Zügellose Rebellin Barbie lässt es krachen
29.05.2017, 12:38 Uhr
Annelies Hofmeyr hat Barbie so in Szene gesetzt, wie wir sie noch nie gesehen haben.
(Foto: Instagram/@trophywifebarbie)
Lange Zeit war alles Friede, Freude, Eierkuchen im Barbie-Land. Doch damit ist Schluss. Eine Künstlerin verpasst der berühmten Anziehpuppe ein rebellisches Leben jenseits der gängigen Barbie-Klischees - sie säuft und kifft, kotzt und blutet.
Blond, jung, endlos lange Beine und kein Gramm Fett zu viel auf ihren schmalen Hüften. So kannten wir Barbie - das Spielzeug gewordene Frauenklischee aus dem Hause Mattel - viele Jahre lang. Doch damit ist nun endgültig Schluss.
Im Kampf gegen das unrealistische Schönheitsideal hat eine Künstlerin der Plastik-Puppe ein paar Hörner aufgesetzt und das brave, hübsche Blondchen in eine zügellose Rebellin verwandelt. "Trophy Wife Barbie" ist das geistige Kind von Annelies Hofmeyr, das sein wildes Leben auf Instagram öffentlich macht. Die 36-jährige Südafrikanerin nutzt die berühmte Spielpuppe, um Geschlechterfragen zu thematisieren und sich mit den Werten und Frauenbildern auseinanderzusetzen, die Kindern schon früh vermittelt werden.
"Trophy Wife Barbie" ist geschieden, trinkt Wein, raucht Unkraut, und besitzt ein gewaltiges Arsenal an rosafarbenen Waffen. Sie erbricht, stillt in der Öffentlichkeit, bekommt ihre Periode , hat Cellulite, Achselhaare, Transgender-Freunde und zeigt häufig den Mittelfinger. "Sie ist eine echte Frau, die an mehr als nur ihrem Aussehen interessiert ist, und sie besitzt ihre Laster", erklärt Hofmeyr im Interview mit dem Magazin "Forbes". Statt mit Ken auf dem Sofa zu sitzen, ihn anzuschmachten und Fußball zu schauen, präsentiert sie ihm lieber ihre Beinbehaarung oder zeigt sich als Waffennärrin und Fashion-Victim.
Die Idee für das Barbie-Projekt kam Hofmeyr am Tag ihrer Scheidung. Das erste Bild der Stunde zeigt eine gehörnte Barbie, den abgetrennten Kopf von Ken im Arm, die pinkfarbene Wand hinter ihr blutverspritzt. Bildunterschrift: "Yay! Hab mich heute scheiden lassen!" Seitdem dokumentiert die in Toronto ansässige Künstlerin Barbies rebellische Selbstfindungsreise.
Hofmeyr will veranschaulichen, dass jeder Mensch mehr als eine Seite hat, die ihn ausmache. "Auch wenn Barbie dünn und blond ist, muss sie damit klarkommen, dass sie ihre Tage hat oder man ihr ungefragt Penisfotos schickt." Die Menschen sollten sich mehr auf das konzentrieren, was sie gemeinsam hätten, anstatt die Dinge zu fürchten, die sie unterscheiden, findet die Künstlerin.
Über 120.000 Follower konnte Hofmeyr schon für "Trophy Wife Barbie" begeistern, auch Miley Cyrus. "Forbes" hat sie verraten, dass sie bisher noch nicht mit dem Erfinder der Puppe gesprochen habe: "Ich freue mich auf diese Unterhaltung und denke, es wird interessant."
Quelle: ntv.de, dsi