Nach mutmaßlichem Anschlag Bahnverkehr zwischen Hamburg und Berlin rollt wieder
09.09.2023, 12:42 Uhr Artikel anhören
Reisende warten am Berliner Hauptbahnhof.
(Foto: dpa)
Am Freitag werden in Hamburg mehrere Kabelschächte in Brand gesetzt - mit weitreichenden Folgen für den Bahnverkehr: Es kommt zu Zugausfällen und Verspätungen im Fern- und Regionalverkehr. Nach Reparaturarbeiten "unter Hochdruck" fahren nun wieder die Züge zwischen Berlin und Hamburg.
Nach einem mutmaßlichen Brandanschlag ist die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin wieder freigegeben. "Die Fernverkehrszüge fahren wieder in beide Richtungen", sagt ein Bahnsprecher. Ein Sabotageakt hatte am Freitag den Fernverkehr der Deutschen Bahn zwischen Hamburg und Berlin schwer beeinträchtigt.
Noch am Morgen war es zu Verspätungen und Ausfällen zwischen Hamburg und Berlin sowie Hamburg und Rostock gekommen. Das Personal arbeite "unter Hochdruck an der Störungsbeseitigung", hieß es bei der Bahn. Die Bahn verwies auf umgeleitete Ersatzverbindungen, Fahrgäste sollten dabei aber eine zusätzliche Reisezeit von 60 Minuten einplanen. Zudem könnten die Züge "stark ausgelastet sein".
Nach Angaben der Polizei in Hamburg waren am Freitag an drei Orten der Hansestadt Kabelschächte in Brand gesetzt worden. Es kam zu Zugausfällen und Verspätungen im Fern- und Regionalverkehr. Die Polizei geht von einem politischen Motiv aus. Der polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts Hamburg nahm Ermittlungen wegen vorsätzlicher Brandlegung auf.
Auf der linksextremistischen Internetplattform Indymedia tauchte am Freitag ein Bekennerschreiben auf. Innenministerin Nancy Faeser von der SPD sagte dazu der "Bild"-Zeitung, zu den Tätern werde "mit Hochdruck ermittelt". Auch die Motive müssten genau geprüft werden, dazu gehöre auch das Bekennerschreiben.
Klar sei, dass die Bahninfrastruktur noch besser geschützt werden müsse, sagte Faeser. "Daher verstärken wir die Videoüberwachung: Bis nächstes Jahr erhöhen wir die Zahl der Kameras an Bahnanlagen von 9000 auf 11.000."
Quelle: ntv.de, ghö/dpa/AFP