Panorama

Kranker Reisender kam aus Ruanda Verdacht auf Marburg-Virus in Hamburg

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Einsatzkräfte begleiten zwei Menschen zu einem Spezialfahrzeug, das sie danach in die Klinik brachte.

Einsatzkräfte begleiten zwei Menschen zu einem Spezialfahrzeug, das sie danach in die Klinik brachte.

(Foto: picture alliance/dpa/Lenthe Medien)

Aufregung am Hamburger Hauptbahnhof: Die Polizei sperrt einen Bahnsteig ab, Rettungskräfte transportieren zwei Menschen mit einem Spezialfahrzeug in ein Krankenhaus. Beide leiden unter grippeähnlichen Symptomen. Es besteht der Verdacht auf eine Infektion mit dem Marburg-Virus.

Wegen des Verdachts auf eine Ansteckung mit dem lebensbedrohlichen Marburg-Virus werden in Hamburg zwei Menschen, ein Mann und eine Frau, medizinisch untersucht. Eine der beiden Personen hatte nach Angaben der Hamburger Sozialbehörde kurz zuvor in Ruanda in einem Krankenhaus gearbeitet, wo mit dem Virus Infizierte behandelt worden waren.

Ob der Mann tatsächlich mit dem Marburg-Virus infiziert ist, ist bislang unklar. In Ruanda gab es zuletzt mehrere Fälle von Infektionen mit dem Marburg-Virus. Frühen Spekulationen, der Mann habe sich damit infiziert, trat unter anderem der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit in sozialen Medien entgegen. Er bat darum, keine Panik zu verbreiten.

Die beiden nun in Hamburg behandelten Menschen waren in der Nacht zu Mittwoch laut Behörde mit einem Flugzeug von Ruanda nach Frankfurt geflogen und von dort mit einem Zug in die Hansestadt gefahren. Während der Reise nahm einer der beiden Kontakt mit Ärzten in Hamburg auf, weil er demnach Sorge hatte, sich in Ruanda mit einer tropischen Krankheit infiziert zu haben. Nach übereinstimmenden Medienberichten handelt es sich um einen Medizinstudenten Mitte 20. Der Mann habe grippeähnliche Symptome gehabt und ihm sei leicht übel gewesen, hatte ein Feuerwehrsprecher gesagt. Fieber habe er nicht gehabt.

Daraufhin entschied das in Hamburg zuständige Gesundheitsamt, beide Personen noch am Hauptbahnhof sofort zu isolieren und zur weiteren Untersuchung in einen Spezialbereich des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) zu bringen. Dort seien umgehend alle medizinisch notwendigen Untersuchungen begonnen worden. Innerhalb von 24 Stunden könne im Regelfall eine Vielzahl von Krankheiten diagnostiziert werden.

Hohe Todesfallquote

Die Feuerwehr habe das Spezialfahrzeug vorsorglich und auch zum Schutz der eigenen Leute eingesetzt. Nach Angaben der Bundespolizei wurde der Bahnsteig 4 im Hamburger Hauptbahnhof während des Einsatzes gesperrt, sei aber inzwischen wieder freigegeben.

Vorsorglich wurden die Kontaktdaten der Zugreisenden, die eventuell Kontakt zu den beiden hatten, aufgenommen. Quarantänemaßnahmen seien aktuell nicht notwendig, teilte die Behörde mit. Laut Deutscher Bahn saßen durchschnittlich 275 Reisende in dem Zug.

Das Marburg-Virus kann hohes Fieber und Symptome wie Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall und blutiges Erbrechen auslösen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben in den bisherigen Ausbrüchen 24 bis 88 Prozent der Erkrankten.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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