In Kolumbien führt Dairo Antonio Úsuga den mächtigen Golf-Clan an. 2021 geht der Verbrecherboss der Polizei ins Netz. Wegen Drogenhandels landet er in New York vor Gericht. Für seine Taten wandert der 51-Jährige nun für viele Jahre ins Gefängnis.

Der mächtige kolumbianische Drogenhändler und Kartellchef Dairo Antonio Úsuga alias Otoniel ist in den USA zu 45 Jahren Haft verurteilt worden. Die zuständige Richterin in New York sah es als erwiesen an, dass der Anführer des Verbrechersyndikats "Clan del Golfo" (Golf-Clan) große Mengen Kokain in die Vereinigten Staaten geschmuggelt hat. Zudem wurde der 51-Jährige zu einer Geldstrafe in Höhe von 216 Millionen US-Dollar verurteilt.

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"Otoniel hat eine der größten Drogenhändlerringe der Welt geführt und riesige Mengen Kokain in die USA geschmuggelt. Er ordnete die rücksichtlose Hinrichtung kolumbianischer Polizisten, Soldaten und Zivilisten an", sagte US-Justizminister Merrick Garland. Bundesstaatsanwalt Breon Peace erklärte: "Das menschliche Elend, das der Angeklagte durch seine blutige Herrschaft als Anführer des Golf-Clans verursacht hat, kann aufgrund seines Ausmaßes nie vollständig erfasst werden, aber die heute verhängte lange Strafe sendet eine Botschaft an andere Kartellführer, dass die Vereinigten Staaten ihre Verhaftung und Auslieferung anstreben werden, um sie vor unseren Gerichten zur Rechenschaft zu ziehen."

"Bedeutendste kolumbianische Drogenhändler seit Pablo Escobar"

Anfang des Jahres hatte sich Otoniel im Zuge einer Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft in drei Anklagepunkten schuldig bekannt. Er willigte dabei der Beschlagnahmung von 216 Millionen US-Dollar aus seinen Drogengeschäften ein. Er wurde nun für jeden der drei Anklagepunkte zu jeweils 45 Jahren Gefängnis verurteilt, soll die Haftstrafen aber zeitgleich und nicht nacheinander absitzen.

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Otoniel hatte den Golf-Clan zwischen 2003 und 2021 geführt und zur mächtigsten kriminellen Organisation in Kolumbien gemacht. Im Oktober 2021 wurde er im Nordwesten des Landes bei einem großangelegten Militäreinsatz gefasst und im Mai 2022 an die USA ausgeliefert. Laut US-Staatsanwaltschaft war er der "gewalttätigste und bedeutendste kolumbianische Drogenhändler seit Pablo Escobar".

Der Golf-Clan rekrutiert seine Mitglieder vor allem aus ehemaligen rechten Paramilitärs und soll rund 6000 Mann unter Waffen haben. Laut der US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA arbeitet das Verbrechersyndikat beim Drogenschmuggel in die USA mit den mexikanischen Kartellen Sinaloa und Jalisco Nueva Generación zusammen. Neben dem Drogenhandel ist der Golf-Clan in illegalen Bergbau sowie Schutzgelderpressung verwickelt und für zahlreiche Morde und Vertreibungen verantwortlich.