Panorama

Brexit-Befürworter feiern Briten kehren zu Pfund und Unze zurück

"Crown Stamp", die königliche Krone auf einem Pint-Glas.

"Crown Stamp", die königliche Krone auf einem Pint-Glas.

(Foto: dpa)

Angaben in Kilogramm sollen verschwinden, stattdessen sollen in britischen Geschäften künftig nur die alten, traditionellen Maßeinheiten zu finden sein. Das kündigt Premier Johnson als Brexit-Folge an. Besonders für junge Menschen dürfte das viel Rechnerei bedeuten.

Alte Maßeinheit, neue Maßeinheit: Als Folge des Brexits hat Großbritannien viele EU-Vorschriften gestrichen und damit die Rückkehr zu Warenauszeichnungen mit Pfund und Unze geebnet. Die Regierung von Premierminister Boris Johnson kündigte an, das imperiale System für Gewichte und Maße wiedereinzuführen, wie die Zeitung "The Times" berichtete. Damit dürfen Geschäfte künftig ihre Waren nur noch in Pfund und Unze auszeichnen - unter EU-Regeln war das nur erlaubt, wenn zugleich das Gewicht in Kilogramm angegeben war. Brexit-Befürwortern war das Verbot ein Dorn im Auge, sie feiern jetzt die Rückkehr zu englischen Traditionen.

Ebenfalls erlaubt ist nun wieder, auf Pint-Gläsern die königliche Krone zu drucken. Als "Crown Stamp" zeigte das Symbol jahrhundertelang das korrekte Eichmaß der Gefäße an. Eine 2007 eingeführte EU-Regel, an die sich das damalige EU-Mitglied Großbritannien halten musste, ersetzte die Krone durch die einheitliche CE-Kennzeichnung, mit der ein Hersteller bestätigt, dass sein Produkt den geltenden EU-Vorschriften entspricht.

Die Rückkehr zu den alten Bezeichnungen und Symbolen gilt als demonstrativer Schritt, um sich von der EU weiter abzugrenzen. Starre EU-Regeln, die keine Rücksicht auf britische Traditionen nahmen, waren in der emotionalen Debatte über den EU-Austritt ein wichtiges Argument der Brexit-Befürworter.

Johnson hatte angekündigt, mit dem Brexit erhalte Großbritannien seine Souveränität zurück. Kritiker der Maßnahme betonen, dass die Rückkehr zum alten System für große Verwirrung sorgen dürfte, da fast alle unter 40-Jährigen nicht mehr gewohnt sind, in Pfund und Unze zu rechnen. Distanzen dagegen wurden auch zu EU-Zeiten stets in Meilen statt in Kilometern angegeben.

Quelle: ntv.de, hul/dpa

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