Maximum in den nächsten Tagen Brockmann: Höhepunkt der Omikron-Welle in Sicht
11.02.2022, 11:54 Uhr
"Die wissenschaftlichen Prognosen zeigen uns, dass der Höhepunkt der Welle in Sicht ist."
(Foto: imago images/Manfred Segerer)
Die Omikron-Welle steuert unaufhaltsam auf ihren Höhepunkt zu. Immer mehr Forscher gehen davon aus, dass die Fallzahlen schon in den kommenden Tagen nicht mehr steigen. Bund und Länder wollen nächste Woche bereits über erste Lockerungen sprechen.
Die Omikron-Welle steuert nach Ansicht von immer mehr Experten auf ihren Höhepunkt zu. Der Physiker und Corona-Modellierer Dirk Brockmann erwartet diesen in den nächsten Tagen. "Der Verlauf dieser Omikron-Welle scheitelt jetzt und wir rechnen damit, dass dann die nächsten Tage das Maximum erreicht ist", sagte der Professor der Berliner Humboldt-Universität im Deutschlandfunk. Ähnlich hatten sich in den vergangenen Tagen bei ntv bereits der Virologe Timo Ulrichs sowie der Intensivmediziner Uwe Janssens geäußert.
Im Bundesrat erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz: "Die wissenschaftlichen Prognosen zeigen uns, dass der Höhepunkt der Welle in Sicht ist." Deswegen könne man "beim Bund-Länder-Treffen nächste Woche einen ersten Öffnungsschritt und dann weitere für das Frühjahr in den Blick" nehmen.
Omikron-Welle zeigt klassischen Verlauf
Brockmann verwies darauf, dass Omikron einen klassischen Verlauf aufweise, der an andere Corona-Wellen erinnere. Nach einem exponentiellen Wachstum sehe man, "dass der Anstieg langsam zurückgeht. Das heißt, die Zahlen steigen zwar noch sehr, aber es wird weniger." Nach seinen Prognosen sei Mitte Februar das Maximum erreicht, sagte der Physiker, der Infektionskrankheiten modelliert.
Zu möglichen Lockerungen sagte er, dass sie bald möglich seien, dennoch Vorsicht geboten sei. "Wenn man sich die Dynamik dieser Pandemie anschaut, dann weiß man, dass man Geduld haben sollte, bis die Zahlen wieder runtergegangen sind." Daher sollte die Politik nicht "in die fallenden Fallzahlen reinlockern, weil das nur nach hinten verzögert." In der Vergangenheit habe man gesehen, dass die Pandemie immer für Überraschungen gut gewesen sei.
Intensivmediziner Janssens hatte bereits darauf verwiesen, dass Experten damit rechnen, "dass wir Mitte Februar oder Anfang März wahrscheinlich durch sind". Epidemiologe Ulrichs hatte gesagt, dass man ab Mitte Februar "in der Tat über Lockerungen sprechen" könnte, "wenn wir auf der abnehmenden Seite der Omikron-Welle sein werden". Auch Lauterbach hatte jüngst darauf verwiesen, dass Experten erwarteten, dass man Mitte Februar mit dem Höhepunkt der Welle rechnen könne.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa