Reling bricht ab Bergung des Frachters "Verity" verzögert sich weiter
03.09.2024, 16:13 Uhr Artikel anhören
Mit diesem Kran soll das Wrack geborgen werden.
(Foto: picture alliance/dpa/WSV/brand MARINE CONSULTANTS GmbH)
Eigentlich sollte heute der letzte Teil des 2023 gesunkenen Frachters "Verity" geborgen werden, doch es kommt erneut zu Problemen. Dieses Mal bricht die Reling, an der Ketten befestigt sind, die den vorderen Schiffsteil vom Meeresgrund ziehen. Wieder müssen Taucher anrücken, was die Bergung weiter verzögert.
Bei den Arbeiten zur Bergung des gesunkenen Frachters "Verity" ist es zu Verzögerungen gekommen. Die Ketten, mit denen der vordere Schiffsteil vom Meeresgrund gezogen werden sollte, fielen wieder auf den Meeresboden, wie Marc Antony Rooijakkers, einer der Leiter der Bergung, berichtete.
Die Ketten waren vorübergehend an der Reling der "Verity" befestigt worden, doch die Reling brach ab. Nun müssen Taucher die Ketten erneut vom Meeresgrund holen und anbringen, was eine erhebliche Verzögerung bedeutet, denn die Arbeiten an der Unglücksstelle sind wetter- und tideabhängig. "Die Zeit, in der wir arbeiten können, ist kurz", erklärte Rooijakkers. Ursprünglich sollte heute der letzte große Teil des Wracks geborgen werden, nach dem Zwischenfall ist nun unklar, ob dies noch klappt.
Für die Bergung des zweigeteilten Wracks ist nach Angaben der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt in Bonn einer der stärksten Schwimmkräne Europas im Einsatz. Der Schwimmkran Hebo Lift zehn kann demnach bis zu 2200 Tonnen heben.
Am Freitag war der Heckteil, also der hintere Teil, geborgen worden. Für die Bergung war das Schiff unter Wasser in zwei Teile geschnitten worden. Die beiden Wrackteile sollen auf einer Plattform gesichert, in die Niederlande geschleppt und fachgerecht entsorgt werden. Wegen der Bergung besteht rund um den Ort ein Sperrgebiet mit einem Radius von einer Seemeile.
Mindestens fünf Tote nach Zusammenstoß
Das Küstenmotorschiff "Verity" mit sieben Menschen an Bord war am 24. Oktober 2023 mit dem Frachter Polesie in der Deutschen Bucht zusammengestoßen. Der Unfallort liegt rund 22 Kilometer südwestlich der Hochseeinsel Helgoland und 31 Kilometer nordöstlich der ostfriesischen Insel Langeoog. Die unter der Flagge Großbritanniens fahrende, 91 Meter lange "Verity" sank nach dem Zusammenstoß. Die Behörden gehen davon aus, dass fünf der sieben Seeleute an Bord bei dem Unglück ums Leben kamen. Zwei Seeleute wurden damals aus dem Wasser gerettet.
Der Kapitän wurde direkt nach dem Unglück tot geborgen, eine weitere Leiche wurde in dem am Freitag geborgenen Heck gefunden. Drei weitere Seeleute werden noch vermisst. Das Wrack liegt in einer Wassertiefe von knapp 40 Metern und ist eine Gefahr für die Schifffahrt. Die Polesie mit 22 Menschen an Bord war nach dem Unfall weiter schwimmfähig.
Quelle: ntv.de, nan/dpa