Umfrage bei Ministerien Bis zu 30 Prozent versäumen Impftermin
28.06.2021, 19:23 Uhr
Vermehrt kommen Menschen nicht zum vereinbarten Impftermin.
(Foto: picture alliance / SvenSimon)
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen bewegt sich auf einem niedrigen Niveau in Deutschland - und das wirkt sich anscheinend negativ auf die Impfbereitschaft aus: Bis zu 30 Prozent lassen ihren Impftermin verstreichen. Das geht aus einer Umfrage von ntv hervor.
Immer öfter erscheinen Bürger nicht zu ihrem Impftermin. Die sogenannte Rate der "No-shows" ist in den Bundesländern allerdings unterschiedlich hoch. Das hat eine Umfrage von ntv bei den Gesundheitsministerien der Bundesländer ergeben. Elf Ministerien haben die Anfrage beantwortet.
Während Thüringen und Berlin von jeweils einem und zwei Prozent berichten, beträgt der Anteil in Schleswig-Holstein gut drei Prozent, in Niedersachsen gut vier Prozent und in Rheinland-Pfalz sechs Prozent. In Brandenburger Impfzentren liegt der Wert bei fünf bis zehn Prozent. Bremen meldet zehn Prozent, Sachsen knapp zwölf. In Hessen sind es sogar schon 20 Prozent. In den Impfzentren des Raums Westfalen-Lippe schwankt die Quote zwischen 10 und 30 Prozent, so berichtet es das Gesundheitsministerium in Düsseldorf.
Impfstoff verfällt dadurch angeblich in keinem der Bundesländer. In Bayern melden die Impfzentren "wenig Verwurf, sodass davon ausgegangen wird, dass der Impfstoff in aller Regel auch verimpft wird". Außerdem behelfe man sich mit Reserve- oder "Hop-on"-Listen. Mit ihnen werden Impfwillige kurzfristig zur Impfung eingeladen. Auch in Hessen werden alle Impfdosen "zeitnah" verbraucht. In Brandenburg werden die übrig gebliebenen Impfdosen "von den Bestellungen für die nächsten Tage abgezogen".
Auch bei der Frage, ob die Zahl der Bürgerinnen und Bürger gestiegen sei, die einen Impftermin nicht wahrnehmen, machen die Ministerien unterschiedliche Angaben. So verneint das Berliner Gesundheitsministerium, dass die Säumigkeit gestiegen sei. Die Rate der Erscheinenden sei weiterhin konstant. Hessens Gesundheitsministerium hingegen bejaht die Frage und resümiert, dass im Zuge der Ausweitung der Impfkampagne und dem größeren Impfstoffzufluss "auch die Zahl der No-shows sukzessive ansteigt".
Quelle: ntv.de, joh