Panorama

Opfer zögerlich bei Anzeigen Betrugsversuche bei Onlinezahlungen nehmen deutlich zu

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Fake-Nachrichten über angebliche Paketsendungen haben viele Menschen schon erhalten.

Fake-Nachrichten über angebliche Paketsendungen haben viele Menschen schon erhalten.

(Foto: picture alliance / W2Art / Thorsten Wagner)

Einer Studie zufolge wurden 20 Prozent der Deutschen schon Opfer von Betrug im Internet. Dennoch geben nur 60 Prozent der Betroffenen an, zur Polizei gegangen zu sein. Dabei werden die Tricks der Kriminellen immer kreativer.

Phishing, Schocknachrichten, Fake-Shops: Kriminelle Maschen nehmen aus Sicht von Verbrauchern in Deutschland zu. In einer Umfrage im Auftrag des Zahlungsdienstleisters Visa gaben vier von fünf Befragten an, in ihrer Wahrnehmung sei die Zahl der Betrugsversuche im Internet in den vergangenen zwölf Monaten gewachsen. Knapp jeder oder jede Fünfte wurde bereits Opfer von Zahlungsbetrug, zeigt die repräsentative Studie, an der im Mai rund 1000 Menschen teilnahmen.

Doch Zahlungsbetrug wird oft nicht zur Anzeige gebracht: Zwar sagen 90 Prozent der Befragten, die noch nie davon betroffen waren, dass sie sich im Ernstfall an die Polizei wenden würden. Doch nur 60 Prozent der Opfer tun das wirklich.

"Zahlungsbetrug zur Anzeige zu bringen, ist für die Betrugsbekämpfung ebenso wichtig wie die Meldung an die Bank", sagt Tobias Czekalla, Deutschland-Chef bei Visa. "Es kursieren ständig neue Varianten von Phishing und gefälschten Zahlungsaufforderungen."

Betrug hat viele Gesichter

Die gängigste Masche bleibt laut Studie Phishing: Vier von fünf Befragten haben schon gefälschte Nachrichten von angeblichen Lieferdiensten erhalten, 67 Prozent von vermeintlichen Banken. 42 Prozent haben Erfahrungen mit dem Enkeltrick oder Schocknachrichten gemacht, 37 Prozent mit Fake-Shops.

Zu den neueren Formen gehört der Betrug mit falschen Finanz- und Kryptowährungsangeboten: 18 Prozent waren schon mit versuchtem Investment Betrug konfrontiert. Vom "Quishing", dem Betrug mit gefälschten QR-Codes etwa an Parkautomaten oder in Mails, hat schon mehr als jeder Zweite gehört. Betroffen war knapp jeder Zehnte.

Sicherheit spielt nicht für alle die größte Rolle

Kein Wunder, dass Sicherheit für die Befragten der wichtigste Faktor beim Bezahlen ist. Während bei den 18- bis 34-Jährigen 41 Prozent Wert auf Sicherheit legen, sind es bei den über 60-Jährigen sogar 71 Prozent.

Mit der seit Jahren verbreiteten Nutzung des mobilen Bezahlens wächst teils das Sicherheitsempfinden: Jeder Zweite findet das Zahlen etwa mit dem Smartphone sicher, 2023 waren es laut Visa erst 37 Prozent. Das Zahlen per QR-Code halten dagegen nur 37 Prozent für sicher, drei Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.

Quelle: ntv.de, mwa/dpa

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