Psychische Kurzschlussreaktion? Blut-Hakenkreuze in Hanau: 31-Jähriger gefasst
06.11.2025, 15:07 Uhr Artikel anhören
Eine von zahlreichen beschmierten Oberflächen.
(Foto: picture alliance/dpa)
In Hanau werden Dutzende rotfarbene Schmierereien auf Autos, Hauswänden und Briefkästen entdeckt. Kurze Zeit später fasst die Polizei einen Mann, der womöglich eine Kurzschlussreaktion nach einem beruflichen Vorfall durchlebt haben soll.
Wenige Stunden nach der Entdeckung von blutigen Hakenkreuzschmierereien auf Autos und Hauswänden in Hanau hat die Polizei einen Tatverdächtigen ermittelt. Der 31-Jährige sei in seiner Hanauer Wohnung nach einem Zeugenhinweis vorläufig festgenommen worden. Ein Atemalkoholtest habe einen Wert von rund 1,2 Promille ergeben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Nach ersten Erkenntnissen vermuten die Ermittler einen Zusammenhang mit einem Vorfall im beruflichen Umfeld des Rumänen. Es habe sich möglicherweise um eine Kurzschlussreaktion gehandelt. Die Polizei geht derzeit davon aus, dass das gefundene Blut von dem 31-Jährigen stammt. Der Mann soll im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen in einer psychiatrischen Fachklinik untersucht werden.
Bisher 50 beschmierte Autos registriert
Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Den Ermittlern zufolge hatte sich am späten Mittwochabend ein Zeuge gemeldet, der eine rötliche Flüssigkeit an seinem im Stadtteil Lamboy abgestellten Fahrzeug festgestellt habe.
Die Flüssigkeit war laut den Ermittlern in Form eines Hakenkreuzes auf die Motorhaube des Wagens aufgebracht worden. Im Umfeld fanden die Beamten demnach zahlreiche weitere beschmierte Autos sowie Briefkästen und auch Hauswände. Insgesamt seien bislang fast 50 Fahrzeuge registriert worden - viele von ihnen mit dem verbotenen Symbol beschmiert.
Der zuständige Polizeipräsident Daniel Muth zeigte sich erfreut über die rasche Aufklärung: "Dieses Ergebnis zeigt, wie gut unsere Polizeiarbeit funktioniert und wie entscheidend aufmerksame Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern sein können."
Quelle: ntv.de, mpe/dpa