Panorama

Dritte Dosis nötig? China impft mehr als eine Milliarde Mal

Mit dem Impfstoff von Sinovac kann wohl nicht jede Variante von Sars-CoV-2 wirksam bekämpft werden.

Mit dem Impfstoff von Sinovac kann wohl nicht jede Variante von Sars-CoV-2 wirksam bekämpft werden.

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

China durchbricht bei der Zahl der Impfungen am Wochenende die Milliardenmarke. Doch mit den eigenen Impfstoffen kann nicht jeder gut gegen die Corona-Varianten geschützt werden. Das Verabreichen einer dritten Spritze steht nun zur Debatte.

China hat die Marke von einer Milliarde Impfungen überschritten. Nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission wurden am Samstag rund 20,23 Millionen Dosen von Corona-Impfstoffen verabreicht. Damit sei die Gesamtzahl auf 1,01 Milliarden gestiegen, wie aus den aktuell veröffentlichten Daten hervorgeht.

China nutzt unter anderem den Corona-Impfstoff des heimischen Herstellers Sinovac, um die Bevölkerung zu immunisieren. Dieser hat sich einem Zeitungsbericht zufolge in einer Hongkonger Studie als weniger wirksam erwiesen als das Biontech-Vakzin. Menschen, die mit Biontech gegen Covid-19 geimpft worden seien, hätten "wesentlich höhere" Antikörperwerte aufgewiesen als Sinovac-Geimpfte, berichtete die "South China Morning Post" am Samstag unter Berufung auf eine staatlich beauftragte Studie der Universität Hongkong (HKU).

Infektionen trotz Impfung mit Sinovac

Bei dem Sinovac-Impfstoff könnte demnach in manchen Fällen auch eine dritte Auffrischungsimpfung nötig werden. Zuletzt waren Zweifel an der Wirksamkeit des Sinovac-Impfstoffes gegen infektiösere Mutationen des Virus aufgekommen, wie etwa gegen die Delta-Variante, die zuerst in Indien festgestellt wurde. In Indonesien hatten sich kürzlich Behördenangaben zufolge mehr als 350 Mitarbeiter des Gesundheitswesens mit dem Coronavirus infiziert, obwohl sie mit Sinovac geimpft worden waren. Die meisten der Betroffenen hätten zwar keine Symptome gezeigt, Dutzende mussten allerdings zur Behandlung in Kliniken.

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Anfang Juni hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dem Sinovac-Impfstoff als zweitem in China hergestelltes Vakzin eine Notfallzulassung erteilt. Damit kann das Mittel vom internationalen Impfprogramm Covax verwendet werden, das ärmere Staaten mit Coran-Vakzinen versorgt. Es wird auf bisher herkömmliche Weise hergestellt, während der Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer auf der neuen mRNA-Technologie beruht.

Die Behörden meldeten zudem für Samstag insgesamt 23 neue Corona-Fälle, nachdem es einen Tag zuvor 30 waren. In allen Fällen habe es sich um aus dem Ausland eingeschleppte Infektionen gehandelt. Bislang hat die Volksrepublik insgesamt 91.587 Corona-Fälle offiziell bestätigt. Die Zahl der Toten in Verbindung mit dem Virus wird mit 4636 angegeben. In der Volksrepublik leben rund 1,41 Milliarden Menschen. China ist damit das bevölkerungsreichste Land der Welt.

Quelle: ntv.de, jaz/rts

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