Kindesentführung in Australien Angeklagter im Entführungsfall Cleo gesteht
25.01.2022, 11:39 Uhr
Die Polizei geht von einer spontanen und ungeplanten Entführung des Mädchens aus.
(Foto: imago images/AAP)
Im Oktober 2021 verschwindet in Australien die vierjährige Cleo Smith aus dem Campingzelt ihrer Eltern. Mithilfe aufwendiger Suchaktionen finden die Behörden das Mädchen 18 Tage später in einem verlassenen Haus. Der mutmaßliche Entführer wird festgenommen. Jetzt gesteht er die Tat.
In Australien hat sich der Entführer der vier Jahre alten Cleo Smith vor Gericht schuldig bekannt. Der 36-jährige Angeklagte plädierte vor einem westaustralischen Gericht im Anklagepunkt Kindesraub auf schuldig. Andere Anklagepunkte wurden zunächst vertagt, darunter der Vorwurf eines Angriffs auf einen Polizeibeamten.
Der Mann ist angeklagt, die vierjährige Cleo im Oktober aus dem Zelt ihrer Familie auf einem Campingplatz im Bundesstaat Western Australia verschleppt zu haben. Das Mädchen war in der Nacht samt Schlafsack verschwunden. Die Regierung von Western Australia setzte eine Millionen-Belohnung für Hinweise aus. Zudem richtete die Polizei eine 100-köpfige Sonderkommission ein. Auch unzählige Freiwillige beteiligten sich an der Suche. Nach 18 Tagen entdeckten Polizisten das Mädchen dann allein in einem verriegelten Haus im Küstenort Carnarvon. Der mutmaßliche Entführer wurde in der Nähe festgenommen.
Angeklagter gesteht mit nur einem Wort
Bei der Gerichtsanhörung war der Angeklagte per Video aus dem Gefängnis zugeschaltet. Zu der Anklage wegen Kindesraubs sagte er nur ein Wort: "Schuldig." Der 36-Jährige bleibt bis zur nächsten Gerichtsanhörung im März in Untersuchungshaft. Beobachter erwarten, dass dann auch Einzelheiten zu Cleos Entführung eine Rolle spielen werden. Auch das Datum für die Urteilsverkündung könnte festgesetzt werden.
Das Verschwinden der kleinen Cleo hatte ganz Australien über Tage in Atem gehalten und auch international für Schlagzeilen gesorgt. Die Polizei geht von einer ungeplanten und spontanen Entführung des Mädchens aus. Der 36-Jährige hatte demnach keinerlei Verbindung zu Cleos Familie und handelte allein. Als Sexualstraftäter war er nicht gelistet. Allerdings soll er zahlreichen Medienberichten zufolge eine Obsession für Puppen und in seinem Haus mehrere Exemplare gesammelt haben.
Quelle: ntv.de, lno/AFP