Weltkriegsbombe in WohngebietBombensprengung in Essen beschädigt Häuser

In einem Wohngebiet in Essen wird eine Weltkriegsbombe gefunden. Mehr als 2000 Anwohner werden evakuiert, anschließend wird die Bombe kontrolliert gesprengt. Die Druckwelle beschädigt allerdings mehrere Häuser.
Die kontrollierte Sprengung einer Weltkriegsbombe in Essen-Bergerhausen hat für Schäden an den umliegenden Häusern und Wohnungen gesorgt. Einem Bericht der Westdeutsche Allgemeinen Zeitung (WAZ) zufolge habe die Detonation drei Häuser unbewohnbar gemacht und für Schäden an Gas- und Wasserleitungen gesorgt. 20 Anwohner mussten demzufolge zu Verwandten oder ins Hotel ausweichen, 14 Mehrfamilienhäuser wurden von der Gas- und Wasserversorgung abgeschnitten.
Laut Bericht wurde für die von Gas und Wasser abgeschnittenen Wohneinheiten eine Notfallversorgung errichtet. Wie es für die Anwohner der beschädigten Häuser weitergeht, ist noch unklar. Durch die Druckwelle der Detonation wurden Kellerwände verschoben, Fassaden, Klinkerfugen und Wände in Treppenhäusern rissen auf. Statiker hatten drei Häuser noch am Abend der Sprengung für unbewohnbar erklärt. Nun verschaffen sie sich gemeinsam mit der Bauaufsicht und den Stadtwerken einen genaueren Eindruck vor Ort.
Sprengen oder entschärfen?
Durch den Vorfall wird deutlich, dass die oftmals großräumigen Evakuierungen bei Bombenentschärfungen notwendig sind. Ob der Zünder eines Blindgängers wirklich entschärft werden kann oder eine kontrollierte Sprengung notwendig ist, hängt dabei vom Bombentyp und den Gegebenheiten ab. Bei der detonierten Bombe in Essen handelte es sich laut WAZ um einen gefährlichen Langzeitzünder - hinzu kommt, dass die Bombe sich bewegt hatte und das Risiko einer unkontrollierten Sprengung bestand. Somit wurde mithilfe von Plastiksprengstoff eine kontrollierte Sprengung eingeleitet. Um den entstehenden Druck abzuschwächen, kamen rund 75 Tonnen Sand und 48.000 Liter Wasser zum Einsatz.
Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg sind auch fast 78 Jahre nach Kriegsende noch eine große Gefahr. Laut dem Bundestag werden in Deutschland zwischen 100.000 und 300.000 Tonnen Kampfmittelaltlasten vermutet, jährlich werden circa 5000 Blindgänger entschärft.