Panorama

Glatteis-Unfälle füllen zwei OPs Charité-Ärzte operieren die ganze Nacht

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Die Unfallchirurgie hat alle Hände voll zu tun.

Die Unfallchirurgie hat alle Hände voll zu tun.

(Foto: IMAGO/Dirk Sattler)

Spiegelglatte Bürgersteige in der Hauptstadt sorgen für volle Operationssäle in der Charité. Die ganze Nacht arbeiten Chirurgen Brüche, Verrenkungen und Sehnenrisse ab. Auch in anderen Teilen Deutschlands sorgt Glatteis für viele Unfälle.

Nach Stürzen bei Glatteis haben Ärzte der Charité in Berlin viele Patienten auch mit schweren Verletzungen versorgen müssen. Wie das Universitätsklinikum mitteilte, operierten die Mediziner die ganze Nacht hindurch, teils in zwei OP-Sälen gleichzeitig. Seit Donnerstagabend seien wegen des Blitzeises 39 Patientinnen und Patienten mit dringlichen Operationen dazu gekommen, schrieb die Charité auf der Plattform X. Insgesamt seien mehr als 80 Menschen nach Stürzen versorgt worden, vor allem mit Brüchen, Verrenkungen und Sehnenrissen.

Am Donnerstag hatten sich in Berlin und Brandenburg vor allem die Gehwege in gefährliche Rutschbahnen verwandelt. In der Hauptstadt waren Gehwege und Nebenstraßen über Stunden vereist. Die Feuerwehr rückte nach eigenen Angaben mehr als 300 Mal aus. Meist mussten Gestürzte versorgt werden, wie ein Sprecher sagte. Der Deutsche Wetterdienst verlängerte seine Warnung bis in die Nacht zum Samstag.

Wegen Bahnstreiks stiegen viele aufs Auto um

Auch in anderen Teilen Deutschlands führte die Witterung zu vielen Unfällen. In Niedersachsen kam ein 29 Jahre alter Autofahrer ums Leben, als sein Wagen auf der B213 nahe Bremen von der winterglatten Fahrbahn abkam und seitlich mit einem Baum kollidierte. In anderen Landesteilen gab es bei Unfällen Verletzte.

Die Glatteiswarnung fiel mit dem Warnstreik bei der Deutschen Bahn zusammen. Um zur Arbeit zu kommen, mussten daher manche das Auto nehmen oder aufs Rad umsteigen. In Kassel führte Blitzeis laut Polizei in der Zeit zwischen Donnerstagabend und Freitagmorgen zu mehr als 40 Unfällen. Insgesamt seien dabei vier Menschen leicht verletzt worden. Bei Koblenz wurde die Autobahn 61 für rund zwei Stunden wegen vieler Unfälle gesperrt.

Auch in Nordrhein-Westfalen gab es auf teils spiegelglatten Straßen Dutzende Verkehrsunfälle mit vielen Verletzten. In mehreren Regionen stürzten Fahrrad- und Motorradfahrer. In Dortmund wurde ein Fahrradfahrer bei einem Sturz auf eisglatter Straße so schwer verletzt, dass die Ärzte im Krankenhaus um sein Leben kämpften. Bei den meisten Autounfällen blieb es bei Blechschäden. In Dülmen im Norden des Ruhrgebiets schlitterten sechs Fahrzeuge ineinander - die Insassen wurden leicht verletzt. In Niedersachsen im Raum Hannover, in Magdeburg in Sachsen-Anhalt oder in Sachsen rückte die Polizei mehrfach wegen Fahrzeugunfällen aus.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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