Auf Großbaustelle in Hannover Bauarbeiter stirbt unter Betonplatten
17.02.2024, 17:11 Uhr Artikel anhören
95 Einsatzkräfte waren vor Ort, Spezialeinheiten legten den Verunglückten mit Hebekissen und Stützen frei.
(Foto: dpa)
Bei Abrissarbeiten in Hannover lösen sich plötzlich Betonplatten von einer Decke und begraben einen 59-Jährigen unter sich. Seine Kollegen dringen nicht zu ihm durch. Spezialrettungskräfte können den Arbeiter nur noch tot bergen.
Ein 59-jähriger Bauarbeiter ist in Hannover bei Abrissarbeiten von tonnenschweren Betonteilen verschüttet worden und dabei gestorben. Wie die Feuerwehr mitteilte, ereignete sich der Arbeitsunfall am Morgen auf einer Großbaustelle im Stadtteil Mitte. Im Untergeschoss lösten sich demnach plötzlich Betonplatten von der Deckenkonstruktion und begruben den Mann unter sich. Seinen Kollegen gelang es zunächst nicht, zu dem Verschütteten zu gelangen.
Die alarmierten Rettungskräfte rückten mit einem Großaufgebot an, darunter Spezialeinheiten für die Rettung aus Höhen und Tiefen. Sie legten den verunglückten Bauarbeiter mit Spezialgeräten wie Hebekissen und Stützen "mühsam und unter großer Vorsicht" frei, erklärte die Feuerwehr. Der Mann konnte aber nur noch tot geborgen werden. Feuerwehr und Rettungsdienst waren den Angaben zufolge mit insgesamt 95 Einsatzkräften vor Ort. Die Polizei nahm anschließend Ermittlungen zur Unfallursache auf.
Immer wieder kommt es auf Baustellen zu tödlichen Arbeitsunfällen. In der Hamburger Hafencity starben im vergangenen Herbst infolge eines schweren Unfalls gleich fünf Menschen, ein Baugerüst in einem Fahrstuhlschacht war kollabiert. Die Baubranche forderte im Anschluss eine strengere Überwachung sowie eine Verschärfung der Vergaberegeln. "Nicht nur Schwarzarbeit, sondern auch die Bausicherheit müsste viel stärker kontrolliert werden", sagte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, dem "Spiegel". Wichtig sei, dass Billiganbieter geltende Standards nicht mehr unterlaufen.
Quelle: ntv.de, chl/AFP