Zuletzt mehr als 250 Infizierte Berliner Pflegeheime von Ausbrüchen erschüttert
14.12.2020, 17:56 Uhr
Ab Mittwoch sollen Alten- und Pflegeheime besonders geschützt werden.
(Foto: dpa)
Immer wieder kommt es zu größeren Corona-Ausbrüchen in Alten- und Pflegeheimen. In zwei Berliner Einrichtungen infizieren sich nun mehr als 250 Menschen. Bisher starben 35 in Zusammenhang mit Covid-19. Einer der Betreiber äußert eine Vermutung, wie das Coronavirus in die Einrichtung gelangen konnte.
Berlin wird von einer Serie von Corona-Fällen in Pflegeheimen erschüttert: Nach einem Ausbruch im Bezirk Reinickendorf mit mehr als 100 Inifizierten und 12 Todesfällen, kommt es in einem Pflegeheim in Berlin-Mitte zu dem bisher größten Ausbruch des Erregers. Im Gesundheits- und Pflegezentrum "Goldenherz" haben sich mehr als 150 Personen mit dem Virus infiziert, wie der "Tagesspiegel" mit Verweis auf die Gesundheitsverwaltung berichtet.
Demnach haben sich insgesamt 108 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 46 Mitarbeiter infiziert. Bislang seien 22 Bewohner und ein Mitarbeiter mit oder an einer Covid-19-Infektion verstorben. Bereits im November hatten die Behörden den Ausbruch festgestellt. Nachdem am Freitag die Quarantäne für viele Bewohner abgelaufen war, wurde weitere 140 Bewohnerinnen und Bewohner getestet. Die Ergebnisse stehen jedoch noch aus.
Zuvor war bekannt geworden, dass sich bereits in einem Pflegeheim im Bezirk Reinickendorf 110 Menschen mit dem Coronavirus infiziert hatten - darunter 80 Bewohner und 30 Mitarbeiter. In dieser Einrichtung starben bisher zwölf Personen mit oder an dem Coronavirus.
"Dies war angesichts der stark zunehmenden Ausbreitung des Virus trotz umfangreicher Hygiene-, Besuchs- und Testkonzepte leider nicht zu verhindern", kommentierte ein Sprecher des Betreibers Domicil den Ausbruch. Man gehe davon aus, dass das Virus von Besuchern in die Einrichtung getragen worden sei. Bewohner, bei denen die Erkrankung schwer verlaufe, würden in Krankenhäuser verlegt, teilt der Sprecher mit und ergänzte: "Sofern noch Aufnahmekapazitäten verfügbar sind." Der Fall war laut "Tagesspiegel" nur bekannt geworden, weil sich ein Angehöriger eines Verstorbenen bei der Zeitung gemeldet hatte.
Immer wieder Ausbrüche in Pflegeheimen
Erst vergangene Woche war ein großer Ausbruch in einem Pflegeheim in Berlin-Friedrichshain bekannt geworden. Mittlerweile haben sich laut "Tagesspiegel" dort mindestens 81 Menschen infiziert. Unter den positiv Getesteten waren 63 Bewohner und 18 Mitarbeiter.
Immer wieder kam es zuletzt zu Ausbrüchen in Alten- und Pflegeheimen. Der Bund-Länder-Beschluss für einen Lockdown ab Mittwoch sieht auch "besondere Schutzmaßnahmen" für diese Einrichtungen vor. So soll der Bund medizinische Schutzmasken zur Verfügung stellen und die Kosten für Schnelltests übernehmen. Das Personal in Alten- und Pflegeeinrichtungen soll mehrmals pro Woche verpflichtend getestet werden. Entsprechende Tests soll es möglichst auch bei mobilen Pflegediensten geben. In Regionen mit hohen Fallzahlen sollen Besucher in Heimen aktuelle negative Corona-Tests vorlegen müssen.
Quelle: ntv.de, kst