Panorama

Keine Coronavirusfälle in Berlin China-Rückkehrer sind laut Test alle gesund

Alltag in Zeiten der Epidemie-Abwehr: Ein DRK-Mitarbeiter im Quarantäne-Gebäude in Berlin-Köpenick.

Alltag in Zeiten der Epidemie-Abwehr: Ein DRK-Mitarbeiter im Quarantäne-Gebäude in Berlin-Köpenick.

(Foto: dpa)

Aufatmen in Berlin-Köpenick: Unter den jüngst aus Wuhan ausgeflogenen Deutschen und ihren Familien befindet sich kein Träger des Coronavirus. Trotzdem bleibt die Gruppe für 14 Tage am Rande der deutschen Hauptstadt in Quarantäne.

Die 20 China-Rückkehrer in Berlin sind nicht mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. "Wir sind erleichtert. Alle Testergebnisse auf das neuartige Coronavirus der Rückkehrerinnen und Rückkehrer in Berlin sind negativ", teilte Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci mit.

"Die 14-tägige Quarantäne für die Dauer einer längstmöglichen Inkubationszeit unter Beobachtung ist eine Maßnahme, um die Betroffenen selbst und die Bevölkerung zu schützen", fügte die SPD-Politikerin hinzu. Der Bevölkerungsschutz habe höchste Priorität für sie, betonte Kalayci.

Die 16 Erwachsenen und 4 Kinder waren am Wochenende aus Wuhan nach Deutschland zurückgekehrt und am Sonntag in Berlin-Tegel gelandet. Die Menschen, die sich in der schwer vom Coronavirus betroffenen chinesischen Stadt Wuhan aufgehalten hatten, kamen umgehend auf eine Quarantäne-Station auf dem Gelände der Kliniken des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Berlin-Köpenick.

Nach der Landung hieß es, die Deutschen und ihren Familienangehörigen seien wohlauf. Später wurden für den Coronavirus-Test noch Speichelproben entnommen, die in die Charité zur Untersuchung gebracht wurden. Diese Tests sollen zwei Wochen lang alle vier Tage wiederholt werden.

Die Rückkehrer - Deutsche und ihre Familienangehörigen - sind für die Dauer der Quarantäne in einem Verwaltungsgebäude untergebracht und bleiben strikt abgeschirmt von der Außenwelt. Auch die Betreuer müssen sich für 14 Tage vor Ort häuslich einrichten.

Rückflug aus dem "Infektionsgebiet"

Die Betroffenen aus Wuhan kamen per Bundeswehrflieger im Rahmen der zweiten Rückholaktion aus China nach Deutschland: Vor gut einer Woche waren rund 100 deutsche Staatsbürger und Familienangehörige in Frankfurt am Main angekommen. Auch diese Passagiere wurden unter Quarantäne gestellt - die meisten in einer Kaserne im pfälzischen Germersheim.

In Großbritannien verschärften die Gesundheitsbehörden zu Wochenbeginn die Maßnahmen zur Abwehr der Infektionswelle. Das neuartige Coronavirus stellt einer neuen Einschätzung der britischen Regierung zufolge eine "ernste und unmittelbare Gefahr" für die öffentliche Gesundheit dar. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO kann eine Infektion mit dem Coronavirus milde Symptome wie Schnupfen, Halsweh, Husten und Fieber hervorrufen. Aber auch eine Lungenentzündung und Atembeschwerden sind möglich. Im Fall etwaiger Vorerkrankungen drohen ernste Komplikationen.

Mehr als 40.000 Erkrankte in China

Die chinesische Provinz Hubei und die Stadt Wuhan wurden demnach als "Infektionsgebiet" eingestuft. Durch die Neubewertung der Lage erhält die Regierung zusätzliche Befugnisse zur Eindämmung des Virus. Dazu zählt unter anderem auch die Möglichkeit, die Bewegungsfreiheit Infizierter per behördlicher Anordnung einzuschränken und andere Grundrechte vorübergehend außer Kraft zu setzen.

Probleme bei der Eindämmung der ansteckenden Virus-Erkrankung treten vor allem dort auf, wo viele Personen auf engem Raum untergebracht sind. An Bord des unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes "Diamond Princess" im japanischen Yokohama etwa wurden unter Passagieren und Besatzungsmitgliedern weitere 60 Fälle nachgewiesen.

Damit erhöhte sich die Zahl der Infizierten auf mindestens 130, wie der japanische Fernsehsender NHK berichtete. Die übrigen der insgesamt 2666 Passagiere und 1045 Crewmitglieder sollen bis zum 19. Februar an Bord bleiben. Unter ihnen sind auch zehn deutsche Staatsangehörige.

In der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong durften unterdessen 3600 Passagiere und Besatzungsmitglieder nach tagelanger Quarantäne ein Kreuzfahrtschiff verlassen. Die "World Dream" war vergangenen Mittwoch in der Hafenmetropole festgesetzt worden, nachdem bei drei früheren Passagieren das Virus nachgewiesen worden war.

Die Zahl der Todesopfer der andauernden Coronavirus-Epidemie in China ist zuletzt auf 910 gestiegen. Die Zahl der bestätigten Infektionen durch das Virus stieg auf insgesamt 40.614 Fälle. Außerhalb Chinas sind bislang fast 400 Infektionen bestätigt, davon 14 in Deutschland.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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