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Ex-Mossad-Chef involviert? Block-Prozess: Ex-Regierungssprecher Anda muss Saal verlassen

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Béla Anda musste den Gerichtssaal verlassen.

Béla Anda musste den Gerichtssaal verlassen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im Zeugenstand behauptet der Ex-Mann von Christina Block, dass auch ein ehemaliger Mossad-Chef in den Entführungsfall involviert sei. Unterdessen verweist die zuständige Richterin den früheren Regierungssprecher Béla Anda des Saals. Er könnte demnächst als Zeuge aufgerufen werden.

Im Prozess um die Entführung der Block-Kinder hat die Vorsitzende Richterin am Landgericht Hamburg den früheren Regierungssprecher Béla Anda aus dem Saal gewiesen. Anda, der von der angeklagten Unternehmerin Christina Block als Sprecher engagiert wurde, könnte nach den Worten von Richterin Isabel Hildebrandt als Zeuge relevant sein. "Ich möchte Sie bitten zu gehen, weil Sie als Zeuge in Betracht kommen", sagte sie dazu.

Der Anwalt von Blocks Ex-Mann, Philip von der Meden, hatte zuvor erklärt, dass er voraussichtlich beantragen werde, Anda als Zeugen zu laden. Die Art der Kommunikationsarbeit von Christina Block könne bei einer Verurteilung in der Strafzumessung eine Rolle spielen. Vor gut zwei Wochen hatte Anda bekannt gegeben, dass er Öffentlichkeitsarbeit für Block machen werde. Von 2002 bis 2005 war er Regierungssprecher unter dem damaligen Kanzler Gerhard Schröder gewesen.

Am heutigen 13. Prozesstag behauptete der Ex-Mann von Christina Block, dass auch der ehemalige Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, Danny Yatom, in den Fall verwickelt sei. Es ist das erste Mal, dass der Name in dem Prozess auftaucht.

Zudem sagte Stephan Hensel, er habe mehrfach Umgangsrecht für seine Ex-Frau in Dänemark beantragt. "Wir haben alles dafür getan, es ist nicht dazu gekommen", sagte Hensel. Der Umgang der Mutter mit zwei der vier gemeinsamen Kinder sollte alle 14 Tage im dänischen Familienrechtshaus möglich gemacht werden. Das habe aber Christina Block dreimal abgelehnt. Der Verteidiger eines mitangeklagten Anwalts der Familie Block, Marko Voß, betonte dagegen, dass Christina Block im Gegenzug auf ihre sehr viel weitergehenden Umgangsrechte in Deutschland hätte verzichten müssen.

In der Silvesternacht 2023/24 waren der damals zehnjährige Sohn und die 13-jährige Tochter aus der Obhut des in Dänemark lebenden Vaters entführt und zur Mutter nach Deutschland gebracht worden. Die Rückholaktion soll von einer israelischen Sicherheitsfirma ausgeführt worden sein. Nach wenigen Tagen mussten die Kinder aufgrund einer Gerichtsentscheidung wieder zu ihrem Vater nach Dänemark zurückkehren. Block ist angeklagt, die Aktion in Auftrag gegeben zu haben, was sie bestreitet.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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