opfer der Militärdiktatur, die in jener Zeit dort getötet wurden oder spurlos verschwanden.

Die heutige Gedenkstätte erinnert an die rund 5000 Opfer der Militärdiktatur, die in jener Zeit dort getötet wurden oder spurlos verschwanden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die ehemalige Marineschule Esma in Buenos Aires funktioniert das argentinische Militär während seiner Diktatur zwischen 1976 und 1983 zu einem Geheimgefängnis und dem größten Folterzentrum des Landes um. Tausende Menschen kommen darin ums Leben. Nun ist es ein Ort der Erinnerung.

Das berüchtigtste Folterzentrum Argentiniens während der Zeit der Militärdiktatur ist in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen worden. Die ehemalige Marineschule Esma sei ein Ort gewesen, an dem "der schlimmste Staatsterror zum Ausdruck kam", erklärte Argentiniens Präsident Alberto Fernández nach Verkündung der Entscheidung des Welterbekomitees: "Lasst uns die Erinnerung weiterhin wachhalten."

Das argentinische Militär hatte die frühere Marineschule in der Hauptstadt Buenos Aires während seiner Diktatur zwischen 1976 und 1983 zu einem Geheimgefängnis und zum größten Folterzentrum des Landes umfunktioniert.

"Zeugnis für Menschenrechtsverletzungen"

Die heutige Gedenkstätte erinnert an die rund 5000 Opfer der Militärdiktatur, die in jener Zeit dort getötet wurden oder spurlos verschwanden. Dabei handelte es sich hauptsächlich um politische Gegner des Regimes. Nur etwa 200 der Inhaftierten sollen nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen die Gefangenschaft überlebt haben. Alfredo Astiz und Miguel Ángel Cavallo, zwei bekannte Folterer der ESMA, wurden später zu lebenslanger Haft verurteilt.

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In ihrem Aufnahmeantrag für die Welterbeliste hatte die argentinische Regierung die Esma als "materielles und physisches Zeugnis für Menschenrechtsverletzungen" beschrieben, das als Grundlage für die Verurteilung, den Nachweis und den Beleg für die begangenen Terrortaten diene.

Zu den wichtigsten Gedenkstätten auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste gehören bisher das NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau als Symbol für den von Nazi-Deutschland verübten Völkermord an sechs Millionen europäischen Juden sowie die Friedensgedenkstätte in Hiroshima zur Erinnerung an den ersten weltweiten Atombombenangriff durch die USA im Jahr 1945. Bei den Angriffen in Hiroshima starben etwa 136.000 Menschen und in Nagasaki etwa 64.000.

Quelle: ntv.de, can/AFP

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