Jalisco-Kartell unter Verdacht "Beispielloses Ereignis": Polizisten sterben bei Sprengstoffanschlag
12.07.2023, 14:01 Uhr Artikel anhören
Auf Polizisten in Mexiko wurde ein tödlicher Sprengstoffanschlag verübt (Archivbild).
(Foto: REUTERS)
Der mexikanische Bundesstaat Jalisco leidet extrem unter der Gewalt der Drogenkartelle. Ein "feiger Angriff mit Sprengsätzen" tötet nun drei Polizisten, zehn weitere Menschen werden verletzt. Der Gouverneur des Bundesstaates sieht eine neue Dimension erreicht.
Bei einem Sprengstoffanschlag im Westen Mexikos sind drei Polizisten getötet und zehn weitere Menschen verletzt worden. Der Gouverneur des Bundesstaates Jalisco, Enrique Alfaro, sprach bei Twitter von einem "beispiellosen Ereignis, das zeigt, wozu diese organisierten Verbrecherbanden fähig sind". Der Angriff stelle eine Herausforderung für den gesamten mexikanischen Staat dar. Der westliche Bundesstaat Jalisco leidet besonders stark unter der massiven Gewalt in Mexiko. Das Jalisco-Kartell Nueva Generación zählt zu den mächtigsten Verbrecherbanden des Landes und kämpft mit anderen Drogenkartellen um die Vorherrschaft.
Gouverneur Alfaro erklärte, die drei Polizisten seien bei einem "feigen Angriff mit Sprengsätzen" getötet worden. Medienberichten zufolge ereignete sich die Explosion in Tlajomulco de Zuniga, einem Vorort von Guadalajara, in der Nähe eines Fahrzeuges, in dem die Sicherheitsbeamten unterwegs waren. Ein Fahrzeug mit fünf Insassen geriet demnach in Brand. Mehrere Krankenwagen wurden zum Tatort geschickt. Vor Ort waren den Berichten zufolge auch Forensik-Experten im Einsatz. Die Polizei untersuchte nach eigenen Angaben, ob bei dem Angriff eine Granate oder eine selbstgebaute Mine zum Einsatz kam.
Letztere würde auf das Jalisco-Kartell Nueva Generación (CJNG) hindeuten, die solch einen Sprengsatz im westlichen Bundesstaat Michoacán eingesetzt hatte. Die Behörden meldeten außerdem diesen Monat einen Drohnenangriff in Michoacán in der Stadt Apatzingán, bei dem ein Mensch verletzt wurde. Trotz der verbreiteten Gewalt in Mexiko kommen Autobombenanschläge selten vor. Im Juni wurden aber bei einem Bombenanschlag in Guanajuato, einem ebenfalls stark von der Gewalt von Drogenkartellen betroffenen Bundesstaat, ein Beamter der Nationalgarde getötet und weitere Menschen verletzt.
2006 hatte die mexikanische Regierung eine Offensive gegen die mächtigen Drogenbanden im Land gestartet. Seitdem wurden mehr als 340.000 Menschen getötet, etwa 100.000 weitere gelten als vermisst. Allein vergangenes Jahr wurden rund 30.000 gewaltsame Todesfälle gemeldet. Die meisten der Gewalttaten werden den kriminellen Banden zugeschrieben.
Quelle: ntv.de, tno/AFP